Kapitel 20

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Das große graue Gebäude, dass sich vor mir erhob, erschien mir irgendwie sehr protzig. Das sollte eine Schule sein? Ich straffte etwas nervös die Schultern und ging auf das Tor zu. Ein Flügel war offen, sodass die Schüler in Zweierreih auf die Straßen stürmen konnten. Ich merkte nur wenige Blicke auf mir liegen. Zum Glück. Ich musste ein bisschen verschmitzt grinsen, als ich sah das zwei Mädchen tuschelnd zu mir sahen. Ich spitzte meine Ohren, die Dank meiner gut ausgeprägten Wolfssinne besser als die eines Hundes waren. Leise konnte ich ihre Stimmen vernehmen. " Weißt du wer das ist?" " Nein, woher denn auch?" " Ob der neu ist?" " Weiß ich nicht, wäre aber gut. Mal ein gutaussehender Typ der noch nicht vergeben ist." " Woher willst du wissen das er keine Freundin hat?" " Keine Ahnung. Ich hoffe es aber." " Oh mein Gott. Ich kenn den!" Ach ja? Nun packte mich blanke Neugierde. Hä, woher?" " Letztens habe ich ihn noch auf dem Sperrbildschirm dieser neuen gesehen. Dieser Vivien." " Glaubst du das ist ihr Freund?" " Nein!", antwortete das Mädchen prompt. Sie schien sich bei dieser Sache ziemlich sicher zu sein. Aber warum? " Die hängt doch in letzter Zeit öfter mit Callom rum, meinte sie und ich konnte einen enttäuschten Seufzer hören. Mit wem hängt sie rum? Wer war dieser Junge mit dem sie gesehen wurde. Meine Wolfsinstinkte schlugen Alarm. Stimmt du hast Recht. Aber vielleicht ist sie ja auf dem Weg, ihren Freund zu betrügen." " Komm wir reden mal mit ihm." " Nein Mia warte."

" Hey. ich bin Mia und das ist Klara. Wer bist du?" Irgendwie passte es mir nicht, dass sie mich anscheinend offen über dieses Thema ausfragen wollte. Aber vielleicht bekam ich ja heraus wer dieser ... wie hieß der noch gleich? " Ich bin Jake Valentin, schön euch kennen zu lernen. Sagt mal, hier ist doch eine Vivien Davenport, oder?" " Du hattest Recht, flüsterte Klara ihrer Freundin ins Ohr sodass jeder es hätte hören können. " Äh... ja, warum willst du das wissen. Sag bloß du bist ihr Freund, plapperte das Mädchen mit dem Namen Mia neugierig weiter. Ach da kommt sie ja, rief Klara und ich sah auf. Tatsächlich. Vivien verließ gerade das Schulgebäude. Ihre haselnussbraunen Haare wehten hinter ihr her. Doch neben ihr ging jemand. Das musste der Typ sein, von dem die beiden Mädchen gesprochen hatten. Unwillkürlich entwich mir ein drohendes Knurre und die beiden Mädchen sahen mich verwirrt an. In dem Moment erblickte Vivien mich. Ihre grünen Augen musterten mich vorsichtig und sie schien nicht wirklich erfreut über meine Anwesenheit. Dies versetzte meinem Herz einen Stich und meine Gesichtszüge versteinerten sich automatisch. Sie sagte kurz etwas zu dem Blonden Jungen neben ihr bevor sie auf mich zukam. " Jake was willst du hier?" Den harten Ton, war ich von ihr nicht gewohnt und ich zuckte kurz zusammen. Doch dann fasste ich mich wieder und erwiderte mit dem gleichen unfreundlichen Ton: Ich bin wegen dir hier. Vivien. Sie unterdrückte ein Augenrollen, was mir ein bisschen auf die Nerven ging. Warum war sie den gleich auch so unfreundlich und abweisend zu mir. Sie hob ihre Hand und warf sich eine Haarsträhne über die Schulter. In dem Moment als ihr Hals entblößt wurde, konnte ich eine rotbraune Wunde sehen. Sie schien gut verheilt doch trotzdem verließ mich sofort die Kontrolle. Ich nahm ihr Kinn in die linke, und legte meine recht Hand sanft auf die Schulter. Wie war das passiert? Wie alt war dieses Wunde und wer hatte ihr das angetan? Ich sah sie mit einer Mischung aus Besorgnis, Traurigkeit und Wut an. Plötzlich schlug sie meine Hand weg. Was willst du von mir? Woher kommt das, ignorierte ich ihre Frage und deutete auf ihren Hals. Nichts. Zumindest nichts was dich angeht. Am besten gehst du wieder zurück nach Hause. Es wäre besser." Das letzte flüsterte sie aber ich konnte es ganz deutlich hören. Man hörte ein Klicken. Unsere Köpfe fuhren herum. Mia und Klara hatten ihre Handys gezückt. Doch bevor einer von uns etwas sagen konnte, wurde Vivien aus dem Bild gezogen. Der Blonde Junge, hatte seine Hände auf ihre Schulter gelegt. Diese Geste schien ihr sehr vertraut, denn sie griff mit ihren Händen nach de seinen und drückte diese. Indem Moment wurde mir klar, was hier los war. Die beiden waren ein Paar. Das erklärte ihre Blicke und die ineinander verschränkten Hände. Die beiden liebten sich. Und das machte mich rasend vor Eifersucht. DU, brüllte ich. Diese blauen, strahlenden Augen hätte ich überall wiedererkannt. Der Blonde sah mich etwas irritiert an, doch als er mich musterte legte sich plötzlich eine Maske über sein Gesicht. Eine Maske die sein Selbst verbergen und schützen sollte. Was Ich? Du musst nicht gleich so herumbrüllen. Wir können uns auch ganz normal unterhalten." Meine Wut wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Seine Art. Seine Art so herablassend mit mir zu reden, passte mir überhaupt nicht. Vivien blickte wieder zu mir und ich erschrak. Ihre Augen sprühten vor Abweisung, dass es mir durch Haut und Knochen ging. Ich beugte mich vor, sodass nur sie mich hören sollte. " Sieh mich nicht so an!" sagte ich halb knurrend, halb drohend. Ihre Gesichtszüge wurden dem Ausdruck ihrer Augen gleich und es versetzte mir einen tiefen Stich.

Das hatte ich mir alles anders vorgestellt. Ich hatte gedacht wir würden uns wieder vertragen, wieder Beste Freunde werden, aber wie es aussah wollte sie das gar nicht mehr. Ich hatte sie wieder mit nach Hause nehmen wollen, dort wo sie hingehörte. Wer weiß? Vielleicht hätte ich dann ja eine zweite Chance bekommen? Vielleicht hätte ich dann irgendwann ihre Hand alten können?

Gefunden (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt