Kapitel #38 - Italien

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Seufzend ließ ich meinen Kopf auf Justin's Schulter fallen, als wir endlich im Flugzeug saßen. Es war mit Abstand das anstrengendste Einchecken, das ich jemals hatte. Der Beamte bei der Ausweiskontrolle wollte Justin nicht durchlassen, da sein Ausweis seit Jahren abgelaufen war. Gut, daran hätten wir auch im Vorfeld mal denken können, aber ich hatte wirklich zur Zeit andere Sachen im Kopf. Ich nutzte also meinen ganzen weiblichen Charme und schlussendlich schafften es Justin und ich auch an diesem Widerling vorbei. "Ich hoffe für dich übrigens, dass du das jetzt nicht bei jedem Typen machst.", neckte er mich und schlug gespielt gegen meine Schulter. Leicht genervt sah ich ihn an. "Das war ein Notfall, okay?". Justin lachte und versuchte es sich in seinem Sitz etwas bequemer zu machen, was jedoch fast unmöglich war.

Die Stunden im Flugzeug vergingen sehr schnell. Die meiste Zeit über hatte ich geschlafen, die restlichen Stunden mit Justin zusammen Musik gehört. Es war schön, dass er endlich wieder normal zu mir war. Es machte die ganze Sache einfach um einiges leichter. Ich streckte mich etwas und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Wofür war das denn?", fragte er und sah mich grinsend an. Lächelnd zuckte ich mit den Schultern. "Einfach so.". Justin's Grinsen wurde schlagartig breiter. "Na, wenn das so ist.". Er beugte sich zu mir herüber und legte seine Lippen sanft auf meine. Seine Hand fand den Weg zu meiner Wange, während er zaghaft an meiner Unterlippe knabberte. Kichernd begann ich meine Lippen synchron zu seinen zu bewegen. Ich legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn noch näher an mich heran.

Seine Hand, die ursprünglich an meiner Wange lag, bewegte sich jetzt zu meinem Hals, über mein Schlüsselbein und kam schlussendlich meinem Ausschnitt gefährlich nahe. "Justin.", nuschelte ich. Widerwillig löste er seine Lippen von meinen, blieb mir aber immer noch sehr nah. In seinem Gesicht lag ein breites Grinsen. "Wollen wir nicht mal eben auf der Toilette verschwinden?", fragte er im Flüsterton, was mich geschockt keuchen ließ. Dieses Mal war ich diejenige, die ihm gegen die Schulter schlug. "Spinner!", rief ich kichernd. Justin lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück und grinste wie ein Volltrottel. "Außerdem landen wir gleich.", ergänzte ich. Sofort schoss Justin's Kopf in meine Richtung. "Also wärst du mit mir auf Toilette verschwunden, wenn wir nicht jeden Moment landen würden?". Er hob erwartungsvoll eine Augenbraue. "Vielleicht", erwiderte ich lachend.

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"Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding", meckerte Jus, als wir das Flugzeug endlich verlassen konnten. "Tja, sowas kommt vor.", sagte ich grinsend. Wir liefen die Gänge des Flughafens entlang und warteten dann auf unser Gepäck. Als wir endlich alles hatten liefen wir zum Ausgang. "Siehst du irgendwo ein Taxi?", fragte ich und versuchte selbst irgendwo eins zu finden, jedoch standen überall Leute herum und ich war einfach zu klein um über sie hinweg zu sehen. Justin ergriff meine Hand und zog mich mit sich. Wir liefen ein paar Meter und erreichten schließlich ein freies Taxi. Der Fahrer half Justin das Gepäck einzuladen, während ich mich schon mal ins Auto setzte. Es dauerte nicht lang, bis die Beiden es mir gleich taten. Ich gab dem Fahrer die Adresse unseres Hotels und schon fuhr er los.

Im Hotel angekommen checkten wir ein, was dieses Mal nicht ganz so problematisch war wie zuvor. Die nette Frau an der Anmeldung, die zum Glück fließend Englisch sprach, gab uns unseren Zimmerschlüssel, woraufhin wir uns auf den Weg zu den Fahrstühlen machten. "Und wie sieht dein Plan jetzt aus.?", fragte Justin, als sich die Türen des Fahrstuhls hinter uns schlossen. "Es ist nicht weit, bis zur nächsten Kirche. Ich habe mich informiert. Dort werden einige Exorzisten ausgebildet. Ich hoffe, sie können uns weiter helfen.". Ich ergriff Justin's Hand und drückte sie ein wenig. Er beugte sich zu mir herunter, küsste mich sanft aufs Haar.

Nachdem wir unser Gepäck in unserem Zimmer verstaut hatten und ich mich noch etwas frisch gemacht hatte, machten wir uns gleich auf den Weg zur Kirche. Es war tatsächlich, zu unserem Glück, nicht sehr weit. Wir betraten das riesige Gebäude und sofort überzog eine Gänsehaut meinen Körper. "Alles okay?", fragte Justin besorgt. Ich nickte nur, griff seine Hand und lief mit ihm durch das riesige Gebäude. Ich wusste nicht mal, wonach ich wirklich suchen sollte. Ich war mir nicht sicher, ob man Exorzisten sofort erkennen würde, wenn man ihnen über den Weg lief. Gedankenverloren lief ich mit Justin einige Gänge entlang, als uns plötzlich eine Stimme zum stehen bleiben brachte. Ich drehte mich um und erkannte am Ende des Gangs einen jungen Mann, der uns fragend ansah.

Sofort drehte ich mich um und stürmte, mit Jus im Schlepptau, auf ihn zu. Hemmungslos erklärte ich ihm unser Anliegen. Zuerst sah er uns unglaubwürdig an, weshalb ich seine Hand ergriff und ihm sagte, wie wichtig es mir wäre dass Justin geholfen wird. Ohne ein weiteres Wort zu sagen deutete er uns ihm zu folgen. Er führte uns in die Richtung aus der wir gekommen waren. Schlussendlich standen wir vor einer Tür. Der junge Mann jedoch blieb davor stehen. Er klopfte für uns, drehte sich dann um und ging. Irritiert sah mich Justin an, und ich konnte nur ahnungslos mit den Schultern zucken.

Mirrors [Justin Bieber]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt