"Willst du mich eigentlich komplett verarschen?", brüllte mein Bruder mich an, als ich ihn um seine Hilfe bat. Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen, sodass sich kleine Fältchen auf meiner Stirn bildeten. "Wie kommst du drauf?", fragte ich, versuchte nicht mehr so verwirrt zu sein und lehnte mich lässig an den Türrahmen seiner Zimmertür. "Wir gehen dir alle immer am Arsch vorbei. Du kommst immer erst dann an, wenn du Hilfe brauchst, sonst sind wir dir auch immer egal.", grummelte er.
Genervt verdrehte ich meine Augen. Wahrscheinlich hatte Justin echt Recht, als er meinte ich sollte schätzen was ich hatte. Aber langsam ging es mir gegen den Strich, dass mir jeder vorhielt wie schlecht ich doch war. "Bitte", sagte ich und schob schmollend meine Unterlippe ein Stück nach vorn. Bockig verschränkte er seine Arme vor der Brust. Sein prüfender Blick glitt über meinen Körper. Nach gefühlten zwei Stunden atmete er endlich laut hörbar aus und entspannte sich wieder etwas. "Was soll ich machen?", fragte er und versuchte dabei ernst zu bleiben.
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Ich fuhr auf einen kleinen Schotterweg, der ein ganzes Stück von der Hauptstraße entfernt lag. Ein Blick aus den Seitenfenstern verriet mir, dass ich immer tiefer in einen Wald fuhr. Mein Navi hatte schon längst den Geist aufgegeben, weil es hier kein GPS-Signal fand. Auf gut Glück fuhr ich einfach den Weg entlang, in der Hoffnung irgendwann Justin's Haus zu finden. Gerade als ich umdrehen wollte, weil es mir langsam zu dumm wurde, entdeckte ich ein Gartentor. "Endlich.", murmelte ich eher zu mir selbst als zu irgendjemand anders.
Zwei Meter von dem Tor entfernt brachte ich meinen Wagen zum Stehen und stieg aus. Das Haus war alt, fast zusammen gefallen. Ich wusste wirklich nicht, ob es so eine gute Idee war dort rein zu gehen. Aber jetzt war es zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Seufzend öffnete ich meinen Kofferraum und betrachtete den Spiegel, welcher in einem weißen Laken eingehüllt war. Mein Gehirn versuchte in der Zwischenzeit eine Lösung zu finden, wie ich das Teil nach drinnen bekommen würde.
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"Leck mich!", zischte ich und ließ mich mit dem Po auf den Boden sinken. Ich hatte es tatsächlich geschafft den Spiegel nach drinnen zu transportieren. Es kostete zwar alle meine Kräfte, aber ich hatte es geschafft. Erschöpft lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Wand hinter mir, zog meine Beine an meinen Körper und legte meinen Kopf erschöpft auf meine Knie. Um mich herum herrschte absolute Stille, nicht ein Geräusch war zu hören.
Nachdem ich meine Atmung wieder etwas unter Kontrolle hatte, stand ich vorsichtig auf und sah mich um. Ich befand mich inzwischen im Eingangsbereich des Hauses. Vor mir lag eine Treppe, die in den oberen Stock führte, neben mir war der Eingang zum Wohnzimmer und über mir ragte ein riesiger verstaubter Kronleuchter. Den Spiegel hatte ich an das Geländer der Treppe gelehnt. Langsam lief ich auf ihn zu.
Irgendwas in mir ließ mich nervös werden, jedoch konnte ich nicht zuordnen was genau es war. Mit leicht zitternden Händen griff ich nach dem weißen Laken, welches den Spiegel noch immer bedeckte und zog daran. Nichts, außer mein eigenes Spiegelbild war zu sehen. Ich ließ das Laken achtlos auf den Boden fallen, während ich weiterhin mein Spiegelbild anstarrte.
"Justin?", fragte ich, doch es war nur ein Flüstern. Keine Reaktion. Etwas enttäuscht ging ich einen Schritt zurück. Sollte die Anstrengung etwa umsonst gewesen sein?
Ich beschloss mich etwas umzusehen. Vielleicht brauchte Justin einfach nur etwas Zeit. Gedankenverloren lief ich ins Wohnzimmer. Ein riesiges Sofa stand in der Mitte, in der rechten hinteren Ecke ragte ein überdimensionaler Kamin und überall standen Kerzen. Auf jeder möglichen Oberfläche lag eine fette Staubschicht. Etwas angewidert runzelte ich meine Nase.
"Tut mir leid, dass es hier so aussieht.", hörte ich plötzlich die bekannte raue Stimme hinter mir. Sofort wirbelte ich herum und sah direkt in zwei schokobraune Augen, die in einem zarten Goldton funkelten.
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Mirrors [Justin Bieber]
FanfictionManchmal ist es nur eine einzige Begegnung, die dein ganzes Leben verändern kann. Aber manchmal ist es nicht irgendeine Begegnung, sondern Eine der etwas anderen Art. xXBiebersGirl