91)

1.3K 65 5
                                    


PoV Noah

Ich verkorkse ihn.

Es war so still zwischen uns, als wir in Jacksons Zimmer kamen. Ich wollte auch gar nicht reden. Der Rektor hatte inzwischen auch schon Paul und Maggie angerufen, welche sich beide scheinbar sofort auf den Rückweg, von der Arbeit, gemacht hatten. Angekommen waren sie noch nicht. Ehrlich gesagt, wollte ich auch nicht mit ihnen reden.

Dennoch machte mich das ganze hier kirre. Ich wollte an liebsten einfach alleine sein. Mich irgendwo verkriechen und nie wieder rauskommen. Nie wieder!

Es war peinlich. Es war erniedrigend. Doch das schlimmste war, dass ich gerade dabei war, Jackson zu zerstören. Ich mache ihn kaputt mit meiner Vergangenheit, welche mich selbst in die Gegenwart noch verfolgte. Ich mache ihn mit mir kaputt. Ich ziehe alle mit in mein Loch, so wie ich es von Anfang an gedacht hatte.

Sie haben nur und wirklich ausschließlich Probleme wegen mir!

„Ich habe versagt", flüsterte Jackson. Er schien mit sich selbst zu reden und nicht mal mitbekommen zu haben, dass er laut gedacht hatte. „Hast du nicht. Es ist alles meine Schuld", sagte ich. Irgendwie machte es mich sauer, dass er sich für etwas die Schuld gibt, wofür er überhaupt nichts kann.

„Was zur Hölle redest du denn da? Deine Schuld? Der Typ hat auf dich eingeprügelt Noah! Er hätte nicht aufgehört!"„Vielleicht wäre es ja besser gewesen..", flüsterte ich unüberlegt. Geschockt sah Jackson ruckartig zu mir. „WAS SAGST DU DA?! HAST DU EINE AHNUNG WAS DU DA VON DIR GIBST?", schrie er aufgebracht. „Du hast ja keine Ahnung, wie sehr du mich damit verletzt! War das alles umsonst? Das alles?! Warum haben wir das denn überhaupt gemacht, hm? Wozu?", rief er weiter. Er stand wieder direkt vor mir. Seine Augen erstachen mich schon fast, mit diesem Blick. Doch sein Gesicht wich plötzlich von einer wütenden Mimik zu einer erschrockenen.

„Stimmt. Wozu haben wir das eigentlich gemacht, wenn doch eh alles umsonst war. Entschuldige deine Zeit verschwendet zu haben", sagte ich ehrlich. Ich meine es wirklich so. Es war meine Schuld. Alles! Er hatte ein besseres Leben verdient und nicht sowas. Nicht mit mir. Ich kann dem wirklich nicht gerecht werden. Ich habe sein ganzes Leben ruiniert und ich sollte so schnell wie möglich verschwinden, um nicht noch mehr kaputt zu machen.

Also drehte ich mich um und lief fluchtartig die Treppen hinunter, zur Haustür. Es polterte laut hinter mir, doch zurück schauen konnte ich nicht, ich würde nur zweifeln und weich werden.

„Noah! Nein! Warte. Du weißt, dass ich das nicht so meinte! Bitte, es tut mir leid! Ich war einfach wütend, dass dir das alles hier scheinbar nichts bedeutet hat", sagte er und wurde zum ende immer leiser und trauriger. „Nichts bedeutet? Ihr bedeutet mir alles. Du bedeutest mir alles! Und genau das ist der Grund, warum ich jetzt gehen muss", kam es von mir.

Es tat mir weh so etwas zu sagen, doch ich musste.

Verwirrt blickte er zu mir. „W-was? Wie gehen? Wohin?"

Traurig lächelte ich. „Ich kann nicht zulassen, dass ich euer aller Leben zerstöre und schon gar nicht deins Jackson."

Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Nein Noah! Das kannst du mir nicht antun. Bitte ich brauch dich", er griff nach meinen Handgelenk. Ich versuchte seine Hand abzuschütteln. Er sollte los lassen. Er kann mich nicht hier lassen. Er muss mich einfach gehen lassen, sonst würde ich doch alles zerstören! Ich muss hier weg! Schnell! Alles um mich herum begann sich zu drehen.

„Noah. Sieh mich an! Du musst dich beruhigen! Du hast eine Panik Attacke Noah. Beruhige dich. Bitte komm wieder zu dir", versuchte er mich zu beruhigen, doch meine Gedanken ließe nicht locker. Er begann zu zittern und wehrte mich gegen seine Berührungen. „Hey. Hör auf meine Stimme. Erinnerst du dich als ich sagte ich könnt nicht mehr ohne nicht mehr ohne dich? Das war mein ernst! Ich meine es so ernst, wie ich es noch nie in meinem Leben ernst meinte!"

Er schloss mich in seine Arme ein, um mich still zu halten. Nach mehreren Fluchtversuchen, sackte mein gesamter Körper in sich zusammen. Er hielt mich fest. Ohne, dass ich es kontrollieren konnte fing ich bitterlich an zu weinen. „Shhh. Ist ja gut Noah. Lass es raus. Es ist alles gut, ich bin ja da. Ich lass dich nicht alleine", flüsterte er nah an meinem Ohr.

„Es tut mir leid. Ich- Meine Gedanken... Ich möchte das doch gar nicht. Ich dachte es wäre besser wenn..", wollte ich erklären, doch Jackson legte einfach seine Lippen auf meine.







In diesem Kuss steckten mehr Gefühle, als ich jemals zuvor spühren durfte.

TextingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt