Verliebt in Floid?! (LeFloid FF)

8. Wahrheit oder Pflicht - nur ohne Pflicht.

Nach meinem Telefonat mit Flo ging ich wieder nach unten in die Küche um etwas zu essen und musste feststellen, dass meine Mutter anscheinend bereits auf mich gewartet hatte, denn in dem Moment als ich die Küche betrat, fragte sie sofort: "Was war denn vorher?" Ich seufzte auf. Musste sie immer alles wissen? "Ina hat mich angerufen." Sie ließ ein "Ah" erklingen und stellte mir mein Essen in die Mikrowelle, während ich aufdeckte. "Und weshalb?" Ich sah sie entnervt an. "Schon gut, schon gut. Ich muss schließlich nicht alles wissen." Richtig. 

Etwas später saß ich im Esszimmer und stocherte in meinem Kartoffelbrei herum. Ich weiß nicht weshalb, aber irgendwie mochte ich Kartoffelbrei nicht, wobei es meine Mum doch irgendwie schaffte, dass ich ihn meistens trotzdem aß. Sie hatte sich dazu gesetzt und blätterte nun einer ihrer Frauenzeitschriften, während sie an einem Salatblatt mümmelte. Sie aß meistens Salat. Hat schließlich weniger Kalorin und sie wollte ja, wie so viele andere Frauen in ihrem Alter auch, abnehmen. "Ina hatte letztens wieder ne Fünf in Mathe.", sagte ich um eventuell ein Gespräch anzufangen. "Oh. Wird das nicht langsam eng mit ihren Noten? Nicht, dass sie noch sitzen bleibt." Ich schüttelte den Kopf. "Wir lernen ja schon die ganze Zeit zusammen. Da wird ja wohl auch irgendwann mal was hängen bleiben." Meine Mutter blickte von ihrer Zeitschrift auf. "Hat sie dich deshalb angerufen?" Ich verdrehte die Augen und dann gab ich auf. Früher oder später würde ich es ihr ja eh erzählen, auch wenn ihr Gefrage nervte. "Ne. Es ging um Flo. Dem geht's im Moment nicht so gut." Wieder sah sie zu mir. "Wieso das denn?" Ich zuckte mit den Schultern. "In seiner Beziehung schiens gekriselt zu haben und naja, jetzt ist da wohl Schluss." Meine Mutter ließ ein beileidiges "Oh" erklingen und ich nickte zustimmend. "Wollen wir heute Abend wieder Entourage anschauen?", fragte sie grinsend und wechselte so das Thema. "Die neue Staffel?!" Sie nickte und ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte Freundentänze vollführt, ließ es jedoch lieber bleiben und aß stattdessen die letzten Happen meines Kartoffelbreis.

Nach dem Essen verkroch ich mich wieder nach oben und setzte mich vor meine Hausaufgaben, als auf einmal mein Handy vibrierte. Andy hatte eine SMS gesendet. "Zeit?" Ich tippte schnell zurück, dass gerade ich an meinen Hausaufgaben saß. Wieder vibrierte mein Handy. "Na und? ;) P.S: Stehe vor deiner Tür." Was?! Verwirrt stand ich auf um aus meinem Fenster auf die Straße zu schauen. Tatsächlich. Da stand jemand vor unserer Tür und allem Anschein nach war es Andy. So schnell es ging, lief ich nach unten.

"Was machst du denn hier?", fragte ich verwundert, als ich die Tür geöffnet hatte. Andy zuckte mit den Schultern. "Ich war in der Gegend und dachte mir, ich könnte doch mal bei dir vorbeischauen. Kann ich rein?"  .. "Klar, aber ich hab nicht aufgeräumt", warnte ich ihn vor, doch er grinste nur und trat ein. "Schuhe kannste dahin stellen.", meinte ich und zeigte auf unsere Garderobe.

Während Andy seine Vans auszog, suchte ich schnell das untere Geschoss nach meiner Mum ab.  Sie mochte es eigentlich nicht, wenn unangekündigt Besuch vorbei kam. "Ähm.. Mum? Ist es in Ordnung, wenn 'n Kumpel da ist?", fragte ich also vorsichtig. Meine Mutter war gerade dabei die Geschirrspülmaschine auszuräumen. "Ist in Ordung, aber nächstes Mal..." Ich unterbrach sie und beendete ihren Satz: "... sag ich vorher Bescheid. Versprochen!" Sie hob die Augenbraun, nickte jedoch. Andy war auf einmal hinter mir. "Guten Tag.", meinte dieser höflich und reichte meiner Mutter seine Hand. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Höflich zu sein war eigentlich nicht Andys Art, aber gut zu wissen, dass er es trotzdem sein konnte. "Ebenfalls", meinte meine Mutter und ergriff Andys Hand. "Du bist also Annas 'Kumpel'?" Sie machte Gänsefüßchen in der Luft und ich wäre am liebsten im Boden versunken. "Muuuuummm." Meine Mutter grinste. "Willst du uns nicht vorstellen?", fragte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Mum, das ist Andy - Inas Bruder. Andy, das ist meine Mum." Andy lächelte und meinte: "Freut mich." Meine Mutter erwiderte ein "Ebenfalls."