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PoV Noah


Ich hoffe nur, dass es auch so bleibt.


Die gesamte Autofahrt war einfach nur chaotisch. Es wurde nur herum gescherzt und gelacht ohne Unterbrechung. Und so verging auch die Autofahrt schneller als gedacht. Und auch schneller als mir lieb war. Konnten wir nicht lieber noch drei Stunden oder so weiter fahren? Oder vielleicht auch einfach zurück nach Hause?

Aber nein! Ich mache keinen Rückzieher! Ich wollte Jackson beweisen, dass auch ich stark sein kann. Ich werde ihm zeigen, dass ich es durchziehen kann. Er sah so stolz aus, als ich ihm sagte, dass ich mitkomme zum schwimmen und das wollte ich nicht kaputt machen.

Nein! Ich werde Jackson stolz machen!

Die Türen des Autos wurden aufgerissen und alle sprangen schon fast jubelnd heraus. Von außen sah dieses Spaßbad deutlich größer aus, als auf den Bildern, welche sich unsere Clique all the time angesehen hatte. Aus allen Seiten ragten bunte Wasserrutschen heraus, welche sich um das gesamte Gebäude drehten. Meine Augen waren sicher so groß wie Tennisbälle.

Ich war baff. Ich war noch nie in einer richtigen Schwimmhalle gewesen. Immer nur in einem See, welcher am Rand meiner Stadt lag. Doch auch das ist schon Jahre her, als es mir noch nicht so schlecht ging und ich auch noch nicht so aussah, wie ich nun aussehe.

Ich wollte schon immer mal in solch ein prachtvolles Schwimmbad gehen. Einfach Spaß haben. Und heute würde dieser Traum endlich in Erfüllung gehen!

„Freust du dich, Kleiner", fragte Jackson welcher plötzlich neben mir aufgetaucht war. Lächelnd sah ich zu ihm auf. „Und wie!" Auch er lächelte.

„Nun kommt schon! Los. Los. Los! Schneller Leute!", rief Max ganz aufgeregt, während er vor uns allen herum sprang wie ein unter Drogen stehendes Flummi. Lachend stieg ich mit ein und hüpfte auf ihn zu. „Ja! Schneller Leute!", sagte auch ich. Max, freudig, dass jemand mit eingestiegen ist, legte seinen Arm auf meine Schulter und sprang zusammen mit mir in Richtung Eingang. Die Anderen hinter uns begannen lauthals zu lachen.

Das bezahlen verlief ohne Probleme und auch ziemlich schnell. So waren wir auch schon in Rekortzeit in den Umkleiden angekommen. Zusammen mit Jackson teilte ich mir ein Schließfach, worin er auch schon all unsere Wertsachen verstaute.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich aus. Eben war ich noch so gelassen und mit Vorfreude geladen, doch jetzt wurde ich immer nervöser.

Jackson legte seine Hand auf meine Schulter und reichte mir ein blaues, großes Handtuch und meine Badehose. Aufmunternd nickte er mir zu. „Alles gut. Es ist ok und völlig normal aufgeregt zu sein", sagte er. Ich murmelte etwas zustimmendes.

Alle waren bereits in den Umkleiden verschwunden, nur Jackson und ich standen hier. Vorsichtig schob er mich in eine der freien Umkleiden. „Ich bin direkt nebenan ok?" Und schon war er verschwunden.

Mit bedacht schloss ich meine Tür ab. Ok. Ich kann das!

Langsam streifte ich meine Jeans von meinen Beinen.

Blaue Flecke.

Das war das einzige was ich sah. Tief atmete ich ein. Einfach weiter Noah, einfach weiter. Und schon lag auch der Hoodie von Jackson, welcher so vertraut roch, neben meiner Hose. Während ich mich umzog, versuchte ich nicht einmal in den kleinen Spiegel an der Tür zu gucken.

So stand ich also da. Vor einer verschlossenen Tür in nichts als einer blau- karierten Badehose, in meiner Hand das große Handtuch.

„Alles ok Kleiner?", hörte ich vor meiner Tür sagen. „J-ja. Bin gleich fertig Jackson", sagte ich wahrscheinlich eine Spur zu leise. „Die Anderen sind schon drinnen Noah. Du kannst raus kommen hier ist niemand."

Meine zitternde Hand wanderte zu dem Türknauf, welchen ich langsam drehte, damit sich die Tür aufschloss. Ein leises Klick ging von der Tür aus. Mit einem leichten Ruck stupste ich sie auf.

Ich sah auf meine Füße. Ih. Ich hasse Füße.

Der blonde nahm vorsichtig meine Hand und zog mit aus der Umkleide heraus. „Du siehst toll aus", flüsterte er, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam. Langsam sah ich auf.

Wow.

Er sah gut aus. Ich meine, er sieht immer gut aus aber ihn so zusehen ist... wow. Ich wurde rot. Schäm dich Noah! Wenn er diesen Gedanken gehört hätte, würde er sicher nicht mehr deine Hand halten wollen!

Obwohl? Er sagte ja auch, dass ich toll aussehe. Was ist schon dabei oder? Na ja aber es ist bestimmt etwas anderes wenn es jemand sag, der Hetero ist.

Mit zittrigen Beinen wurde ich zur Eingangstür geleitet. Seine große Hand umschloss meine immer noch.

„Bereit?"

War ich bereit? Ängstlich sah ich zu Jackson. Seine blauen Augen trafen auf meine grünen.








„Bereit!"

TextingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt