4. Kapitel

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"Also gut sieht anders aus", hörte ich Louis sagen. "Was meinst du wie du aussehen würdest, wenn du eine Gehirnerschütterung hättest", antwortete eine andere Stimme, das musste Liam gewesen sein. Als ich meine Augen öffnete, fand ich mich im Hotelzimmer wieder. "Was ist passiert?", stellte ich mit rauer Stimme, die Frage, auf die ich unbedingt eine Antwort brauchte. Sofort schauten drei Augenpaare zu mir herunter. "Der Arzt sagt, dass dein Kreislauf zusammen gebrochen ist und du durch den Aufprall auf der Bühne eine Gehirnerschütterung bekommen hast", fasste es Liam schnell zusammen.

"Na toll", murmelte ich und fuhr mir leicht über die Stirn. "Was wird jetzt aus den Auftritt?" Da ergriff Harry das Wort: "Nachdem du zusammen gebrochen bist, wurde alles geräumt. Das ganze Internet ist voll von Videos und Vermutungen"
Ich schluckte schwer. Nicht nur das mir dieser dramatische Abgang von der Bühne vorgeworfen wurde, jetzt war ich auch noch dafür verantwortlich, dass das Konzert abgesagt werden musste.
"Mach dir nichts drauß", versuchte Harry mich aufzumuntern, als würde er meine Gedanken lesen können.

"Wir können froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist", meinte Liam schließlich. Der Einzige, der schwieg, war Louis. Er schien in seinen Gedanken ganz woanders zu sein. Eine plötzliche Wut kam in mir auf. Unsere Freundschaft war zwar nie sehr ausgeprägt gewesen, doch hatten wir nie schwerwiegende Probleme gehabt. Die Sache mit Harry, hatte etwas verändert. Ich wollte es mir nicht eingestehen , da Louis nun wirklich nichts dafür konnte. Er kannte die Wahrheit eben so wenig wie Harry. Nur fragte ich mich, ob er anders handeln würde, wenn er es wüsste.

"Du solltest dich schonen", riss mich Liam aus meinen Gedanken. "Ich kann jetzt hier nicht ruhig liegen bleiben. Außerdem müssen wir morgen weiter und…" Die Worte sprudelten aus meinen  Mund. Da unterbrach Liam mich jedoch: "Der Arzt hat Bettruhe verordnet"
"Aber…", versuchte ich zu widersprechen. Nur spürte ich im nächsten Moment eine Müdigkeit, die mich sofort übermannte. "Na schön, Dad", sagte ich und hörte seit langen mein eigenes Lachen. Liam verließ dicht gefolgt von Louis das Zimmer, während  Harry vor dem Bett stehen blieb. Als die Tür ins Schloss fiel, hörte ich ihn nur noch dumpf flüstern: "Liam darf nichts davon wissen, okay?"
Bilder tanzten vor meinen geistigen Auge und ich fiel in einen merkwürdigen Traum.

Auf Umwegen zu dir (Narry) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt