Ich blickte mich um. Benny und Andy schienen sich noch immer zu unterhalten und Nico war aufgestanden und wegegangen. Anscheinend um sich noch etwas zu trinken zu holen. Das Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren und dem Sidecut hatte sich stattdessen neben mich gesetzt. Sie hielt einen roten Plastikbecher in der Hand, aus welchem sie immer wieder nippte.
"Du bist also Andys Neue?", fragte sie leicht lächelnd. Ich nickte zögerlich. "Anna war dein Name, oder?", meinte sie freundlich zu mir und ich merkte bereits an ihrer Haltung, dass der Plastikbecher in ihrer Hand wohl schon mehr als einmal nachgefüllt worden war. "Richtig. Und du warst .. Ena?", antwortete ich nach kurzem Überlegen. Sie nickte. "Jap.", kam es von ihr woraufhin sie kurze Zeit schwieg und in Richtung Feuer blickte.
"Ich war auch mal mit ihm zusammen.." Das Lächeln aus ihrerm Gesicht war verschwunden und stattdessen schien sie nachdenklich zu werden. Ich blickte zu ihr und betrachtete sie unwillkürlich genauer, doch irgendwie konnte ich mir Andy und sie nicht zusammen vorstellen. "War nur ne kurze Zeit und das ist auch schon längst vorbei.", fügte sie nun hinzu und lächelte etwas gezwungen. Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte, und so nickte ich nur zustimmend.
Ena nippte an ihrem Becher.
"Du bist nicht aus seinem üblichen Freundeskreis, oder?"
"Nein, nicht wirklich."
"Wie habt ihr euch dann kennengelernt?"Ich schwieg. Wenn ich ihr jetzt sagen würde, dass ich die beste Freundin seiner Schwester war, dann würde sie vermutlich schlussfolgern können, dass ich eigentlich weder Alkohol trinken dürfte, noch Shisha rauchen noch länger als 22 Uhr draußen bleiben, doch Ena nahm mir im nächsten Moment die Entscheidung ob Wahrheit oder Lüge ab.
Sie winkte mit ihrer Hand ab. "Lass stecken. Eigentlich geht mich das ja alles nix an." Auf einmal erhob sie ihren Becher und meinte: "Auf dich und Andy. Dass es bei euch besser klappt, als bei mir und ihm damals." Etwas zurückhaltend griff ich nach meiner fast leeren Bierflasche und stieß mit ihr an.
Während ich nur einen kleinen Schluck nahm, leerte Ena den noch halbvollen Plastikbecher. "Willste auch noch was? Wodka O?", fragte Ena, doch ich winkte dankend ab. "Sah ich wirklich schon alt genug für Wodka O aus?", wunderte ich mich in Gedanken. Sie zuckte mit den Schultern. "Na dann nicht.", ließ sie erklingen und stapfte etwas wackelig davon.
Eine Vermutung keimte in mir auf. Die Vermutung, dass Ena keines Wegs über Andy hinweg war, sondern wohl immer noch an ihm hing. Weshalb das zwischen ihnen damals wohl nicht funktioniert hatte?
Ich blickte zum Lagerfeuer und ließ mich entspannt nach hinten sinken. Irgendwie hatte ich mir den ganzen Abend zwar anders vorgestellt, doch bis jetzt lief für mich eigentlich alles bestens und die Bedenken, die ich wegen mir und Andy gehabt hatte, hatten sich praktisch als vollkommen unbegründet herausgestellt, was wohl hieß, dass ich es mit ihm wohl wirklich ernsthaft probieren sollte.
Es war ein schöner Abend, dachte ich mir gerade, als ich auf die Unterseite der Brücke schaute und feststellten musste, dass über mir mehrere Tonnen Stahlbeton mehr oder weniger in der Luft schwebten und über diesen schwebenden Stahlbeton fuhren auch noch Züge. Fasziniert sarrte ich die Brücke an. Noch nie hatte ich mir wirklich Gedanken über Brücken gemacht. Sie waren einfach da, dabei war es doch wirklich faszinierend, dass zum Teil so einfache Konstruktionen es vermochten Züge oder Autos mit einem Gewicht von zugzügllich mehrern Tonnen zusätzlich zu dem Eigengewicht einer Brücke tragen konnten.
Als ich so in Gedanken über Brücken philosophierte, gelangen plötzlich laute Stimmen an mein Ohr, welche sowohl mich, aber auch die anderen Feierwütigen, ablenkten, von was auch immer die anderen gerade alles taten. Vermutlich philosophierten die meisten von ihnen nicht über das Wunder "Brücke".
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Verliebt in Floid?! (LeFloid FF)
FanfictionLeFloid als Halbbruder zu haben ist schon ziemlich cool, bringt aber auch einige Probleme mit sich, besonders, wenn man so wie Anna ein paar Problemchen damit hat seine eigenen Gefühle unter Kontrolle zu haben. Doch was soll man sagen? Wo die Liebe...