12. Kapitel

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"Niall?", hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme fragen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte das Handy fallen gelassen. Da trat auch schon Harry in den Raum und fragte skeptisch: "Was tust du da?"
Ich brachte kein Ton heraus und konnte nichts anders tun als zwischen ihm und dem Gerät in meiner Hand hin und her zu sehen. Die Wahrheit würde ihn verletzten, das stand fest. Er vertraute Louis.
Schließlich legte ich das Handy neben mein Glas und rückte umständlich ein Stück zur Seite, sodass Harry Platz nehmen konnte. Er blieb jedoch an Ort und Stelle und musterte mich stumm. "Wie geht es Louis?", hörte ich mich fragen, während ich  hoffte, dass er den Themenwechsel akzeptierte.

"Besser", seine Stimme klang unsicher. Dennoch entspannten sich seine Gesichtszüge wieder und ein kleines Grinsen schmückte sein Gesicht. "Liam besteht darauf, dass er noch einen Moment abwarten sollte. Er sieht aber aber um einiges besser aus, als im Fahrstuhl"
Ein schlechtes Gewissen bahnte sich einen Weg in meine Gedanken. Harry sollte darüber Bescheid wissen, dass sein Freund sich mit fremden Mädchen in Sparks traf.

Nachdem er mich eine Weile betrachtet hatte, gab er sich einen Ruck und ließ sich neben mich auf das Sofa nieder.
Ich war sehr dankbar dafür, dass er mich nicht noch einmal auf diese unschöne Situation mit dem Handy ansprach. Womöglich hätte ich dann das Telefonat nicht mehr für mich behalten können.

"Warum bist nicht nicht bei ihm?", fragte ich leise. Daraufhin zuckte Harry bloß mit den Schultern. Irrtiert betrachtet ich sein Profil. "Findest du es komisch?", fragte er auf einmal. Obwohl ich ahnte, was er meinte, entgegnete ich: "Was?"
"Na ja, die Sache mit Louis...Und das keine Frau dort draußen je eine Chance bei mir haben wird"
Ich öffnete meinen Mund, nur um ihn wieder zu schließen. Was sollte ich sagen? Das es mir nicht anders ging?

"Es ist nicht komisch", murmelte ich schließlich. Darauf folgte abermals eine Stille, in der wir uns wortlos betrachteten. Obwohl wir uns so lange Zeit schon kannten und uns vieles erzählten, fühlte sich dieses Gespräch fremd an.

Plötzlich hörten wir Schritte näher kommen. Gleichzeitig rutschten wir voneinander weg und schauten Richtung  Tür. Zuerst steckte Liam den Kopf in den Raum, dann Louis.
"Ein Glück, dass die Stylisten schon auf den Weg sind", lachte Harry, als wäre das Gespräch von eben nie gewesen, und warf Louis einen vielsagenden Blick zu. Dieser zuckte mit den Achseln und nuschelte nur: "Was denn?"

Einen Moment sah ich Louis von der Seite an. Sein jetziges Auftreten wirkte nicht wie jemand, der in der Nacht das Sparks besuchte. Ich konnte meine Gedanken nicht ordnen, aber eine Sache ging mir immer wieder durch den Kopf. Harry musste die Wahrheit erfahren, wenn nicht von ihm, dann von mir. Und genau aus diesen Grund, würde ich heute um Mitternacht dieser Jenny einen kleinen Besuch abstatten.
Meine Überzeugung ließ die restlichen Zweifel schwinden. Zuvor jedoch warteten Interviews auf mich und unsere Stylistin, die in diesem Moment ins Zimmer trat.

Auf Umwegen zu dir (Narry) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt