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PoV Jackson

Ich wusste ich konnte mich auf meine Familie verlassen.

Schon nach kurzer Zeit, bekamen wir das Ok vom Arzt und dürfen somit zu Noah ins Zimmer. Er war wohl auch schon wieder wach, so wie ich mitbekommen hatte. Ich bin immer noch etwas benommen von der Spritze und der Gedanke an das geschehene, machte mir ein sehr unwohles Gefühl. Doch das spielte jetzt alles keine Rolle, denn ich konnte nun zu meinem Noah.

Warte? Meinem?

Meine Familie meinte, dass ich erst einmal allein zu ihm gehen sollte. Sie würden fragen wie schnell wir Noah wieder mitnehmen konnten. Sodass er so schnell wie möglich bei uns sein würde.

Nun stand ich also vor seiner Tür. Doch aus irgendeinen Grund hatte ich bedenken, die Tür zu öffnen. Ich meine was ist, wenn er mich nicht sehen möchte. Schließlich hatte ich seinen Plan, sich umzubringen und wahrscheinlich seine Schmerzen zu beenden, vereitelt. Vielleicht ist er ja sauer auf mich und möchte mich gar nicht erst sehen. Dieser Gedanke machte mich traurig. Mehr als das. Dennoch drückte ich nun endlich die Türklinke hinunter. Ich musste ihn endlich sehen!

Und dort lag er. In einem weißen Raum, in einem komplett weißem Bett. Dies passte aber, denn genauso weiß wie alles in diesem Raum, war auch seine Haut. Er sah komplett zerstört aus. Seine Augen waren geschlossen. An beiden Armen trug er dicke Verbände. Meine Mutter meinte, sie hätten gleich Narben am linken Arm mit genäht, welche wohl schon einige Tage offen waren.

Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf den Stuhl, welcher neben seinem Bett stand. Während ich mich setzte, gab der Stuhl ein leises quietschen von sich. Daraufhin öffneten sich Noah's Augen und sie sahen mehr als nur müde aus.

Als er mich erkannte, brachte er ein trauriges Lächeln zustande. Ich lächelte zurück. Jedoch war meines ein erleichtertes.

„Ich bin so froh, dass du lebst, Kleiner!", war das erst was ich sagte. „Jetzt wo ich dich sehe, bin ich auch irgendwie doch froh", krächzte er. Das brachte mich zum lächeln. Ich nahm zögerlich seine kalte Hand in meine.

Er lebt!

„Wie gehts dir?", fragte ich, hätte mich dann aber doch gerne für die Frage geschlagen. Ich meine wie sollte es ihm schon gehen?! „Die haben mir haufenweise Medikamente und Schmerzmittel eingeflößt. Ich bin irgendwie mega high", kicherte er müde. Ich brachte ein belustigtes Schnauben zu stände. Selbst jetzt konnte er noch so sein. Er ist wirklich etwas Besonderes!

„Meine Eltern holen dich zu uns", sagte ich. Langsam schüttelte er den Kopf. „Wie wollen sie das machen?", fragte er. „Sie regeln das schon. Sie haben mir versprochen alles zu tun um dich bei uns unterzukriegen!", erzählte ich ihm. „Sie wollen wirklich das ich bei euch bin, nachdem was passiert ist?"

Verwundet sah ich ihn an. „Natürlich! Sie wollen dir helfen, sie wollen das es dir besser geht. Und wir können dir dabei helfen Noah!" „Haben sie denn nicht Angst, dass ich euch mit meinen Depressionen runterziehe oder anstecke? Das ich vielleicht demnächst in eurem bad liege und ihn eurem Haus sterbe? Denken sie wirklich das ich guter Umgang für euch wäre? Für dich wäre", sagte er ganz leise. In seinen Augen bildeten sich Tränen. Wie konnte er das nur denken?

„Meine Eltern finden dich toll. Sie wollen für dich da sein und dir helfen glücklich zu werden", sagte ich. Kurz herrschte Stille.

„Ich hab gehört, du hast mich gefunden?", sagte er traurig. Ich nickte. „Es tut mir leid, dass du das sehen musstest", flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin so froh, dass du lebst!", sagte ich laut.

Ein klopfen an der Tür, lies uns zusammen zucken. Meine Eltern und meine Brüder traten durch die Tür. „Hallo Noah", sagte Paul. Meine Mutter hingegen rannte förmlich auf dem Kleinem im Bett liegenden zu und schloss ihn in die Arme. „Es tut mir so leid", sagte sie leise in sein Ohr. „Ich werde nicht zulassen, dass du dort wieder hin zurück musst. Das verspreche ich dir. Das versprechen wir dir!" Daraufhin begann Noah zu weinen. Das brach mir mein Herz. „Danke", sagte er dann.

Sie löste sich von Noah. „Der Arzt meinte, dass sie noch ein paar Tests machen wollen, dann können wir dich schonmal hier raus holen", sagte Paul. Noah nickte lächelnd.

Er konnte nun endlich glücklich werden, oder?

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