Eine Zeit lang starrten wir uns stumm an.
Es schien so, als wüssten wir beide nicht genau, was die richtigen Worte waren. Es war Harry, der als erster den Mund aufbekam: "Was tust du hier?"
"Das könnte ich dich auch fragen", entgegnete ich und wich seinem Blick aus. Ohne auf meinen Einwand zu reagieren, rief er: "Ich habe euch gesehen!"
Vor kanpp einer Woche hatte ich ihm genau diesen Vorwurf an den Kopf geworfen. Mit dem Unterschied, dass es berechtigt war. Ich musste dieses Missverständnis sofort aus der Welt schaffen."Können wir das bitte draußen besprechen", sagte ich so leise, dass ich befürchtete, die Musik hätte meine Stimme verschluckt. Ich wollte gerade den Satz wiederholen, als Harry nach meinem Arm griff und mich nach draußen zerrte. Als wir hinaustraten, spürte ich die erfrischende Luft in meinem Gesicht. Die Lieder von drinnen erklangen nun wie eine angenehme Hintergrundmusik.
"Von dir hätte ich so etwas am wenigstens erwartet", meinte Harry kühl und lehnte sich an die Hauswand, ohne den Blick von mir abzuwenden. Am liebsten würde ich einfach davon laufen und dieser ganzen Situation entfliehen. Egal für was ich mich entschied, einer zog die Arschkarte. "Hör zu... Es ist kompliziert", versuchte ich das Gespräch einzuleiten. Harry warf mir skeptische Blicke zu.
"Am liebsten würde ich es einfach für mich behalten, aber das wäre nicht fair dir gegenüber. Außerdem wirst du mir wohl kaum die ganze Geschichte glauben, wo ich sie doch selbst kaum fassen kann. Und jetzt hat Jenny auch noch gedacht, das ich er bin. Das ganze ist total schief gegangen und das Portemonnaie…", sprudelte es auf einmal aus mir heraus."Durchatmen", sagte Harry und hob beide Hände, um mich zum Schweigen zubringen. "Wer ist Jenny und mit wem sollte sie dich verwechselt haben?", forschte er nach. Die Verwirrung zeichnete sich deutlich auf seinem Gesicht ab. Ich presste die Lippen aufeinander. "Niall!", rief er erschreckend laut und schaute mich durchdringend an. "Wenn ich nicht an sein Handy gegangen wäre, dann…", murmelte ich und begann auf und ab zu gehen. Aus irgendeinem Grund wurde mir ganz schlecht.
"Wessen Handy?", die Stimme von Harry klang noch ungeduldiger. Da hellte sein Gesicht sich plötzlich auf. "Moment! Reden wir hier etwa von Louis?"
Ich wagte es nicht auf zu schauen. Schließlich nickte ich kleinlich. Harry trat einen Schritt näher zu mir heran und legte seine Hände auf meine Schultern. Ich zuckte bei der Berührung leicht zusammen. "Er hat sich hier mit Jenny getroffen", sprach ich es aus. Ich spürte wie seine Finger sich in meine Schultern bohrten. "Es tut mir leid", hauchte ich. Tränen brannten in meinen Augen. Vielleicht lag es an der Müdigkeit oder einfach am Mitgefühl."Warum?", flüsterte Harry und wandte sich ruckartig von mir ab. Einen Moment hatte ich das Gefühl, dass er etwas sagen wollte. Dann machte er sich mit schnellen Schritten auf den Heimweg. "Harry ", rief ich ihm nach. Obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, blieb er tatsächlich auf der Stelle stehen.
"Du solltest mit ihm reden. Ich kenne die Geschichte nur aus Jennys Sicht"
Ich vernahm ein leichtes Nicken, ehe er ohne zurückzusehen die Straße entlang lief. Nachdenklich sah ich ihm nach, bis er in der Dunkelheit verschwunden war.
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Auf Umwegen zu dir (Narry) Teil 1
FanfictionNachdem Niall mit bekommt, dass Harry und Louis ein Paar sind, bricht er auf der Bühne zusammen. Als er dann auch noch das Geheimnis von Louis erfährt, steht Niall auf einmal vor einer schwierigen Entscheidung. Nicht nur er scheint etwas aufgedeckt...