Verliebt in Floid?! (LeFloid FF)

5. Konsolenspiele

Wir waren noch ein wenig in der Umgebung herumgefahren, ehe Andy schließlich meinte er müsse los. Zu nem Kumpel oder so. Doch anstatt einfach abzuhauen, war er so nett und begeleitete mich noch mit nach Hause. An meiner Haustür verabschiedeten wir uns und ich glaube, dass es das erste Mal war, dass wir uns umarmten. "Ciao.", rief ich ihm noch hinterher, als ich breits halb bei uns in der Wohnung stand. Andy drehte sich auf seinem Board kurz um, lächelte und winkte noch, ehe er um die Kurve fuhre. Wer hätte gedacht, dass Inas Bruder doch nicht so ein Idiot war, wie ich es immer geglaubt hatte?

Ich lief nach oben und musst feststellen, dass ich ja eigentlich noch meine Hausaufgaben vor mir hatte. Verdammt. Ich hatte jetzt schon kaum mehr Lust mich weiter an meinen Schreibtisch zu setzten und zu lernen, doch noch hielt ich eisern durch.

Ich saß noch mindestens zwei Stunden an dem Mist, ehe ich endlich fertig war und mir Flos Frage wieder in den Kopf kam. Das sollte ich vielleicht mal abklären. Also öffnete ich meine Zimmertür und trat hinaus. Zum Glück war Helmut noch nicht zuhause. "Mum?", rief ich, während ich die Treppe nach unten stieg. "Mum?", rief ich nochmals nur dieses Mal etwas lauter, als keine Antwort kam. "Ja?", kam es von irgendwo in Richtung Wohnzimmer. "Flo hat gefragt, ob ich denn nicht in den Sommerferien mal wieder zu ihm will." Ich stand mittlerweile im Türrahmen zum Wohnzimmer. Meine Mutter wuselte herum und war anscheinend gerade damit beschäftig Staub zu wischen, hielt jedoch meinetwegen kurz inne und sah zu mir auf. "Und du willst sicher mal wieder nach Berlin, oder?" Ich nickte. "Schon. Das letzte Mal ist auch schon wieder 'n halbes Jahr her. Und Flo kann schließlich auch nicht immer zu mir fahren." Meine Mutter nickte. "Du weißt, dass ich das nicht alleine entscheiden sollte..." Ich verdrehte die Augen. "Ach Muuuum. Helmut sagt doch sowie so nein. Da kann ich's auch gleich bleiben lassen." Doch anstatt zu widersprechen, fing meinte Mutter an zu schmunzeln. "Was ist so lustig?", fragte ich irritiert. "Ich hab gesagt, dass ich das nicht alleine entscheiden sollte, ob ich das letztendlich trotzdem tue, ist ja wohl vollkommen mir überlassen." Mittlerweile grinste sie richtig und ich musste unwillkürlich auch damit anfangen. "Aber das bleibt unter uns. In Ordung?" ... "Klar", meinte ich grinsend. 

Überglücklich lief ich wieder nach oben, wo ich schnellstens mein Handy herauszog. Ich tippte eine SMS an Flo: "Hi Flo! Hab meine Mum wegen Berlin gefragt und sie hat zugestimmt!!! ;) Wie geht's dir eig. so? LG Anna." Versendet. Der Tag konnte eigentlich kaum mehr besser werden - mit Ausnahme man setzt sich vor seinen Laptop, macht sich einen schönen, heißen Earl Grey und legt ein paar Supernatural Folgen ein. Genau das tat ich und belohnte mich sozusagen selbst dafür, dass ich heute all meine Hausaufgaben gemacht hatte und so fleißig gewesen war, allerdings leider nur bis kurz nach elf, schließlich musste ich ja morgen in die Schule. Ich hasse es früh aufzustehen.

Bevor ich mich in mein Bett legte, schaute ich noch kurz auf mein Handy. Flo hatte noch nicht zurück geschrieben. Normalerweise schrieb er eigentlich immer innerhalb kürzester Zeit zurück. Naja, er wird schon noch antworten. 

Und das tat er letztendlich auch, allerdings erst zwei Tage später. Dafür war es eine relativ lange Antwort. Er schrieb, dass es ihn freue mich bald wiederzusehen, wir unbedingt noch planen müssten wie lange ich bleibe, er im Moment -mal wieder- ziemlich um den Ohren hatte und teilweise nicht wüsste, worum er sich zuerst kümmern sollte. Außerdem entschuldigte er sich mehrmals dafür, dass seine Antwort er so spät kam, um den Inhalt seiner SMS einmal halbwegs zusammenzufassen. Ich schrieb zurück, dass das kein Problem für mich wäre, da ich schließlich auch häufiger etwas brauchte, um zu antworten, und, dass sich der ganze Stress sicherlich wieder legen würde. 

Ich machte mir im Moment ein wenig Sorgen um ihn. So beschäftigt war er noch nie gewesen und außerdem verhielt er sich zunehmend seltsamer. Am Anfang hatte ich das auf unseren kleinen Zwischenfall geschoben, doch jetzt knapp ein halbes Jahr später, glaubte ich irgendwie nicht mehr daran. Da musste mehr dahinter stecken.