Kapitel 37

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Ich hatte keine Ahnung wie lange Callom und ich schon hier lagen, an die Decke starrten und nach Möglichkeiten suchten das Schweigen zu unterbrechen. Auch wenn es anfangs angenehm gewesen war, einfach nur hier zu liegen und nichts zu tun, war mir nach kurzer Zeit etwas beklemmt gewesen. Callom hatte mehrmals versucht unser Gespräch wieder aufzufädeln, was aber leider nicht richtig geklappt hatte. Meist hatte er mit einer Frage begonnen und ich hatte das Gespräch mit meiner Antwort beendet. Umso glücklicher war ich, als mir ein bekannter Geruch in die Nase stieg und mir das Wasser im Mund zusammenlief. Auf einmal hallte Elinas helle Stimme durchs ganze Haus. " Abendessen". Callom und ich sahen uns kurz aus den Augenwinkeln an, bevor wir in schallendes Gelächter ausbrachen. Ich wischte mir eine Freudenträne aus den Augenwinkeln. In letzter Zeit war ich ziemlich nah am Wasser gebaut. Aber wahrscheinlich war das nur, weil alles so plötzlich auf mich eingestürmt war. Ich rollte mich links aus dem Bett und landete sicher auf meinen Füßen. Callom griff nach meiner Hand und gemeinsam verließen wir das Zimmer.

Das Esszimmer schien wie Paradies. Der Holztisch war mit einer dunkelroten Tischdecke dekoriert auf der ein großer, alter Kerzenständer thronte. Vier Teller, mit Besteck und Gläsern waren gedeckt und Callom's Mutter stellte gerade eine große Auflaufform mit Lasagne auf einem Brett ab. " Sieht das Sonntagabend immer so bei uns aus?", raunte ich Callom zu woraufhin er lachte. " Nein. Das gibt es nur zu besonderen Festen. " " Und welches Fest feiern wir heute?", kam meine nächste Frage, während ich den geschmolzenen Käse betrachtete. Man könnte ihn ihm versinken. " Meine Eltern haben heute ihren Hochzeitstag". Erst jetzt vielen mir die roten Herzchen Konfetti auf, die auf dem Tisch und auf dem Boden verteilt waren. Ich bückte mich und hob eins auf. " Wie süß." Der Tisch wurde noch mit einer Schüssel Kartoffel, einer weiteren Auflaufform in der ein Brathähnchen lag und einer großen, sehr großen Tasse mit hellbrauner Soße bedeckt. " Das ist aber ganz schön viel" murmelte ich vor mich hin. Elina kam auf uns zu und ich bemerkte ihr wunderschönes Kleid. Es war dunkelblau und mit vielen glitzernden Pajetten. " Setzt euch doch." Sie legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich zu einem Platz. Die Vielfalt und Schönheit, die diesen Raum füllte konnte keinen Falls mit der sonstigen Atmosphäre mithalten. " Ihr gibt euch ja richtig Mühe", sagte ich und ließ meinen Blick über den Tisch schweifen. " Es gibt ja auch einen Grund dafür. Immerhin wird heute das schönste Ereignis meines Lebens gefeiert." Kai betrat ebenfalls den Raum. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit einer passenden Krawatte. Ein Anblick der sich mir wohl nie wieder bieten würde, wenn man daran dachte was Kai sonst immer trug. Männer eben. Elina stellte schlussendlich noch eine Flasche Wein auf den Tisch bevor sie sich zu ihrem Mann drehte. Er kam auf sie zu und nahm ihre Hände in seine. Gespannt und gerührt sah ich den beiden lächelnd zu. Die beiden passte perfekt zusammen und man konnte sehen wie sehr sie diesen romantischen Kitsch genossen. Immerhin erlebten sie dies ja nur einmal im Jahr. Die beiden flüsterten sich etwas zu und obwohl ich mich anstrengte konnte ich nur wenig verstehen. Ich hörte zumindest die Wörter meine Schöne, Liebe, für immer und ewig, heraus. Dann gaben die beiden sich einen Kuss, bevor sie sich uns gegenübersetzten. Während wir aßen beobachtete ich die beiden immer wieder kurz. Sie warfen sich verliebte Blicke zu, lächelten aneinander an und taten als wären sie noch frischverliebte Teenager. Es war offiziell. Die beiden waren das komischste, kitschigste, romantischte und süßeste Paar, dem ich je begegnet war. Und ich freute mich für die beiden, den ich wusste wie es sich anfühlte so sehr verliebt zu sein.

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Dieses Kapitel ist leider etwas kürzer! Sorry das es erst heute kommt!

Gefunden (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt