Kapitel #26 - Kampfansage

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Die herein fallenden Sonnenstrahlen kitzelten mich aus dem Schlaf. Gähnend rieb ich mir die Augen, woraufhin ich mich vorsichtig aufrichtete und mich im Zimmer umblickte. Im nächsten Moment zuckte ich geschockt zusammen. An der Wand gegenüber meines Bettes stand in roter Schrift geschrieben:

"Fühl dich nicht zu sicher, Lilly."

Wie gebannt starrte ich die Wand an. Wer war das? Wer erlaubte sich hier einen schlechten Scherz mit mir? Egal wie sehr ich es versuchte, ich war nicht in der Lage den Blick von der Wand abzuwenden. Eine gefühlte Ewigkeit saß ich da, bewegte mich keinen Millimeter, bis es an der Tür klopfte und der Arzt vom Vortag den Kopf rein steckte.

"Guten Morgen, Ms. Collins. Wie haben Sie geschlafen?", fragte er fröhlich, doch seine Miene verfinsterte sich, als er meinen Blick sah. Zuerst sah er mich fragend an, dann folgte er meinem Blick und sah nun auch auf die gegenüberliegende Wand. "Was ist denn, Ms. Collins?", fragte er irritiert. "Sehen Sie das nicht?". Verzweiflung machte sich in mir breit, als ich den Arm hob und auf die Schrift zeigte, der Arzt jedoch nur verwirrt mit dem Kopf schüttelte.

"Also eigentlich wollte ich Ihnen Ihre Entlassungspapiere überreichen, aber vielleicht sollten wir Sie doch noch etwas hier behalten.". Sein prüfender Blick huschte über meinen Körper. Endlich konnte ich meinen Blick von der Wand los reißen, jetzt schaute ich den Arzt ernst an. "Mit mir ist alles gut, Doktor. Sie können mich mit ruhigem Gewissen entlassen.". Der Arzt schien ernsthaft zu überlegen, was mich zum Seufzen brachte. "Na gut, Ms. Collins. Auf ihre eigene Verantwortung."

Die nächsten endlos scheinenden Minuten verbrachte ich damit, mir alle möglichen Anweisungen des Arztes mehr oder weniger genau anzuhören und ab und zu bestätigend zu nicken. Nachdem er mir die Papiere überreicht hatte, war mir alles egal, was er sagte. Immer wieder glitt mein Blick zu der roten Schrift an der Wand und ich fragte mich, warum ich die Einzige war, die sie sehen konnte. Nach langem Überlegen redete ich mir schlussendlich ein, dass es wahrscheinlich immer noch der Schock war. Ich bildete mir das alles nur ein.

Als es zum zweiten Mal an diesem Tag an der Tür klopfte kam Justin mit meiner ganzen Familie rein. Sein strahlendes Gesicht zauberte mir sofort ein Lächeln auf die Lippen. Er kam auf mich zu, beugte sich etwas zu mir runter und drückte mir einen keuschen Kuss auf die Lippen, was mich etwas rot werden ließ, schließlich waren meine Eltern anwesend. Meine Mutter fing an blöd zu grinsen und nervös von einem auf den anderen Fuß zu hüpfen. Mein Vater hingegen blieb ganz gelassen, kam zu mir und küsste meine Stirn.

"Bereit nach Hause zu fahren?", fragte Dad und lächelte sanft. Ich nickte entschlossen, da mein Verband bereits gewechselt wurde und mein Körper von diesen Geräten getrennt wurde. Langsam ließ ich meine Beine aus dem Bett baumeln und schob vorsichtig meinen Oberkörper hinterher. Justin wich einen Schritt zurück, um mir nicht im Weg zu stehen, wobei er sich etwas seitlich richtete um mir gleichzeitig auf zu helfen. Doch plötzloch fror er in der Bewegung ein. Irritiert blickte ich ihn an. "Jus?", murmelte ich. Doch er starrte nur geradeaus.

Ich folgte seinem Blick und erkannte, dass er direkt auf die Schrift an der Wand starrte. Er konnte es also auch sehen. Ich löste mich aus seinem Griff und setzte ein gestelltes Lächeln auf, damit meine Eltern nichts mitbekamen. Sie konnten, wie der Arzt zuvor, nämlich nichts an der Wand erkennen. Ich legte Justin eine Hand an die Wange und sah zu ihm auf. "Komm, wir fahren nach Hause.". Er zuckte zusammen, als er aus seinen Gedanken erwachte, schenkte mir einen besorgten Blick.

Ich nickte ihm kurz zu und drückte aufmunternd eine seiner Hände, bevor ich mich abwandte. "Auf geht's.". Und dann fuhren wir nach Hause. Weg von diesem Krankenhaus. Weg von dieser Schrift.

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Hallo meine Lieben (:

Ich hab eine neue Geschichte angefangen. Sie heißt 'Heart Attack' und ist eine Harry Styles FF. Ihr findet sie auf meinem Profil. Es würde mich freuen, wenn ihr rein lest und ein Kommi und/oder ein Vote da lassen würdet.

xx

Mirrors [Justin Bieber]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt