Nachdem ich endlich aus meiner Schockstarre erwacht war, drehte ich mich um und stürmte zurück ins Haus. Ich rannte die Treppen nach oben in mein Zimmer. "Was hast du vor?", hörte ich Justin's Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah ihn lässig an meinem Türrahmen lehnen. "Wie kannst du bitte so ruhig bleiben?", fragte ich schrill. Justin seufzte, kam langsam auf mich zu. Er legte seine Hände an meine Hüften und sah zu mir runter. "Beruhig dich doch erstmal". Sofort schossen meine Augenbrauen in die Höhe. "Ich soll mich beruhigen? Verdammt Justin, da wurde gerade ein Mensch vor meinen Augen umgebracht und du sagst mir ich soll mich beruhigen?!".
Ich löste mich aus seinem Griff und drehte mich von ihm weg, um mich dann an meinen Schreibtisch zu setzen. Ungeduldig wartete ich bis mein Laptop endlich betriebsbereit war. Ich öffnete das Internet und suchte dann nach einer Seite für günstige Last Minute Flieger.
"Kannst du mir mal verraten, was das wird?", drängelte Justin. Ich verdrehte die Augen, ging nicht weiter auf seine Frage ein. Nach ein paar Minuten hatte ich dann gefunden, was ich gesucht hatte. Ich gab alle notwendigen Informationen ein und klickte schlussendlich auf 'Flug Buchen'. Ich fuhr meinen Laptop wieder runter und entfernte mich dann von meinem Schreibtisch.
"Rede mit mir, Lilly!". Seufzend fuhr ich herum und sah direkt in zwei schokobraune Augen. Er sah auf mich herab, versuchte anscheinend jeden einzelnen meiner Schritte zu analysieren, um Antworten auf seine Fragen zu bekommen.
"Wir fliegen nach Italien", erklärte ich ruhig, als wäre es die normalste Sache der Welt. Justin's Augen weiteten sich. "Wie bitte?". Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Du hast mich schon verstanden".
Justin schnaufte, drehte sich um und lief zur Tür. "Was wird das jetzt?", fragte ich genervt während ich ihm hinterher sah. "Ich finde es unfassbar, dass du es einfach nicht kapierst, das ich es satt habe das du ständig Sachen ohne mein Einverständnis bestimmst. Es nervt, Lilly. Zu einer Beziehung gehören zwei Personen. Du kannst nicht alles ohne mich regeln.". Er drehte sich von mir weg und verließ den Raum.
Irritiert sah ich auf den Fleck, an dem er zuvor noch stand. Eine gefühlte Ewigkeit starrte ich ins Nichts. War es denn so schwer für ihn zu begreifen, dass ich ihm nur helfen wollte? Traurig riss ich mich aus meiner Starre, widmete mich wieder meinem ursprünglichen Plan.
Ich öffnete meinen Schrank und holte meinen Koffer heraus, den ich danach auf mein Bett legte. Anschließend begann ich alle wichtigen Sachen hinein zu verfrachten. Ich wollte gerade überprüfen, ob ich alles eingepackt hatte, als es an der Tür klopfte.
"Was?!", rief ich genervt, da ich damit rechnete, dass es Justin wäre. Allerdings kam nicht er ins Zimmer, sondern Camile. Sie schloss die Tür hinter sich, durchquerte den Raum und ließ sich auf mein Bett fallen. Sie sah meinen Koffer mit hochgezogener Augenbraue an und musterte danach mich. "Justin meint, du willst nach Italien?". Ich nickte, klappte den Koffer zu und schloss den Reißverschluss. "Ja, vielleicht können die uns besser helfen.".
Angestrengt hob ich den Koffer vom Bett und stellte ihn neben die Tür, dann ließ ich mich zu Camile aufs Bett sinken. "Brown meinte doch aber, es wäre kein Exorzismus nötig. Was willst du dann also in Italien?", fragte sie irritiert. "Sie kennen sich mit so etwas glaub ich besser aus, als Brown. Nur weil kein Exorzismus nötig ist heißt das ja nicht, dass sie uns nicht trotzdem helfen können. Schließlich haben sie ja Erfahrungen mit übernatürlichen Erscheinungen.", erklärte ich. Ich hoffte sie konnte meinen Gedankengang nachvollziehen. Ich wollte einfach nichts unversucht lassen, um Justin zu helfen.
Camile seufzte. "Ich glaube, du solltest mit ihm reden. Er fühlt sich ziemlich hintergangen.",sagte sie ruhig. Ich nickte und stand dann langsam auf. Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Zimmer, machte mich auf den Weg nach unten. Von Justin war jedoch keine Spur. Ich stieß die Tür zur Terrasse auf und trat nach draußen.
Ich erkannte Justin's Gestalt am Pool. Einen Moment sah ich ihn einfach nur an, dann machte ich mich auf den Weg zu ihm. Er saß einfach regungslos da, starrte auf die Wasseroberfläche. Ich hockte mich hinter ihn, schloss die Arme um ihn und legte meinen Kopf an seinen Rücken.
"Es tut mir Leid", nuschelte ich. Keine Antwort. Ich ließ mich mit dem Po auf den Boden fallen. "Hör auf mich zu ignorieren", bat ich. Ich hörte Justin wütend schnauben. "Wenn ich was sage ignorierst du es. Du ignorierst das, worum ich dich bitte. Und jetzt kommst du nicht damit klar, wenn man das selbe mit dir macht", fauchte er, wodurch ich zusammen zuckte.
Er stand auf, würdigte mich keines Blickes und lief ins Haus. Jetzt war ich es, die die Wasseroberfläche anstarrte. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Sollte Justin's Mutter doch das bekommen, was sie wollte?!
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Mirrors [Justin Bieber]
FanfictionManchmal ist es nur eine einzige Begegnung, die dein ganzes Leben verändern kann. Aber manchmal ist es nicht irgendeine Begegnung, sondern Eine der etwas anderen Art. xXBiebersGirl