~37~ S C H O C K

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Zoey (p.o.v)

Logan? Was hatte er denn jetzt wieder damit zu tun? Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass das einer der Kämpfer war, das Rivalen ausschalten wollte.

Du bist doch eh schon raus, also juckt es die anderen doch eh nicht mehr.

„Wer bist du", fragte ich mit unsicherer und heiserer Stimme. Der Mann lachte leise und drehte das Messer in seiner Hand.

Dann zeigte er mit der Messerspitze auf mich. „Wer ich bin, braucht dich nicht zu interessieren. Und jetzt dreh dich um, ich will deinen Nacken sehen"

What? Ich hätte jetzt mit 'zieh dich aus, ich will deine intimen Bereiche sehen' gerechnet aber ein Nackenfetisch? Ernsthaft?

Langsam drehte ich ich zur Wand. Dann hörte ich, wie das Bett quietschte und danach eine Hand behutsam meine Haare zur Seite strich. Er ließ sich Zeit, um meinen Hals zu betrachten und knurrte dann animalistisch, während er von mir abließ. Das sah ich als Zeichen, mich wieder zu ihm drehen zu dürfen.

Mit versteinerter Miene funkelte er mich an, als hätte ich gerade seine Familie abgestocken und seinem Hund den Kopf abgeschlagen.

„Ihr habt euch noch nicht gebunden?", fauchte er dann leise. Gebunden? Warte, Logan hatte was von markieren und in den Hals beißen gesagt. Um ehrlich zu sein war ich froh, dass mein Hals bis jetzt ungeschadet davon gekommen ist.

Vorsichtig schüttelte ich den Kopf und man sah deutlich, wie der Junge damit kämpfte, mich nicht auf der Stelle abzuschlachten.

„Sein Geruch. Sein widerwärtiger Geruch umhüllt deinen kompletten Körper und du willst mir ernsthaft verklickern, dass ihr es nach all der Zeit noch nicht miteinander getrieben habt?", schrie er dann und warf das Messer an die Wand gegenüber von ihm.

Sei jetzt bloß vorsichtig, was du jetzt sagst.

„Wieso? Wieso verdammt?", rief er dann weiter aus, während er seinen Kopf bestürzt in seine Hände legte.

„Logan hat mir erst vor einer Woche gesagt, dass es Werwölfe überhaupt gibt. Er wollte mir Zeit geben", meinte ich schwach. Es war schwer über den Mann zu reden, der mich so oft enttäuscht hatte aber trotzdem immer in meinen Gedanken herumschwirrte.

Irgendwie wünschte ich mir, dass Logan hier war und mich in den Arm nehmen könnte. Wenn auch nur für ein paar Sekunden. Ich vermisste ihn, auch wenn ich es mir schwer eingestehen konnte.

„Er ist doch sonst nicht so geduldig", keifte der Mann und knirschte mit seinem Kiefer. Das 'geduldig' betonte er extra abfällig, als sei es eine schlechte Eigenschaft.

„Woher kennst du ihn?", fragte ich dann mit etwas festerer Stimme, weil es mich aus irgendeinem Grund störte, dass Logan mit so attraktiven Männern bekannt war.

Jetzt bist du auch noch eigersüchtig auf einen Mann! Ich mein, ein bisschen bi schadet nie, aber trotzdem denkst du manchmal nur Scheiße.

Was, wenn er auch noch so viele heiße Frauen am Start hatte und ich nur eine von Vielen war? Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Wie der Mann schon gesagt hat, ich war nicht markiert und somit konnte Logan tun und lassen, was er wollte.

Theoretisch, aber wenn ich ihn einmal mit einer Anderen erwische, ich schwör dir, er hat dann ein Gemächt weniger.

„Logan und ich sind im ständigen Streit. Viel Blut, nichts für kleine Mädchen", erklärte er nur, mit den Gedanken bei meiner und Logans nicht vorhandenen Verbindung.

„Ich bin kein kleines Mädchen!", rief ich entrüstend aus und hob kurz meine Hände, ließ sie wegen der schweren Handschellen aber sofort wieder sinken.

„Hast du schonmal jemanden umgebracht?" Kurz zögerte ich und dachte an das Mädchen, der ich genau in diesem Gebäude den Arm aufgeritzt hatte. Allerdings war ich schon im Flieger zurück nach Norwegen, bevor ich hätte erfahren können, wie es um sie stand. Also schüttelte ich kurz den Kopf.

„Also doch ein kleines, unschuldiges Mädchen. Passt zu Logan. Mehr hätte ich ihm auch nicht zugetraut", spottete er.

„Halt verdammt nochmal deinen Mund und red nicht so über ihn!", verlor ich dann plötzlich die Kontrolle und funkelte ihn aus verschlitzten Augen an.

Er lachte zu meinem Verwundern amüsiert, stand auf und kniete sich wieder vor mich hin. Mir war es sichtlich unangenehm, als er mit einem leichten Lächeln die Konturen meines Gesichtes nachstrich. Ich wollte nicht so angefasst werden. Nicht von ihm.

Dann starrte der Fremde mir in die Augen, seine Mundwinkel zuckten nach oben und sein Gesicht war keine zehn Zentimeter von meinem entfehrnt. Langsam fühlte ich mich etwas bedrängt und wollte ihn wegschieben, doch sein Körper blieb wie ein Klotz Blei an Ort und stelle.

„Du bist hübsch. Vielleicht würdest du mir auch gefallen", hauchte er amüsiert und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ohne, dass ich es wirklich mitbekam, drückte er plötzlich seine Lippen auf meine.

Geschockt von der Situation ließ ich es stocksteif über mich hingehen und erst nach ein paar Sekunden realisierte ich richtig, was gerade passiere und hob mein Knie an.

Es traf genau in seine Weichteile, er zog seinen Kopf kurz schmerzverzehrt zurück, doch es dauerte nicht lange, bis er sich wieder fasste und anfing, schallend laut zu lachen. Mir war die Situation mehr als nur peinlich.

Wieso in Gottes Namen hatte er mich bitte geküsst?

Okay, es war nur ein Aufeinanderpressen der Lippen, ohne Zunge oder großartigen Bewegungen, aber Kuss war Kuss.

„Niedlich. Was wird der kleine Logan nur sagen wenn er erfährt, dass ich dich vor ihm geküsst habe?", grinste er dann amüsiert, lief rüber zur Wand und zog das Messer heraus.

„Glaub nicht, dass ich es ihm jemals sagen werde, dass irgendein Irrer mich geküsst hat", fauchte ich und wischte mir mit der Hand über die Lippen, als könnte ich den Kuss irgendwie abwischen.

Er drehte sich wieder zu mir um und grinste mich siegessicher an.
„Oh glaub mir, er wird es riechen. Und wenn er das nicht tut, wird er es schmecken. Sollte es jemals zu eurem ersten Kuss kommen, wird meine Spucke in deinem Körper ihn vermiesen. Jedes Mal, wenn Logan dich küsst, wird er hieran erinnert werden." Er pustete sich frustriert eine dunkelblonde Strähne aus dem Gesicht.

„Schade, dass man Sex nicht schmeckt, sonst hätte ich mir diese Genugtuung auch nicht nehmen lassen. Glück gehabt", meinte er dann gespielt traurig. Gerade, als er wieder den Mund öffnen wollte, schwung die Tür erneut auf.

Zwei Personen kamen herein und grinsten mich mit ihrem Psycholächeln an.

Spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich diesen Aufenthalt hier nicht überleben würde.

Ich wünsche euch morgen einen wunderschönen Montag. Man beachte die Ironie... :3
Wie war dad Kapitöööl? :P

Bin ausserdem jetzt wieder gesund, falls irgendwer mitbekommen hat, dass ich krank  war 😂🙌🏻

Soulmate [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt