Mich überkam ein eiskalter Schauer, als ich die Kirche betrat. Schützend schlang ich meine Jacke fester um meinen Körper. Mein Blick schweifte durch den riesigen, endlos hohen Raum. Ich fand Kirchen schon immer besonders, irgendwie magisch. Ich schloss den modrigen Duft in meine Lungen ein, bevor ich meine Schritte beschleunigte und die Halle durchquerte. Am Altar stand die Person zu der ich wollte. "Entschuldigung?", fragte ich leise, aber dennoch laut genug damit er mich hören konnte. Der Mann vor mir sah mich an, wobei sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. Er klappte sein Buch, welches er las bevor ich ihn unterbrochen hatte, zu und legte es zur Seite. "Wie kann ich Ihnen helfen, Miss.?". Nervös spielte ich mit den Ärmeln meiner Jacke, mied seinen Blickkontakt. "Ich hätte da ein paar Fragen, von denen ich glaube dass Sie mir eventuell helfen könnten."
Er verstand, dass ich mit ihm unter vier Augen reden wollte und bat mich ihm zu folgen. Wir durchquerten eine Art Flur, bevor er eine Tür auf der linken Seite öffnete und mich hinein bat. Ich fand mich in seinem Büro wieder. "Bitte setzen Sie sich doch", sagte er höflich, wobei er auf einen Stuhl deutete, der direkt vor seinem Schreibtisch platziert war. Ich legte meine Tasche zur Seite und ließ mich dann auf dem Stuhl nieder. "Möchten Sie eine Tasse Tee, Miss?", fragte er. Ich wandte meinen Kopf in seine Richtung. "Sehr gern. Und bitte nennen Sie mich Lilly.". Er schenkte mir ein liebevolles Lächeln, bevor er die Tasse vor meiner Nase auf den Tisch stellte. "Zucker?". Ich nickte, worauf er zwei Stück Zucker in die heiße Flüssigkeit fallen ließ.
"Ich bin übrigens Pfarrer Brown", erklärte er ruhig, als er sich auf seinen Stuhl fallen ließ. Ich nickte, damit er wusste, dass ich ihn gehört hatte. "Gut Pfarrer Brown, ich brauche Ihren Rat". Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, schenkte mir einen ernsten Blick und ich wusste, dass ich seine vollkommene Aufmerksamkeit hatte. Anfangs fiel es mir etwas schwer über das zu reden, was passiert war, aber mit der Zeit taute ich langsam auf. Ich vertraute ihm, schließlich war er Priester. Als ich ihm schlussendlich die komplette Geschichte erzählt hatte biss ich mir nervös auf die Unterlippe. Pfarrer Brown starrte mich mit großen Augen an. "Ist Ihr Freund mit Ihnen hier?", fragte er und deutete mit der Hand zur Tür. Sofort schüttelte ich den Kopf. "Nein, er hielt es für schwachsinnig hier her zukommen."
Der Priester fuhr sich durch die Haare, lehnte sich anschließend nach vorn und sah mich ernst an. Seine Ellbogen legte er auf die Tischplatte. "Nun Lilly, als aller erstes bin ich froh, dass Sie zu mir gekommen sind. Denn ein Exorzismus ist erstens nicht so einfach wie sie vielleicht denken und zweitens, wie ich vermute, gar nicht notwendig.". Ich weitete meine Augen und war mehr als erleichtert, als er meinte ein Exorzismus wäre nicht nötig. Brown leckte sich über seine Unterlippe, bevor er mich wieder ernst ansah.
"Ein Exorzismus ist auf Dämonen zurück zuführen. Diese Gestalten, sind meist eine Mischung aus Mensch und Tier. Sie greifen in der Regel Menschen an, die aufgrund von Krankheiten oder psychischen Problemen stark geschwächt sind. Exorzismen werden vor allem in Italien durchgeführt, da dort richtige Ausbildungen dazu angeboten werden. In unserem Land ist diese Art von 'Heilung' eher unüblich, da es bereits negative Erfahrungen damit gab. Im Jahre 1976 starb eine junge Frau in Deutschland an den Folgen des Exorzismus.". Mein Herz raste. Man konnte dadurch sterben? Ich wollte nicht, dass Justin etwas zustieß, ganz im Gegenteil. "Wie konnten Sie von vorne rein ausschließen, dass es sich bei meinem Freund nicht um einen Dämonen handelt?", fragte ich ruhig.
"Wie bereits gesagt sind Dämonen halb Tier und halb Mensch. Sie erklärten mir jedoch, dass es sich bei ihrem Freund um den Geist seiner Mutter handelt.". Ich nickte, wischte mir meine schwitzigen Hände an meiner Jeans ab. "Können Sie mir trotzdem helfen, Pfarrer Brown? Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll.". Er schenkte mir einen beruhigenden Blick. "Ich würde Ihren Freund gerne kennenlernen, um wirklich sicher zu gehen, dass es sich nicht um einen Dämon handelt. Ich würde ein paar kleine Tests durchführen, die sich auf Weihwasser und kirchliche Symbole spezialisieren, da diese Geisteswesen auf solche Gegenstände sehr aggressiv reagieren. Mehr kann ich aber leider auch nicht für Sie tun."
"Das würde mir schon reichen. Hauptsache ich bin nicht allein mit dieser Situation.". Pfarrer Brown nickte verständnisvoll. Ich gab ihm meine Adresse und wir verabredeten uns für den nächsten Tag. Er sagte mir, ich solle Justin nichts von den Tests erzählen, sondern lediglich sagen, dass der Priester mit ihm reden wolle. Dankbar verabschiedete ich mich von ihm, bevor ich sein Büro verließ und mich auf den Weg nach Hause machte.
In meinem Kopf schwirrten unzählige ungeklärte Fragen und ich konnte einfach nur hoffen, dass sich die Situation im Guten klären ließ. Ich wollte Justin auf keinen Fall verlieren.
DU LIEST GERADE
Mirrors [Justin Bieber]
FanficManchmal ist es nur eine einzige Begegnung, die dein ganzes Leben verändern kann. Aber manchmal ist es nicht irgendeine Begegnung, sondern Eine der etwas anderen Art. xXBiebersGirl