~30~ E N T S C H E I D U N G

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Zoey (p.o.v)

Überrascht starrte ich ihn an und versuchte erstmal zu realisieren, was er gesagt hat.

„Aber Stephen, du bist doch grade erst 30 geworden!"

Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Und war in deinem Alter schon Millionär. Ohne mich dafür zu schämen kann ich sagen, dass der Job zu gefährlich und grausam ist, als dass ich ihn mögen könnte. Vor ein paar Tagen hab ich die fünf-Millionen-Marke erreicht, jetzt kann ich mich für mein restliches Leben zurücklehnen und dir helfen, in meine Fußstapfen zu treten."

„Ich glaub nicht, dass ich das kann. Illigale Kämpfe, okay. Aber die Mafia ist eine ganz andere Nummer, Steph." Nickend gab er mir zu verstehen, dass er meine Situation nachvollziehen konnte. „Wir sind ja nicht direkt bei der Mafia, wir kooperieren nur mit ihnen. Überleg's dir. Und jetzt beweg deinen hübschen Arsch zu dir nach Hause und erhol' dich was", riet er mir, nickte mir noch zu und verschwand dann endgültig.

Seufzend tat ich es ihm gleich und lief in die Umkleide, um mich umzuziehen. Ein Mädchen packte gerade ihre Sachen ein, als sie mich sah, wandt sie sich mir zu. Ich hatte sie schon öfter gesehen, doch kannte weder ihren Namen, noch hatte ich jemals ein Wort mit ihr gewechselt. Trotzdem war sie einer der einzigen Mädchen hier, gegen die ich jemals gekämpft hatte, wesween sie mir eigentlich ganz sympathisch war.

„Alles okay?", fragte sie dann mit hoher, kindlicher Stimme und sah mich sorgevoll an. Wie ich es hasste, von fremden Menschen bemitleidet zu werden. Deswegen murmelte ich ein leises 'jaja' und zog mir mein T-Shirt aus.
„Du kannst ruhig mit mir darüber reden, wenn du willst", bot sie dann weiter an, doch ich schenkte ihr nur einen genervten Bick und gan ihr zu verstehen, dass ich keine Lust hatte, eine Konversation mir ihr zu führen. Sie strich sich eine hellblonde Strähne hinters Ohr.

„Ich bin außerdem Asha. Du kannst mich aber auch gern Ash nennen. Du bist Zoey, richtig?" Stöhnend zog ich mir meine Straßenschuhe an. Manche Menschen verstanden es auch nie.

„Ja, ja ich bin Zoey und geh jetzt. Ciao", antwortete ich ablehnend, schnappte mir meine Tasche und verließ ohne einen Blick zurück den Raum.

Mein Gehirn hatte mittlerweile eine einfache Strategie entwickelt: Umso weniger Menschen ich kennenlerne, desto weniger werde ich verletzt. Logisch, oder?

Und dann frag ich mich, wieso du so git wie gar keine Freunde hast.

»✎«

Aus Fehlern lernt man, oder?

Ich für meinen Teil auf jeden Fall schon, denn mein Koffer wog dieses Mal nur halb so viel wie sonst. Wie ich das gemacht hab? Keine Ahnung, aber ich denke nicht, dass ich Abendkleider und High Heels in Madrid brauchte.

Ohne viel Mühe konnte ich Stephen überreden, Zane als zweiten Kämpfer antreten zu lassen. Stephen schien gerade eh nicht so gut auf Zac und Luka zu sprechen zu sein. Da hatten wir schon was gemeinsam.

„Unsere Koffer müssen wir am privaten Schalter abgeben.", erinnerte mich Zane, als ich routinemäßig zu den öffentlichen Schaltern gehen wollte. Privatflieger, stimmt. Stephen hatte auch noch die Gelegenheit genutzt, mir ein paar Gramm Crystal Meth unterzujubeln, unter der ausdrücklichen Versicherung, er würde das Sicherheitspersonal genug beeinflusst haben. Hoffte ich es mal, sonst war ich tot, bevor die Kämpfe in Madrid überhaupt begonnen haben.

Also folgte ich meinem allerliebsten Partner auf die andere Seite des Flughafens. Manchmal war Zane echt inkompetent. Hat er denn nicht bemerkt, dass wir die ganze Zeit in die falsche Richtung gegangen sind?

Soulmate [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt