Ich traute meinen Augen kaum, doch vor mir saß tatsächlich Niall, der mir nun ein leichtes Lächeln schenkte.
"Hey Maya", sagte er, als sei es das natürlichste auf der Welt, dass er gerade bei mir saß.
"Was... Wie... Ich meine... Warum...", stotterte ich verwirrt.
"Beendest du einen Satz heute noch?"
Ich seufzte. Er hatte recht, ich musste eine der Fragen beenden, also entschied ich mich für die wichtigste.
"Warum bist du hier?"
Nun seufzte er.
"Sunny hat uns eine Nachricht geschickt. Schon vor Monaten. Sie meinte, dass du noch immer nicht über die Trennung von Liam hinweg bist. Stimmt das?"
Okay. Das erste, was ich tun würde, wenn dieses dämliche Riesenrad stehen bleiben würde, wäre Sunny den Hals umzudrehen.
Wie konnte sie es wagen, sich in meine Liebesangelegenheiten einzumischen?
Das ging sie doch überhaupt nichts an!
Ich schüttelte den Kopf. "Nein."
"Du weißt schon, dass man den Sturm, der gerade in dir tobt, sehen kann? Du bist wie ein offenes Buch, in dem ich lesen kann. Du vermisst Liam immer noch."
"Und wenn schon. Ich bin ihm doch egal."
"Nein, das bist du nicht."
Langsam sah ich Niall an.
Hatte er gerade wirklich gesagt... Ich meine...
Ich schüttelte den Kopf.
Was spielte es für eine Rolle? Es würde nichts ändern.
"Selbst wenn das stimmt", sagte ich also zu dem Iren vor mir. "Es ändert nichts. Liam hat Schluss gemacht. Und ich komme bestens damit klar."
"Ist das so?", fragte Niall leise und setzte sich näher zu mir.
Er legte eine Hand an meine Wange, zwang mich, ihn anzusehen und wischte mir sanft die Träne weg, die ich nicht hatte zurückhalten können.
"Ja", flüsterte ich und wünschte, es wäre die Wahrheit.
Niall nahm mich in den Arm und auf einmal schienen alle Dämme zu brechen und ich ließ den Tränen einfach freien Lauf.
Ich hatte ihn vermisst. Ich hatte alle vermisst, sogar Harry.
Ich verbarg mein Gesicht an seiner Brust und weinte einfach und er schwieg, strich mir sanft über den Rücken und war einfach da. Genau das hatte ich seit Wochen gebraucht. Jemanden, der einfach nur da war, keine Fragen stellte und nicht erwartete, dass ich nach zwei Jahren wirklich darüber hinweg war.
Ja, Tobi war immer noch für mich da, doch er war für eine Weile nach Schottland gezogen, um dort zu studieren. Wir sahen uns also nur noch selten.
Meine Mutter verstand nicht, weshalb ich mir nicht einfach einen neuen Freund suchte. Sie würde das so machen.
Doch wie sollte ich jemanden finden, der mich glücklich machen konnte, wenn ich jeden ständig mit Liam verglich?
Es war Liam, der mein Herz hatte und niemand sonst. Also gab es auch niemanden, den ich an meiner Seite wollte.
"Er hat es bereut, weißt du?", murmelte Niall in mein Haar. "Er hat es nie zugegeben, aber... Er hat genauso gelitten wie du."
"Warum hat er mir das dann angetan?"
"Das weißt du genauso gut wie ich, Maya."
Ich nickte. Ja, ich wusste es.
"Und jetzt, Niall? Was soll ich deiner Meinung nach tun? Es ist so viel passiert in den zwei Jahren. Ich weiß nicht, ob ich Liam überhaupt wiedersehen will."
"Natürlich willst du das. Du musst nur über deinen Schatten springen."
Als die Gondel hielt, stand er auf und hielt mir seine Hand hin.
"Bereit?"
Ich seufzte, dann legte ich meine Hand in seine und nickte.
"Bereit."
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Von Hass zu Liebe 2
Fanfictionbitte lest vorher Teil 1 (Von Hass zu Liebe?) da euch sonst die nötigen Informationen fehlen. Zwei Jahre sind vergangen, seit Liam und Maya sich getrennt haben. Zwei Jahre, die für Maya nicht immer leicht waren. Hat sie noch Gefühle für Liam? Ist er...