42. Kapitel

741 34 5
                                    

"I told him that I loved him, was not sure if he heard", sang Harry die erste Strophe. Mir entging nicht, dass er her zu him umgedichtet hatte. Die Röte stieg in meine Wangen, als Harry mir einen vielsagenden Blick zu warf. Normalerweise war mir bei Konzerten ziemlich warm, doch heute bekam ich trotz der schwülen Luft eine Gänsehaut.
Ich spürte wie Louis mich von hinten an stieß und flüsterte: "Wenn du nicht willst, dann übernehme ich deinen Part"

Belustigt über meine Tollpatschigkeit, sah er mich an. Bevor ich noch weiter über eine Verteidigung nachdenken konnte, hob ich das Mikrofon und begann mit zittriger Stimme zu singen.
Harrys ständige Blicke, machten es nicht gerade leichter. Nachdem ich meinen Teil fehlerfrei gesungen hatte, übernahm Liam das Wort. Ich streifte meine schwitzigen Hände an der Jeans ab und wippte leicht im Takt mit, um mich abzulenken.

Harry sah mich dabei so durchdringend an, dass es ein Wunder war, mich auf den Beinen halten zu können. "I said it's forever, 20 minutes later, wound up in the hospital. The priest thinks it's the devil, my mum thinks it's the flu. But girl it's only you!", sang Liam ganz in seinem Element.

Die Textzeile passte so unverschämt gut, dass ich nicht anders konnte, als Harry anzugrinsen. Langsam lief ich zu ihm nach vorne, während die letzten Zeilen Liams Mund verließen: "You're the one that! I want at the end of the day"
Seine Stimme verklang unter den Jubelschreien der Fans. Einen Moment sah ich Harry an und vergaß, dass uns dutzende Menschen beobachten konnten. Das helle Scheinwerfer Licht ließ seine grünen Augen auf blitzen. Seine langen Locken fielen ihm lässig ins Gesicht. Ich konnte nicht vermeiden, ihn anzulächeln. Nun wusste ich wie er es gemeint hatte, da sich alle Fragen von einer Sekunde auf die andere klärten, ohne das ich sie auch nur ausgesprochen hatte.

Langsam kam Harry einen Schritt auf mich zu. Mir war es gleich, was die anderen dachten. Auch interessierte es mich nicht, welche Blicke uns Liam oder Louis zu werfen mussten. Die Jubelschreie schienen zunehmend leiser zu werden. Sanft legte er mir seinen Arm um die Taille. Bald konnte ich seinen Atem spüren.
"Niall", hauchte er. Bevor ich etwas sagen konnte, berührten seine Lippen meine. Ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss und fuhr mit meinen Fingern durch seine weichen Haare. Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in meinem Körper aus.

Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und allmählich drangen die Rufe wie zuvor in meine Ohren. Ich war mir sicher Narry aus den Schreien der Fans entnommen zu haben. "Das wird viele Schlagzeilen geben", flüsterte ich, noch immer völlig durcheinander.
"Das ist das Erste was dir dazu einfällt?", fragte Harry und sah mich beleidigt an.
Lachend stieß ich gegen seine Schulter und entgegnete: "Das Dritte"

"Was war das zweite?", hakte er nach, während Louis' Stimme durch die Halle schallte. "Ich würde es gerne wieder tun", antworte ich schmunzelnd.
Bevor er etwas sagen konnte, küsste ich ihn erneut. Wenn es den glücklichsten Menschen auf Erden geben sollte, machte ich ihm gerade ernsthaft Konkurrenz.

"Jetzt würde ich aber auch gerne das Erste wissen", hauchte er und sah mich herausfordernd an. Ich legte eine bedeutungsvolle Pause ein. Mein Blick streifte über die Köpfe der vielen Leute, weiter zu Liam, der mich schmunzelnd an sah und schließlich zu Louis, der begann History zu singen, um den Sinn des Konzertes nicht ganz aus den Augen zu verlieren.

"All of the rumours, all of the fights.
But we always find a way to make it out alive", erklang Louis' einmalige Stimme, während er mir einen kurzen Blick schenkte. Schließlich wandte ich mich wieder Harry zu und gab ihm leise die Antwort: "Ich liebe dich, Harry"

Auf Umwegen zu dir (Narry) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt