Liam seufzte leise und griff nach meiner Hand. Zuerst hatte ich das dringende Bedürfnis, sie ihm zu entziehen, doch dann hielt ich einfach still, bevor ich den Blick hob und ihn ansah.
"Denkst du, du kannst uns noch eine Chance geben? Als... Freunde?"
Ich schluckte. "Freunde?"
"Du weißt, dass zu viel passiert ist, als dass wir dort weitermachen könnten, wo wir aufgehört haben."
"Ja, ich weiß, Liam... Also gut. Freunde."
Das war mehr, als ich wahrscheinlich verdient hatte und ich hatte Liam lieber nur als Freund an meiner Seite, als überhaupt nicht.
Er zögerte kurz, umarmte mich aber dann und mit rasendem Herzen erwiderte ich die Umarmung.
Es war viel passiert. Doch ich hatte nicht vergessen, wie sich seine Umarmungen anfühlten. Wie geborgen und sicher ich mich fühlte, sobald er seine Arme um mich legte.
Ich atmete tief ein und konnte das Lächeln nicht unterdrücken. Es roch nach Heimat. Jeder Mensch verband einen bestimmten Geruch mit seinem Zuhause. Bei vielen war es ein Waschmittel, ein Raumspray, der Duft nach den Blumen im Garten. Der Geruch von Essen.
Und bei mir war es Liam - denn bei ihm konnte ich ankommen, mich fallen lassen und einfach ich sein.
"Danke, dass du hergekommen bist", flüsterte ich und ließ ihn dann los.
"Kein Problem. Ich...hab was gefunden."
Neugierig sah ich ihn an und riss erstaunt die Augen auf, als er mir mein Tagebuch reichte. "Was...wie...woher...?"
"Du hast es im Park fallen lassen. Allein deshalb musste ich zu dir."
Ich griff nach dem Buch und sah ihn unsicher an. "Hast du darin gelesen?"
Liam zögerte und ich kannte die Antwort bereits, bevor er sprach.
"Ich wollte nicht darin lesen, aber... Ja. Es tut mir leid, ich weiß, dass man das nicht tun sollte, dass es schrecklich ist, anderer Gedanken zu lesen."
Ich schüttelte den Kopf. "Ist schon okay. Irgendwie. Danke, dass du es mir gebracht hast."
"Jederzeit."
Lächelnd sah ich ihn an, dann räusperte Liam sich. "Also...ähm...hast du Lust noch irgendwas zu machen?"
"Klar. Hast du schon etwas bestimmtes im Kopf?"
Er nickte. Natürlich hatte er das, immerhin war er Liam Payne.
"Wie wäre ein DVD Nachmittag mit den Jungs?"
Ich grinste, nickte und stand auf. "Natürlich. Ich mach mich nur schnell fertig."
Rasch lief ich ins Bad und bürstete mein Haar kurz, ehe ich in mein Handy und meinen Schlüssel einsteckte und meiner Mutter eine Nachricht hinterließ. Ich sagte ihr nicht, wo ich genau hingehen würde, das würde ich ihr irgendwann in Ruhe erklären.Hey Mum,
ich bin unterwegs, bin wahrscheinlich zum Abendessen zurück. Falls es später werden sollte, melde ich mich.
Gib Sunny einen Kuss von mir.
Ich liebe euch,
MayaIch legte den Zettel auf den Küchentisch und sah lächelnd zu Liam, der mich beobachtet hatte.
"Wir können gehen. Soll ich fahren?"
Er nickte und gemeinsam verließen wir das Haus. Ich würde das alles wahrscheinlich erst heute Abend oder morgen realisieren, aber ich stieg tatsächlich mit Liam in mein Auto.
Nach zwei Jahren Funkstille war das endlich der erste aufkeimende Funken Hoffnung.
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Von Hass zu Liebe 2
Fanfictionbitte lest vorher Teil 1 (Von Hass zu Liebe?) da euch sonst die nötigen Informationen fehlen. Zwei Jahre sind vergangen, seit Liam und Maya sich getrennt haben. Zwei Jahre, die für Maya nicht immer leicht waren. Hat sie noch Gefühle für Liam? Ist er...