Kapitel 34

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**Liams Sicht**

Seit ich den Brief bekommen habe, waren drei Tage vergangen. Ich dachte jeden Augenblick an Maya und fragte mich, was ich tun sollte. Ich hatte das Gefühl, am Ende zu sein, meine Orientierung verloren zu haben und einfach nicht mehr zu wissen, was ich tun sollte.
Olivia erinnerte mich die ganze Zeit daran, dass sie mein Kind unter dem Herzen trug und auch Chris sagte mir ständig, dass wir uns jetzt auf die Band konzentrieren mussten und ich Maya vergessen sollte.
Doch wie sollte ich sie vergessen, wenn sie ein Teil von mir war? Ich musste zugeben, dass sie mir verdammt fehlte. Und am liebsten würde ich das alles endlich aus der Welt schaffen, doch ich hatte Angst vor der Wahrheit. Das Leben als Star war nunmal nicht immer leicht und manchmal wusste ich einfach nicht, wem ich vertrauen konnte und wem nicht. Auch die Jungs waren in dem Punkt keine große Hilfe - das musste ich irgendwie alleine durchstehen.
Nachdenklich lief ich die Straße entlang, als mir etwas ins Auge fiel. Moment... Das war doch...
Maya. Oder besser gesagt wir beide auf einem Plakat, das an einem Straßenschild hing.
"It is you my heart belongs with and will always belong to", wiederholte ich und schüttelte leicht den Kopf. Ich hatte mitbekommen, dass der Hashtag TeamLaya im Netz kursierte und die Fans wollten, dass wir uns aussprachen. Doch ich wusste sofort, dass dieses Bild von Maya selbst kam.

Vor etwa zweieinhalb Jahren

"Maya? Kommst du? Wir müssen langsam los."
"Was hast du denn vor, Liam?", fragte sie und ich lächelte, bevor ich sie zärtlich küsste. "Das wirst du sehen, wenn wir da sind."
Ich hielt ihr die Tür des Wagens auf und fuhr los, nachdem wir beide angeschnallt waren.
Vor einem Kino hielt ich an und führte sie in den Saal, den wir komplett für uns allein hatten und wo wir uns gleich Mayas Lieblingsfilm ansehen würden.
Ich nahm ihr die Jacke ab, reichte ihr das Glas Wein und bot ihr die Snacks an, bevor wir uns aneinander kuschelten und den Film genossen.
Nach der Hälfte etwa sah sie mich mit einem Lächeln an.
"Was ist?", fragte ich und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht.
"Du weißt, dass mein Herz dir gehört und auch immer gehören wird, oder? Ich liebe dich..."
"Ich liebe dich auch. Und ja, das weiß ich. Aber sollte ich es jemals vergessen, darfst du mich gerne daran erinnern."
"Das werde ich, versprochen."

Sie wusste, dass ich den Hinweis sofort verstehen würde, sie hatte darauf gebaut und ihre Hoffnungen in unsere Fans gesetzt.
Ich wusste, dass sie diesen Schritt niemals gegangen wäre, wenn sie es nicht absolut ernst meinen würde. Sie sagte also die Wahrheit über Chris.
Ich hätte ihr sofort glauben sollen, doch ich hatte Angst, verletzt zu werden. Doch mit dem Versuch, mich selbst zu schützen, hatte ich sie unglaublich verletzt.
Etwas, was ich niemals tun wollte.
Es gab also nur eine Lösung...
Ich musste sie um Verzeihung bitten und gemeinsam mit ihr einen Weg finden, all das Chaos zu sortieren und wieder Ordnung in unser aller Leben bringen.

Von Hass zu Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt