Von Hass zu Liebe 2

Kapitel 26

Wir verbrachten den gesamten Tag gemeinsam bei mir Zuhause, spielten Spiele, malten Bilder mit Aaliyah und sahen uns eine DVD an. Zwischendurch war Lina mit Ally nach draußen gegangen, damit ihre Tochter nicht den ganzen Tag in der Wohnung saß. Zuhause in Deutschland verbrachte sie immerhin fast den ganzen Tag im Garten. Hier in London bot sich das leider nicht wirklich an.
"Hey, was wollt ihr eigentlich essen? Ich würde uns etwas kochen", bot ich an, als ich langsam hungrig wurde.
Nach einer kurzen Diskussion einigten wir uns auf Salat, Hähnchenpfanne und Reis und ich ging in die Küche, um alles zuzubereiten.
"Brauchst du Hilfe?"
Ich sah zu Liam, der mir gefolgt war und zuckte mit den Schultern. "Eigentlich nicht, aber du kannst die Tomaten schneiden, wenn du willst."
Liam nahm ein Messer, Brettchen und die Tomaten und setzte sich an den Tisch.
Er schwieg eine Weile, dann hörte ich ihn seufzen.
"Hör zu... Ich will dich nicht mit dem Thema stressen oder nerven und wahrscheinlich sollte ich uns einfach Zeit geben, aber..."
"Aber du willst es aus der Welt schaffen, weil du das Gefühl hast, dass es zwischen uns steht?"
Er nickte und ich setzte mich zu ihm.
Ich griff nach seiner Hand und sah ihm in die Augen.
"Du hattest in den zwei Jahren, in denen wir nicht zusammen waren, jedes Recht der Welt, mit anderen Frauen zusammen zu sein. Ich habe nicht die Befugnis dazu, dir deshalb einen Vorwurf zu machen."
"Aber wie kann dir das egal sein?"
"Es ist mir nicht egal, Liam. Es tut natürlich weh, aber ich kann es nicht ändern. Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Egal was du getan hast oder tun wirst. Okay?"
Unsicher nickte er, bevor er sich zu mir beugte und mich sanft küsste.
"Ich liebe dich auch... Und... Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber... Ich habe darüber nachgedacht, eine Familie zu gründen. Mit dir."
"Li... Das ist doch jetzt nicht der richtige Augenblick. Wir sollten warten, bis sich das alles geklärt hat."
Er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht und schmunzelte.
"Ja, natürlich. Ich meinte auch nicht jetzt sofort. Ich... Hab mich einfach nur gefragt, ob du dir vorstellen könntest, Kinder mit mir zu haben. Selbst wenn das Kind von Olivia tatsächlich von mir ist."
"Ja. Ich kann es mir vorstellen. Aber nicht jetzt und ich will mir da auch jetzt noch keine Gedanken dazu machen. Noch ist alles offen, okay? Lass uns erstmal das alles hinter uns bringen und danach können wir immer noch überlegen, ob wir eine Familie gründen oder nicht. Außerdem ist jetzt erstmal Celi dran. Schlimm genug, dass ihre Schwangerschaft von so einer Tragödie überschattet wird."
Natürlich wussten die Jungs Bescheid, was Celis Schwangerschaft betraf und wir hatten vorhin bereits darüber gesprochen. Denn immerhin würde ich mein Versprechen nicht brechen, das ich ihr gegeben hatte. Sie entschied, wer wann von ihrer Schwangerschaft erfuhr und wer nicht.
Denn wie sie gesagt hatte... Gute Mütter taten das, was für ihre Kinder am Besten war.