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PoV Noah

Ich kann es nicht glauben. Bin ich etwa verrückt geworden?
Ich sitze jetzt wirklich im Zug, auf dem Weg zu Jackson!
Nebenher einem völlig Fremden?!

Was zur Hölle ist in mich gefahren?!
Seit wann vertraue ich jemanden bitte einfach so?
Ich habe einfach solche Angst.
Was soll ich tun, wenn ich ihn sehe?
Wie soll ich mich, ihm gegenüber, verhalten?
Ich meine er weiß Sachen über mich.
Sachen die sonst niemand weiß.
Was ist wenn er mich hässlich findet und dann nichts mehr mit mir zu tun haben möchte?

Zweifel kommen wieder in mir auf.

Aber nein! Ich kann jetzt keinen Rückzeiher machen! Dafür ist es zu spät. Ich möchte mich mit ihm treffen und das werde ich jetzt auch tun.
Der Zug wird immer langsamer, bis er schließlich ganz stoppt.

Ich bin da.

Ganz langsam erhebe ich mich von meinem Platz. Meine Beine zittern. Sie fühlen sich taub an.
Langsam bewege ich mich Richtung Ausgang.
Gleich ist es so weit. Wenn ich nun aus dieser Tür trete, werde ich Jackson sehen. Es gibt nun kein zurück mehr.
Ganz wackelig auf den Beinen, steige ich die Stufe hinunter und setzte meine Füße auf den Boden des Bahnsteigs.
Mein Blick galt allein den schäbigen Boden.
Ich traute mich nicht meinen Blick zu heben. Ich blieb einfach stehen, was den Reisenden wohl nicht passte, denn ich wurde von der ein oder anderen Person mit der Schulter angerempelt.
Vorsichtig hob ich dann doch meinen Blick.
Viele Menschen liefen von einen Punkt zum anderen. Es war voll und eng. Man konnte sich kaum bewegen, ohne jemanden zu berühren. Mein Blick wanderte umher.
Vielleicht war er ja gar nicht gekommen?
Vielleicht hatte er es sich doch anders überlegt und möchte mich doch nicht sehen.
Verständlich.
Hoffnung aber auch etwas ähnliches wie Trauer, breiten sich in meinen Körper aus.

Ich blicke in Richtung Bänke.
Wenn er es ernst meinte, müsste er sich doch irgendwo dort befinden? Aber er würde sich doch nie im Leben auf eine Bank stellen, oder etwa doch?
Plötzlich sah ich wie sich tatsächlich jemand aus der Masse hervorhob. Irgendjemand hatte sich wirklich einfach auf eine Bank gestellt und renkte den Kopf, suchend in alle Richtungen.
Es war ein Junge, ca in meinem Alter. Vielleicht ein paar Jahre älter. Er hatte blonde, gestylte Haare und ein sehr hübsches Gesicht. Keiner der vielen Menschen schien ihn auch nur ein wenig Beachtung zu schenken, als sei es komplett normal, dass sich ein Junge einfach mal auf eine Bank stellt.

Ist er das etwa?
Oder war das alles nur ein dummer Zufall?
Sein Blick wandert durch die Menschenmassen, bis sein Blick meinen traf.
Kurz verharrten wir so. Starrten uns nur an. Als wüsste er, dass ich der bin, den er sucht.
Nach einigen Sekunden, welche mir wie mehrere Minuten vorkamen, fing er an zu lächeln. Er wendete dabei seinen Blick nicht einmal von mir ab.
Dann stieg er von der Bank. Ich konnte ihn nicht mehr sehen. Er war in die Menschenmasse getaucht und verschwunden. Plötzlich fühlte ich mich verloren.
Wo war er nur hin?
Ist er jetzt einfach weg?
Was soll ich denn jetzt tun? In welche Richtung ist er verschwunden? War er es vielleicht doch nicht?

Verzweifelt blickte ich umher, bis ich eine Hand an meiner Schulter fühlte. Langsam drehte ich mich um.
Es war der selbe Junge, welcher eben noch auf den Bänken stand. Und nun stand er direkt vor mir und lächelte mich an.

Kann das wirklich sein?














„Noah.."

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