41. Kapitel

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"Durchatmen", sagte ich mir im Stillen. Doch ich konnte nicht auf hören im Raum auf und ab zu gehen. Unser erstes Konzert nach dem Unfall würde gleich stattfinden. Als ich das letzte Mal auf der Bühne stand, war ich zusammen gebrochen. Nun über einen Monat später, schien nichts beim Alten zu sein. Bis auf die Tatsache, dass Sophia und Liam noch immer glücklich verliebt waren.

Nachdem Harry aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mussten wir uns um viele Termine kümmern und jede Menge Gespräche mit unseren Manager führen.
Es waren stressige Tage gewesen, in denen ich kaum Gelegenheit gefunden hatte, mit Harry zu reden. Ich hatte manchmal immer noch das Gefühl in einem Art Wachtraum fest zu stecken. Es war schon seltsam, was das Leben manchmal einen in den Weg legte. Vorallen aber war es verrückt, was man alles daraus machen konnte.

"Niall, wir müssen gleich los", riss mich Harrys Stimme aus den Gedanken. Erschrocken wirbelte ich herum und starrte ihn an. Die letzten Wochen konnte man deutlich auf seinen Gesicht ablesen, doch funkelte die altbekannte Entschlossenheit nach längerem wieder in seinen Augen. "Ich komme gleich", murmelte ich unsicher. Langsam kam Harry einen Schritt näher und lächelte mich von der Seite an.

"Bist du nervös?", fragte er und fuhr mit seiner Hand über meine Schläfe. Ich zuckte leicht zusammen, so wie ich es jedes Mal tat, wenn er mich berührte.
"Nein, das ist es nicht", antwortete ich leise. Harry sah mich fragend an, sodass ich gezwungen war fortzufahren.
"Es hat sich so vieles verändert"

Harry zog eine Augenbraue hoch.
"Ja, das stimmt wohl", meinte er wenig beeindruckt. Ich sah ihm nun direkt in seine Augen und bereute es kurze Zeit später wieder, da meine Konzentration sofort den Bach runter ging.
"Ich habe so viele Fragen und weiß nicht wann ich Antworten bekomme", sprach ich meine Gedanken aus und wartete seine Reaktion ab. Ohne etwas zu erwidern, nahm er meine Hand und führte mich aus den Backstage Bereich hinaus. Louis und Liam warteten bereits ungeduldig auf uns. "Glaub mir", hauchte Harry in mein Ohr, als Liam mir das Mikrofon in die Hand drückte.
"Die kommen schneller, als du denkst"

Eigentlich hatte ich vor gehabt, nachzufragen, was er damit meinte, aber da wurden wir auch schon auf die Bühne geschickt. So musste ich wohl oder übel eine weitere Frage ruhen lassen und mich vorerst auf den Auftritt konzentrieren.

Es war schon längere Zeit her, dass wir auf der Bühne gestanden hatten. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und das altbekannte Kreischen dröhnte in meinen Ohren. Es schien alles wie immer zu sein. Gedankenverloren schaute ich in die Menge, während Harry und Louis die Fans in Stimmung brachten. "Unglaublich was?", fragte Liam und trat zu mir nach vorne. Ich nickte und lächelte ihn an.

Dann begann die Musik zu spielen und Harrys Stimme drang bis in die hinterste Ecke der Halle. Ich fand das Lied 'End of the day' schon immer besonders, aber heute bekam es noch einmal eine ganze neue Bedeutung.

Auf Umwegen zu dir (Narry) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt