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PoV Noah

Ich wusste nur nicht ob es die beste Idee wäre.

Ich war überfordert. Sollte ich wirklich auf die Schule von Jackson und seinen Brüdern gehen? Ich wollte ihnen keinen Stress bereiten doch ich wusste, dass wenn ich auf deren Schule wechseln würde, es definitiv dazu kommen würde.

„Noah?", kam es sanft von meinem Nebenmann. Er schien deutlich zu merken, dass ich mit mir rang. „Ich wünsche mir das sehr. Ich habe es auch meinen Eltern vorgeschlagen. Auch Kai und Louis wollen gerne ein Auge auf dich haben. Wir alle wollen für dich da sein. Bitte geh mit auf meine Schule, bitte."

Irgendwie beruhigte es mich, dies von ihm zu hören. Ich wollte schon gerne öfter in seiner Nähe sein, doch was wenn ich ihn nach einer Weile auf die Nerven gehen würde? Aber nein! Ich sollte aufhören so oft an mir zu zweifeln. Das zieht mich nur runter. Jacksons Familie gab mir schon die Chance zu einem Neuanfang. Ich sollte es wenigstens versuchen. Das bin ich ihnen Schuldig.

„Ok", sprach ich leise. Freudig sahen sich Jacksons Eltern an. „Super! Wir würden alles regeln, sodass du so schnell wie möglich dort beginnen kannst. Vielleicht ja schon Morgen? Dann kannst du dich mal umsehen. Um so weniger du an Unterricht verpasst desto besser. Aber sag uns bitte, wenn du noch etwas Zeit brauchst und es dir zu schnell geht!", antwortete Maggie hastig.

„Nein nein. Ich muss dringend mal wieder in die Schule. Ich würde mich freuen, wenn ich schon Morgen hingehen kann", sagte ich ihr beruhigend. Vielleicht würde mich die Schule etwas ablenken. Denn das brauchte ich gerade. „Super. Wir werden alle nötigen Telefonate führen. Dann bleibt aber nicht zu lange wach! Ihr müsst Morgen früh raus. Hopp Hopp! Ab nach oben mit euch."

Auf den Weg in Jacksons Zimmer musste ich ihn dann aber doch fragen. Ich konnte einfach an nichts anderes denken. „Möchtest du das wirklich?"

Der Größere schloss die Zimmertür hinter uns und drehte sich dann fragen zu mir um. „Was meinst du?" „Möchtest du wirklich, dass ich auf die selbe Schule gehe wie du?", fragte ich dann konkreter. Daraufhin blickte er mich Verständnislos an. „Na sicher möchte ich das! Ich werde dich ganz sicher nicht auf deine Schule zurück lassen. Zu diesen Tyrannen. Das hast du nicht verdient! Ich werde auf dich aufpassen und das kann ich am besten wenn du auf meine Schule gehst", sagte er. „Außerdem kann ich dich dann endlich meinen Freunden vorstellen", redete er begeistert weiter.

„Das möchtest du machen?", ich war verwundert.

„Natürlich! Sie werden dich sicher mögen", sagte er heiter. Das bezweifle ich. Auch sie werden merken, dass ich nicht normal bin. Und selbst wenn sie über das hinweg sehen sollten, werden sie mich spätestens hassen, wenn sie wissen das ich nicht auf Mädchen stehe. Doch ich wollte keinesfalls, dass sie dann auch Jackson hassen, nur weil er dennoch mit mir befreundet ist. Das würde ich nicht ertragen. Daran wollte ich nicht Schuld sein!

„Na komm lass uns ins Bett gehen", sagte er dann. Nachdem wir dann fertig angezogen in seinem Bett lagen, konnte ich meine Gedanken kaum stoppen. Es dauerte gar nicht mehr so lange bis es nächster Tag wäre und dann geht sie los. Die Schule. Ein komisches Gefühl einen Neuanfang zu bekommen.

„Weißt du Noah", sagte der Blonde und sah an die Decke während ich ihn ansah. „Als ich deine Nachricht bekam, hatte ich so krasse Panik. So ein Gefühl hatte ich noch nie. Dann diese Ungewissheit. Aber mit Abstand das schlimmste war es, dich dort liegen zu sehen. In deinem eigenen Blut. Kreidebleich. Neben dir diese blutrote Rasierklinge. Es hat mir mein Herz gebrochen."

Ich wollte doch nie das er mich so sieht. Das hatte er nicht verdient.

„Es tut mir leid." Das war das einzige was ich rausbekam. „Nein! Mir tut es leid! Ich hätte dich dort früher rausholen müssen. Ich hätte dich erst gar nicht zurückgehen lassen dürfen. Es ist alles meine Schuld!", sagte er und hörte sich verzweifelt an. Ja, schon fast weinerlich.

„Es ist nicht deine Schuld. Ich hab es doch nicht gewollt, dass du es deinen Eltern sagst. Ich bin dir Dankbar, dass du mein Leben gerettet hast. Ich denke ich hätte dich viel zu sehr vermisst", versuchte ich ihn zu beruhigen.

Er drehte sein Gesicht zu mir, dann lächelte er. „Du bist bestimmt müde. Ruh dich aus und schlaf etwas. Morgen wird sicher auch nicht Ohne werden, haha", lachte er. Ich lächelte ihn an. Dann schloss ich meine Augen und merkte wie verdammt schnell ich begann ins Land der Träume abzudriften.

Doch kurz bevor ich komplett eingeschlafen war, spürte ich noch einen Arm um meiner Taille. Dann schlief ich mit einen zufriedenen Lächeln ein.

TextingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt