Kapitel 35

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Ich war nun seit fast einer Woche bei Lina und Celi in Deutschland, unsere Aktion lief noch immer und selbst hier in Deutschland sind mir einige der Bilder aufgefallen. Einige Zeitschriften hatten darüber berichtet, doch noch gab es keine Reaktion von Liam, den anderen Jungs oder dem Management.
Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Eigentlich musste er es gesehen haben, all das zu übersehen, war einfach unmöglich. Außer man wollte es einfach nicht sehen.
Ignorierte Liam all das einfach? Oder hatte er den Hinweis nicht verstanden? So langsam machte ich mir wirklich Sorgen, denn ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren.
"Maya?"
Lina klopfte an die Tür zum Gästezimmer und öffnete sie leicht.
"Ja?"
"Ähm... Wir wollten jetzt Essen gehen, willst du mitkommen?"
"Sei mir nicht böse, Lina. Aber ich bleibe lieber hier und lese ein Buch. Dazu kam ich in den letzten Wochen kaum", erwiderte ich und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
Sie nickte und verabschiedete sich. Kurze Zeit später hörte ich die Tür ins Schloss fallen und mit einem Seufzen ließ ich mich in die Kissen sinken und schloss die Augen.
Okay, was waren die Fakten?
1. Liam würde Vater werden. Also... Wahrscheinlich.
2. Die Fans hatten mir super geholfen und die Aktion hatte geklappt. Zumindest teilweise
3. Liam hatte es wahrscheinlich noch nicht gesehen oder ignorierte es einfach. Oder er hatte den Hinweis doch nicht verstanden.
4. Ich war seit fast einer Woche in einem fremden Land, hatte keinen Job und meine Familie war noch immer in England.

Es sah also nicht wirklich gut für mich aus.
Ob das die Strafe dafür war, dass ich früher so eine unausstehliche Zicke war?
Etwa eine halbe Stunde später hörte ich, wie es klingelte, doch ich ignorierte es vorerst. Erst, als auch noch zusätzlich gegen die Tür geklopft wurde, stand ich genervt auf. Ich hoffte gleichzeitig allerdings, dass die Person, wer auch immer das sein mochte, Englisch sprach. Ich hatte sonst absolut keine Idee, wie ich sonst erklären sollte, dass Lina und Celi nicht da waren und ich nur ihr Gast war und kein Einbrecher.
"Jaja, ist ja schon gut", murmelte ich, als es weiterhin klingelte.
Unfassbar genervt öffnete ich die Tür, innerlich bereits darauf gefasst, meine Wut zu ignorieren und trotz allem unglaublich nett zu sein, denn immerhin wollte ich den beiden Mädels keine Probleme mit Nachbarn bescheren.
Doch vor der Tür stand kein Nachbar und auch sonst niemand Unbekanntes.
"Liam", flüsterte ich und starrte ihn fassungslos an.
"Hey Maya", murmelte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Ich... Ähm... Ich wollte dich sehen. Mit dir reden."
Automatisch trat ich zurück und ließ ihn ins Haus, bevor ich die Tür hinter ihm schloss.
"Okay... Dann rede."
Wir gingen ins Wohnzimmer und ich fühlte mich unfassbar stark an unsere Unterhaltung bei mir Zuhause erinnert, nachdem Liam mein Tagebuch gelesen hatte und mir gebracht hatte. Damals hatte er vorgeschlagen, dass wir Freunde bleiben würden.
Was war jetzt sein Wunsch? Wollte er wieder Freundschaft? Wollte er für unsere Liebe kämpfen? Oder wollte er alles aufgeben und mich bitten, ihn zu vergessen?
Mit einer unglaublich starken Anspannung sah ich ihn an und wartete.

Von Hass zu Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt