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PoV Noah


Ich versteckte mich leicht hinter den größeren, während mich seine ganze Familie, welche am Esstisch saß, anstarrte.



Tatsächlich erkannte ich die Gesichter von den Bildern, welche ich mir bisher schon angesehen habe. Dort saß eine schlanke und sehr hübsche Frau mittleren Alters. Sie hatte mit Sicherheit die hellen Haare an ihre beiden Jungen vererbt. Man sah sofort, dass sie die Mutter der beiden war.

Genau neben ihr saß ein Mann. Er war wirklich groß und trug einen dunklen Anzug. Anwalt. Jackson meinte doch das sein Stiefvater Anwalt wäre. Jetzt wo er so vor mir saß fand ich, dass man ihm das sofort ansah. Dennoch machte er nicht den Anschein auf einen bösen, nur an die Arbeit denkenden und kalten Mann. Zumindest hatte ich ihn mir irgendwie schon so vorgestellt. Doch er wirkte eher wie ein freundlicher Familienmensch.

Dann war da noch ein dunkelbraun Haariger Junge, welcher etwas grimmig drein schaute. Das war dann wohl der Stiefbruder, der beiden Jungen. Und dann neben ihm saß ein grinsender Louis. Ihn kannte ich ja nun schon.

„Morgen", sagte Jackson als sei es etwas ganz normal einen Fremden am Tisch zu haben. Na ja, eigentlich standen wir ja immer noch mitten in der Küche.

„Guten Morgen", wurde von allen Seiten des Tisches gemurmelt. „Als Louis meinte, dass du Besuch mitgebracht hättest, dachte ich ehrlich gesagt das er nur wieder einen Witz macht. Doch wie ich sehe, hast du wirklich jemanden hier", sagte Jacksons Mutter und ihr Verwirrung stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. „Ja, also das ist Noah", sagte Jackson nur. Dabei schnappte er sich mein Handgelenk und führte mich zu einem freien Stuhl, welcher genau gegenüber von Louis stand. Dann drückte er mich sanft auf diesen und setzte sich dann direkt daneben hin.

„Es ist schön dich kennen zu lernen Noah. Weißt du, hätten wir gewusst das du kommst dann hätte ich es hier ein bisschen hergerichtet", sagt sie besorgt, als würde sie sich dafür schämen wie es hier aussieht. So ein Unsinn.

„Es ist auch sehr s-schön sie kennen zu lernen Miss. Es sieht hier doch toll aus. A-also wegen mir brauchen sie sich absolut keine Umstände machen", versuchte ich ihr möglichst normal zu vermitteln.

„Ach nenn mich doch einfach Maggie", sagte sie sehr freundlich. „Und das-", sie zeigte auf ihren Mann, „- ist mein Mann Paul", beendete sie ihren Satz. „Freut mich", sagte Paul. „Mich auch Sir", sagte ich und kam mir unglaublich dumm vor als er begann zu lachen. „Du kannst auch mich gerne mit Du ansprechen. Wie schon gesagt, ich bin Paul", lächelte er dann. Ich nickte eingeschüchtert.

Vorsichtig sah ich zu Jackson. Er lächelte und nickte mir zu. So als Zeichen das ich mich nicht zu sehr blamiert hätte. „Na ja mich kennst du ja schon Kleiner und der Typ der immer so böse umher guckt ist unser Bruder Kai", sagte Louis lachend. Kai sah nun wieder zu mir. Ich versuchte nicht zu schüchtern zu lächeln. Er nickte daraufhin nur kurz und sah dann wieder weg. Komischer Typ. Tja eigentlich habe ich überhaupt gar nicht das Recht darauf ihn komisch zu nennen, denn wenn hier jemand komisch ist, dann wohl ich. Doch so schlimm scheint er aber wirklich nicht zu sein.

„Warum hast du denn nichts gesagt, dass du einen Freund mitbringst?", fragte Maggie an ihren Sohn gewannt. Ok, dass könnte jetzt wirklich blöd werden. Ich wollte ungerne das seine Eltern davon wissen, wie ich auf der Straße geschlafen habe, weil ich es zu Hause nicht ausgehalten habe. Was würden sie denn dann bloß über mich denken.

„Ach so ja das. Das war eher eine Spontane Aktion", sagte Jackson ehrlich. Er sah mich fragend an. Er wollte wohl seine Eltern nicht anlügen, was ich total verstehen kann. Ich nickte als Bestätigung. Er sollte es einfach sagen. Er sollte nicht wegen mir seine Eltern anlügen. „Er hatte etwas Stress mit seinen Elter, ich habe gesagt er kann zu mir kommen", sagte Jackson dann zu seiner Mutter. Mir entging Louis Blick nicht.

Mir war es etwas unangenehm, doch seine Mutter reagierte komplett anders, als ich es mir vorgestellt hatte. „Ach ja. Das kenne ich auch noch aus meiner Jugend. Das waren vielleicht noch Zeiten", dabei lächelte sie verträumt. „Ja und dann bist du immer bei mir untergekommen", lachte nun ihr Mann. Sie nickte lächeln. „Das ist wirklich sehr nett, dass du Noah in solch einer komplizierten Zeit beistehst", sagte Paul.

„Sag mal wie alt bist du eigentlich Noah?",sagte nun Jacksons Mutter mich. Erschrocken sah ich auf. „I-ich? Ich bin noch Sechszehn Jahre", antwortete ich brav. „Noch so jung. Und gehst du auf Jacksons Schule oder woher kennt ihr euch?", fragt sie weiter.

„Nein geht er nicht. Es ist eine ziemlich seltsame Geschichte wie wir uns kennen gelernt haben, wenn ich ehrlich bin war es nicht mal geplant. David hatte mir seine neue Nummer falsch aufgeschrieben und dann kam halt Noahs bei rum. Dann haben wir uns halt immer öfter geschrieben", erzählte er und sah mich dabei lächelnd an.

„Das ist ja wirklich süß", grinste Louis. „Das finde ich aber auch. Und dann habt ihr euch einfach getroffen?", fragte die einzige Frau am Tisch. „Jap", sagt der blonde neben mir nur knapp. „Und wo wohnst du Noah?", fragte sie weiter. „MUUUMMM!", kam es von Jackson.

„Ach Mum, jetzt lass die beiden doch erst einmal in Ruhe essen", mischte sich nun Louis ein. Daraufhin begann Paul zu lachen und gab seiner schmollenden Frau einen Kuss auf die Wange. Dankbar sah ich Louis an, worauf er mir ein lächeln schenkt.





Eins muss ich wirklich sagen. Diese Familie ist wirklich viel netter als ich anfangs gedacht hatte.

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