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So süß.

PoV Noah

Es war irgendwie anders. Alles war irgendwie anders. Irgendetwas hatte sich verändert. Ich weiß jedoch nicht was es war.

War es vielleicht, weil meine Angst deutlich kleiner geworden ist? Ich weiß es einfach nicht.

Der Tag in der Schwimmhalle war wirklich unglaublich und hatte uns alle etwas näher zusammen geschweißt. Ich verstand mich wirklich gut mit jeden einzelnen. Finn kam den Tag nachdem wir schwimmen waren, sogar zu uns. Doch nicht wegen einen der Brüder. Nein, er wollte mich sehen. Mich! Er kam extra um mich zu besuchen!

Jackson war total verständnisvoll und überließ uns sein Zimmer. Wir verstehen uns wirklich toll. Wir hatten einfach auch sehr viel gemeinsam, jedoch erzählte ich auch ihm nichts über meine Vergangenheit. Er konnte sich sicher den Großteil schon denken, so wie die anderen Jungs auch.

Bei Jackson und mir lief es auch hervorragend. Wir verstanden uns wirklich super. Bei uns war es auch schon irgendwie selbstverständlich geworden, sich gegenseitig einfach zu umarmen oder so etwas. All die Sachen, die ich jahrelang vermieden habe. Bei ihm war mir der Körperkontakt auch überhaupt nicht unangenehm, wie bei den anderen es manchmal noch ist.

Manchmal fällt es mir auf, dass Jackson mich etwas anders behandelt, als seine restlichen Freunde. Es gefiel mir. Dennoch wollte ich nicht, dass er es tut, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Aber ich er hatte mir schon so oft versichert, dass mich mag und das alles tut, weil er es auch möchte. Und ich glaube ihn!

„Woran denkst du?", fragte Finn, welcher neben mir her lief. Wir waren gerade auf den Weg zu unserer nächsten Stunde. Wo alle anderen waren? Keine Ahnung. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf. „An nichts."

Während ich das aussprach prallte ich plötzlich gegen Finn's Schulter. Abrupt war er stehen geblieben. Verwundert sah ich ihn an und wollte gerade fragen was los sei, doch dann sah ich es auch.

An ein paar Spinden gelehnt, standen Max, Jackson und Zane. Doch sie waren nicht allein. An ihnen klebten drei Mädchen. Max unterhielt sich scheinbar mit einer von ihnen. Doch die anderen beiden schienen zu beschäftigt zu sein, um zu reden. Zane wurde mehr als verlangend von dem blonden Mädchen geküsst. Sie klammerte sich schon fast an ihn und wollte gar nicht mehr aufhören. Was Zane da tat wusste ich nicht. Irgendwie sah es aus, als würde er sie wegdrücken wollen aber sicher war ich mir da nicht.

Und dann noch Jackson. Er stand eng aneinander mit einen ebenfalls blonden Mädchen. Sie küssen sich nicht. Sie konnte nur nicht ihre Hände bei sich lassen. Ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden.

Irgendwie schmerzte mein Herz. Warum? Es war doch klar, dass er beliebt bei den Mädchen war. Ich meine er sieht echt gut aus und dann ist er auch noch so unglaublich nett und lieb. Da war es doch klar, dass die Mädchen alle verrückt nach ihm sind. Dennoch tat es weh. Vielleicht weil ich Angst hatte, dass ich wieder alleine sein muss? Ja bestimmt.

Ein lautes schluchzen ertönte neben mir. Finn. In Rekordzeit rannte er weg. Ich direkt hinterher. Er lief geradewegs aus dem Gebäude und noch weiter. Ohne Rücksicht auf Verluste sprintete ich hinterher. Nach einer langen Zeit wurde er endlich langsamer. Wir waren mitten in einem Park, doch kein Mensch war hier. Finn blieb nun komplett stehen, doch sackte er sofort zu Boden.

Er weinte ganz bitterlich los. Es schmerzte ihn so zusehen. Langsam lief ich auf ihn zu und setzte mich genau neben ihn. Dabei zog ich ihn direkt in meine Arme. Er schien verwirrt, dass ich ihm gefolgt war, doch dann weinte er nun noch lauter, während er sich an meine Schulter lehnte. Es klang herzzerreißend.

Ich hatte schon immer den verdacht, dass Finn in unseren gut aussehenden Asiaten verliebt wäre, jedoch hatte ich auch gedacht, dass Zane ebenfalls etwas für den Kleinen übrig hatte. Es muss wirklich ein grauenhaftes Gefühl sein, jemanden den man liebt mit einen anderen zu sehen.

Mein Herz tat nur noch schlimmer weh. Warum Jackson wohl mit den Mädchen so nah war? Eventuell kennen sie sich ja schon lange. Vielleicht sind sie ja zusammen? Autsch.

Ich wusste nicht, wie lange wir da so saßen. Doch sicher war nun schon seit einer ganzen Weile, die Schule zu ende. Ob sie sich sorgen machen?

Finn hatte inzwischen aufgehört zu weinen. Dennoch ließ ich erst dann los, als er begann zu reden. „I-ich weiß ja gar nicht, was gerade m-mit mir los ist", begann er humorlos zu lachen. „Ist schon ok Finn." Dachte er etwa, ich würde es schlimm finden, dass er auf Zane steht? Ich war doch selber schwul. „I-i-ich weiß wirklich nicht..." „Es ist nichts dabei. Wirklich nicht. Ich dachte mir so etwas schon", lächelte ich. Daraufhin sah er auf den Boden und sagte nichts mehr.

„Sie war ja nicht einmal hübsch", versuchte ich ihn aufzumuntern. Er lachte auch tatsächlich. Doch es hielt nur kurz an. Stumme Tränen liefen wieder seine Wangen hinunter, welche ich immer und immer wieder weg wischte.

„Es war sicher nicht so, wie es aussah", begann ich erneut. Aus verquollenen Augen sah er mich an und schüttelte leicht seinen Kopf. „Ich wusste, dass es irgendwann passieren würde. Ich meine sieh ihn dir an. Sieh sie dir alle an. Sie sehen wirklich gut aus. Ich dachte mir schon, dass es bald so weit sein würde. Wir sind nun mal in den alter wo wir anfangen Beziehungen zuführen", zuckte er mit den Schultern.

Ich war erschrocken darüber, dass er einfach so aufgibt. „Aber ehrlich gesagt, dachte ich, dass er eher auf Jungs stehen würde", gestand ich. Überrascht sah er mich an. „Ich denke nicht." Er mutierte schon fast zu Trauerkloß. „Mal nicht den Teufel an die Wand. Es sah nicht so aus, als hätte es ihm gefallen", sagte ich ernst. Er nickte. „Ob so oder so, er möchte eh nichts von mir", zuckte er mit seinen Schultern. Ich schüttelte den Kopf.

Wir unterhielten uns noch lange. Er konnte auch nach einiger Zeit wieder lachen. Dennoch war er mehr als bedrückt.

Als es langsam anfing dunkel zu werden, trennten sich unsere Wege wieder. Mit meinen Gedanken, wie ich diesen kleinen Kloß nur helfen könnte, lief ich zu Jackson nach Hause.




Doch wenn ich gewusst hätte, was mich dort erwartete, wäre ich eventuell weg geblieben.

TextingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt