Kapitel 23

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Die nassen Äste schlugen mir ins Gesicht. Ich musste total zerkratz und blutig aussehen. Der schlammige Untergrund beschmutzte mein dunkles Fell und verklebte es. Es war Vollmond und das helle Licht wies mir den Weg. Auch wenn meine Orientierung während des vollen Mondes ausgesprochen gut war, half es mir trotzdem noch über Wurzel und andere Hindernisse zu springen. Seit zwei Tagen folgte ich nun dem Wagen. Er fuhr, wenn möglich, auf verlassenen Straßen die durch den Wald führten und hielt nur an, wenn sie etwas zu essen besorgen oder etwas anderes, wichtiges erledigen mussten. Ich hatte mehrmals versucht mit Vivien Kontakt aufzunehmen, aber ihr Vater war bisher immer in ihrer Nähe gewesen. Plötzlich hielt der Wagen an. Gespannt wartete ich darauf das sich eine Autotür öffnete und war überrascht als alle vier aufgeschlagen wurden. Vivien, ihr Vater, Jake und ein rothaariges, mir unbekanntes Mädchen, stiegen aus. Sie schulterten Taschen und Rucksäcke und betraten den Wald zu ihrer linken.

Ich folgte ihnen, hielt aber immer genug Abstand damit sie mich nicht witterten. Dank des Schlammes und des Regens, war dies schwerer als sonst und ich war im Vorteil. Plötzlich ließ ich mich ruckartig auf den Bauch fallen. Ein Stich durchzuckte meinen Brustkorb und ich hätte am liebsten laut geschrien vor Schmerz. Verflucht seien alle kleinen Steine dieser Welt. Das mir unbekannte Mädchen hatte sich umgedreht und sah in meine Richtung. "Was ist Madison?" Sie sah kurz zu Jake, bei dessen Anblick ich hätte knurren können, und drehte dann wieder ihren Kopf zu mir. " Mir ist irgendwie komisch." " Dir ist immer komisch. Kommt wahrscheinlich von der ganzen Schminke mit der du dir deine Fratze beschmierst." Ich musste grinsen. Der Kommentar war von Vivien, die genervt neben ihrem Vater stand und Madison abschätzig ansah. Sie sah noch süßer aus als beim letzten Mal. Ich wollte unbedingt ihr Gesicht sehen, wenn sie sah, dass ich meine Worte auf dem Schulhof ernst gemeint hatte. Ich würde immer alles dafür geben, sie zurückzuholen. In mir schrie verzweifelt alles danach sie zu umarmen. Was würde ich dafür geben, dass sie mich kurz ansehen würde? Was würde ich dafür geben sie noch einmal zu küssen? Die Bilder, von dem Abend als wir zusammen bei ihr waren, tauchten vor meinen Augen auf. Diese starken Worte die wir benutzt hatten.

"Ich liebe dich. Ich liebe dich auch."

Ich würde diese Worte jedes Mal wiederholen. Immer wenn sie mich ansah, hatte ich das Gefühl in einem Meer aus Liebe zu versinken. Ihre Augen funkelten als wollten sie mich einfangen. Es war offensichtlich, dass wir zusammengehörten. Sie machte mich so glücklich, ich wollte nie wieder ohne sie sein, ich wollte das sie ihre Worte von damals wiederholte und ich ihr sagen konnte das ich sie liebte.

Gefunden (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt