Die Musik dröhnte in meinen Ohren, als ich den stickigen Club betrat. Mein Blick fiel auf die Tanzfläche, wo sich leicht bekleidete Mädchen an leicht zu habende Jungs rieben. Theatralisch verdrehte ich die Augen, woraufhin ich mich auf den Weg zur Bar machte. Ich bestellte mir einen Mai Tai, da ich wusste, dass dieser Cocktail bei mir nie lange brauchte um zu wirken. Während ich auf mein Getränk wartete, kletterte ich auf einen der übertrieben hohen Barhocker. Erneut schweifte mein Blick über die tanzende Menge. Niemand stand oder tanzte allein. Sie waren immer mindestens zu zweit. Und was war mit mir? Ich fühlte mich einsam und verlassen.
“Lass es dir schmecken!“, schrie der Barkeeper über die Musik hinweg und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich nickte ihm zu und schenkte ihm ein falsches Lächeln. Danach griff ich nach dem Glas welches auf der Theke vor mir platziert wurde. In der Hoffnung, die Frustration weg spülen zu können, nahm ich den ersten Schluck. Es war bitter, fast eklig. Der Geschmack von Alkohol lag auf meiner Zunge, aber genau das trieb mich dazu an weiter zu trinken.
Mit jedem weiteren Getränk vergaß ich meine Probleme mehr und mehr. Nach zwei Mai Tai, einem Cuba Libre und ein paar Tequila Shots fühlte ich mich frei. Ich stieß mich von der Theke ab, kletterte vom Barhocker und schwankte auf die Tanzfläche. Ich spürte die Blicke von verschiedenen Typen auf mir, aber das ignorierte ich gekonnt. Langsam begann ich meinen Körper zur Musik zu bewegen. Erst ganz normal, nach einer gewissen Zeit jedoch ziemlich lasziv. Es dauerte nicht sehr lang, bis ich zwei Hände an meiner Hüfte fühlte. Ich machte mir nicht die Mühe zu schauen, wer es war. Ich tanzte unbeirrt weiter.
Die Hände, die meinen Körper berührten, wanderten von meiner Hüfte, zu meinem Hintern. Genau in diesem Moment beschloss ich mich doch umzudrehen. Vor mir stand ein gut gebauter Typ, vielleicht zwei oder drei Jahre älter als ich. Er hatte dunkles Haar und seine strahlend blauen Augen glitzerten im Licht der Discobeleuchtung. Er war schön, keine Frage, doch als er nach meiner Wange griff und sich etwas zu mir runter beugte, gingen alle Sicherungen mit mir durch.
Ich legte meine Handflächen an seine Brust und stieß ihn von mir. “Lass deine dreckigen Finger bei dir!“, zischte ich, wobei ich meine Augen zu Schlitzen verengte. Ich drehte mich um und lief Richtung Toiletten, erstaunt darüber dass ich relativ gerade lief. Ich stieß die Tür auf und trat in einen schäbig beleuchteten Raum. Es war kalt hier drin und auf eine gewisse Art ziemlich unheimlich. Ich betrachtete zwei Mädchen, die sich gerade den Lippenstift nachzogen und nichts anderes als sich selbst sahen. Aus einer der Kabinen drang ein leises Wimmern, danach ein Stöhnen. Angewidert verzog ich mein Gesicht, wobei ich mir insgeheim wünschte, dass sich die beiden irgendeine Geschlechtskrankheit zu zogen.
Langsam lief ich zu einem der Waschbecken, öffnete den Wasserhahn und formte meine Hände zu einer Art Schale. Anschließend ließ ich Wasser hinein laufen, welches ich mir anschließend ins Gesicht spritzte. Ich hatte wasserfeste Schminke benutzt, weshalb ich mir keine Sorgen machen musste das irgendwas verlief. Ich griff nach ein paar Papiertüchern, mit denen ich mein Gesicht abtrocknete.
Die Mädchen waren inzwischen verschwunden und die Beiden, die gerade Sex hatten, blendete ich einfach aus, was in meinem Zustand nicht sonderlich schwer war. Ich stützte mich am Waschbecken ab, mein Blick starr auf den Spiegel gerichtet. Doch als plötzlich das Licht anfing zu flackern löste ich meinen Blick und schaute mich im Raum um, doch ich erkannte nichts. Ich atmete ein Mal tief durch und richtete mich dann wieder zum Spiegel und dann sah ich sie.
Justin's Mutter blickte mich grinsend an. Ihre Augen waren tief schwarz, ihre Zähne die sie entblößte gefährlich spitz. “Du hast verloren, meine Liebe “, sagte sie flüsternd, aber ich hörte es so deutlich, als würde sie direkt neben mir stehen. Eine unangenehme Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper, Adrenalin schoss durch meine Venen.
Langsam öffnete ich meinen Mund, um etwas zu erwidern, aber ich entschied mich doch dagegen, da mir klar wurde, dass sie Recht hatte. Ich hatte Justin gehen lassen, ohne wirklich um ihn zu kämpfen. Ich musste ihn finden und das so schnell wie möglich. Jetzt war ich diejenige auf deren Gesicht sich ein Grinsen bildete. “Danke für den Tipp “.
Ich drehte mich um, ohne ihr weiterhin meine Aufmerksamkeit zu schenken und stürmte aus der Toilette. In quälend langsamer Geschwindigkeit drängelte ich mich durch die Menge. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Ausgang an. Ich öffnete die Tür und wurde sofort von einer kühlen Brise begrüßt. Ich hatte mein Ziel vor Augen, aber wo sollte ich anfangen zu suchen?
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Mirrors [Justin Bieber]
FanficManchmal ist es nur eine einzige Begegnung, die dein ganzes Leben verändern kann. Aber manchmal ist es nicht irgendeine Begegnung, sondern Eine der etwas anderen Art. xXBiebersGirl