Kapitel #24 - Erfundene Wahrheit

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Ich nahm leise piepende Geräusche wahr, als ich wach wurde. Sie wiederholten sich in immer den selben Abständen. Ich konnte fühlen, dass ich in einem Bett lag, denn es war weich unter mir. Langsam öffnete ich die Augen. Ich musste ein paar Mal gegen das plötzliche  helle Licht blinzeln. "Oh Gott, Lilly.", hörte ich eine vertraute weibliche Stimme. Als sich meine Augen endlich an das Licht gewöhnt hatten, erkannte ich meine Mutter. Mein Dad stand direkt hinter ihr. Er hatte die Arme von hinten um ihren Bauch geschlungen, wahrscheinlich damit sie sich vor Erleichterung nicht sofort auf mich stürtzte.

Ich blickte mich etwas um. Helle Wände. Fensterfront. Ziemlich schmales Bett. Unidentifizierbare Geräte neben mir. Ich war eindeutig im Krankenhaus. "Wie fühlst du dich, Kleines?", fragte mein Dad. Ich blickte ihn an und erkannte seine Besorgnis in seinen Augen. "Mir ist warm.", brachte ich hervor und lächelte sie schräg an. Sofort schälte sich meine Mutter aus der Umarmung meines Vaters und stürmte auf mich zu, um die Bettdecke etwas zu verschieben. Endlich trat etwas kühle Luft an meinen Körper.

Ich stieß laut hörbar Luft aus meinen Lungen, als ich den Blick an mir runter gleiten ließ. Ich trug eines dieser typischen Nachthemden, ich fand sie schon immer scheußlich. Angewidert fing ich an daran rum zu ziehen, wodurch es oben etwas verrutschte und ein großes Pflaster in meinem Brustbereich frei legte. Schlagartig fiel mir alles wieder ein. Der Streit mit Justin. Die Küsse. Der Angriff seiner Mutter. Und überhaupt .. Justin!

"Wie bin ich hier her gekommen?", fragte ich und versuchte mich aufzusetzen, verzog aber sofort schmerzerfüllt das Gesicht. "Sei bitte vorsichtig, Kind.", quängelte meine Mutter besorgt, während sie meinen Arm tätschelte. Genervt verdrehte ich die Augen. Meine Mutter war nicht in der Lage klar zu denken. Die Sorge um ihr Kind war ihr ins Gesicht geschrieben. "Dad?". Ich hob meinen Blick und sah nun meinen Vater auffordernd an.

"Deine Mutter und ich saßen im Wohnzimmer und waren gerade dabei uns auszusprechen, nach allem was passiert ist. Da hatte es plötzlich an der Tür geklingelt. Anfangs dachten wir, du hättest vielleicht deinen Schlüssel vergessen. Aber auf dem Weg zur Tür sah ich, dass er nicht am Schlüsselbrett hing, also musstest du ihn dabei haben.", begann er zu erzählen. Er griff sich einen der Stühle, die im Raum rum standen und stellte ihn direkt neben mein Bett. Anschließend ließ er sich darauf fallen, woraufhin er nach meiner Hand griff und sie aufmunternd drückte. Ich nickte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass er weiter sprechen sollte.

"Ich blickte durch eines der kleinen Fenster im Flur und erkannte einen Jungen, der immer wieder den Klingelknopf missbrauchte.". Sofort  schossen meine Augenbrauen in die Höhe. "Dunkel blonde Haare, dunkle Augen und Tattoos?", fragte ich nervös und jetzt war ich es, die die Hand meines Vaters drückte. Schluckend nickte er. "Genau. Er stellte sich mir als Justin vor, als ich die Tür schließlich öffnete. Zuerst wusste ich nicht was er wollte, aber dann erzählte er mir er sei ein Freund von dir."

Ich nickte aufgeregt. "Ja, das ist er. Erzähl weiter Dad.", bat ich. Mein Vater nickte. "Er erzählte, er wohne in einem sehr armen Viertel, in dem die Verbrechensrate sehr hoch sei. Du und er, ihr wärt wohl schon sehr lange gute Freunde & du würdest ihn häufig besuchen. Justin sagte, ihr ward gerade auf dem Weg in einen Supermarkt, als ihr von einer Gruppe Jugendliche überfallen wurdet. Laut Justin, hat er alles daran gesetzt dich zu beschützen. Aber er wurde festgehalten, während sich einer an dir vergriffen hat. Dein Temperament hatte dir dann wohl den Mut gegeben, diesem Jungen ins Gesicht zu spucken, woraufhin er dir aus Wut das Messer in die Brust gerammt hat."

Justin war also frei. Und er hatte mich gerettet. Nicht nur mein Leben, sondern er hatte mich auch vor einer unangenehmen Erklärung meinen Eltern gegenüber gerettet. Auch wenn es gelogen war, aber es war besser, dass sie die Wahrheit nicht kannten.

"Wo ist Justin jetzt?", fragte ich ruhig. Dad's Kopf wandte sich etwas ab, zu der Uhr die über der Tür hing. "Er sitzt seit geschlagenen 5 Stunden im Wartezimmer, weil die Ärzte nur Verwandte zu dir lassen, solange du nichts anderes ausdrücklich erlaubst.". Geschockt schossen meine Augenbrauen in die Höhe. "Hol ihn bitte.!", bettelte ich. Dad schien etwas überrascht, darüber dass mir so viel daran lag. Aber er stand auf und verließ das Zimmer, ohne eine weitere Frage.

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Widmung geht an SirBizzlex3 für die ständige Unterstützung ;**

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