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PoV Noah


„Mein Vater."



Angst. Mehr als dieses Gefühl spürte ich nicht mehr. Ich wollte seine Nachricht unter keinen Umständen öffnen, doch das musste ich. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie sauer er wieder war. Wollte nicht wissen mit was er mir jetzt wieder drohte.

„Dein Vater?", fragte Jackson geschockt. Ich konnte nur, wie in Trance, nicken. Seine Augen weiteten sich. Ich sah auf mein Handy, welches in meinen hin und her zitterte. Dann entsperrte ich es. Meine Hände wurden einkalt.

„Was hat er geschrieben Noah? Was möchte er von dir?", fragte mein Gegenüber. „I-ich muss nach Hause", antwortete ich. Sofort schüttelte er seinen Kopf, woraufhin ihm eine blonde Strähne in sein Gesicht fiel. „Nein, dass kannst du nicht machen Noah." Aber ich musste!

„Sag mir, was hat er dir geschrieben?", fragte er weiter. „E-er meinte, ich solle auf der Stelle nach Hause kommen und es ja nie wieder wagen einfach abzuhauen", sagte ich. Das war mit Abstand nicht alles was er geschrieben hatte und auch sicher nicht so nett, wie ich es Jackson übermittelt hatte, doch das sollte er wirklich nicht wissen! „Ist er sehr wütend?", fragte er.

Auf jeden Fall! Er war mehr als nur sauer.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich denke nicht", widersprach ich meinen Gedanken. Ich musste nämlich so schnell wie möglich zurück! Und wenn er wissen würde wie unendlich wütend mein Vater ist, würde er mich niemals gehen lassen.

Er zog eine Augenbraue nach oben. „Sicher?", er sprach als würde er mir nicht glauben. Aber das müsste er.

Ich fühlte mich sehr schlecht dabei, ihn anzulügen. Das wollte ich einfach nicht. Es war mehr als nur Falsch, doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Nicht jetzt. Wenn ich nicht kommen würde, wäre mein Vater noch unberechenbarer. Er würde mich suchen. Definitiv auch finden!

„Ja, er möchte einfach das ich nach Hause komme", antwortete ich ihn. „Möchtest du das denn?", fragte er. Ich sah ihn wieder an. Er sah verletzt aus.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, aber ich muss", sagte ich und ging zur Tür. Er folgte mir. Ich ging Richtung Haustüre, während ich auf dem Weg Jacksons Eltern entgegen kam. „Na nu? Wohin wollt ihr denn bei diesem Wetter?", fragte Maggie verwundert. „I-ich m-muss jetzt leider gehen. Meine Eltern wollen gerne, dass ich nach Hause komme", sagte ich, wobei ich versuchte, nicht dabei irgendwelche Lügen aufzutischen. „Oh das ist aber schade. Aber sehr schön, dass du dich mit deinen Eltern aussprechen kannst. Ich hoffe doch du kommst uns sehr bald mal wieder Besuchen Noah?", fragte sie freundlich weiter. „Das hoffe ich auch. Es war wirklich schön Sie kennengelernt zu haben. Auf wiedersehen." Während ich dies sagte, reichte ich Jacksons Eltern, beiden die Hand. „Es war auch schön dich kennenzulernen!" Ich lächelte beiden noch einmal zu, zog mir dann meine Schuhe an und öffnete die Tür.

Dann drehte ich mich noch einmal zu Jackson, welcher die ganze Zeit hinter mir stand. Er sah mich traurig an. „Du hast gelogen oder?" Er wusste es also. Warum konnte er mich immer so gut einschätzen? Zögerlich nickte ich als Antwort. Er nickte als Bestätigung, dass er verstanden hatte.

„Du musst gehen oder?", stellte er seine nächste Frage. „Ich habe keine Wahl", sagte ich leise. Sein Gesichtsausdruck war besorgt. „Mir wird schon nichts passieren Jackson." Dieser Abschied fällt mir wirklich sehr schwer. Ich bekam Tränen in meine Augen. Das alles obwohl ich ihn gerade mal seid Gestern persönlich kenne. Bevor er das sehen konnte, drehte ich mich schon um und lief los. Dabei tippte ich schnell auf meinen Handy herum.

„Noah?!", rief er mir zu. Ich blickte noch einmal zurück. „Wir werden uns wiedersehen, ok!" Ich nickte lächelnd. Das hoffe ich sehr.

„Und Noah?" Ich sah ihn gespannt an. „Wir werden doch weiterhin immer schreiben oder?", fragte er.

Ich begann wieder zu lächeln und hob mein Handy ein Stück in die Höhe.





„Schon passiert!"

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