~10~ S E G E N

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Zunächst: Danke für 1,85 K Reads! Ihr seid unglaublich :P

Zoey (p.o.v)

Luka sah mich einfach nur an. Lange. Bis sich ganz langsam seine Stirn in Falten legte. Er kam näher. Bis jetzt hatte ich gedacht, dass ich seine Nähe mochte, sogar liebte, aber diese Geborgenheit schwand von Sekunde zu Sekunde. Irgendwas hat sich geändert. Von jetzt auf gleich, und ich wollte wissen, was es ist.

Du willst grade ernsthaft deinem Ex erzählen, dass du auf einen Typen stehst, der dich zusammengeschlagen hat? Ja herzlichen Glückwunsch, wenn du auf solche Typen stehst, wärst du in einem SM-Club besser aufgehoben!

„Du hast was?", fragte Luka jetzt leise und bedrohlich, doch ich wusste, dass er mich verstanden hatte. Nervös schluckte ich.

Jetzt zieh die Sache auch durch!

„Ich, ähm..."
„Du stehst auf wen anders?" Oh nein. Luka ist doch nicht etwa davon ausgegangen, dass-

Ihr wart vier Jahre zusammen, natürlich geht er noch davon aus!

„Ich steh nicht auf ihn!", rechtfertigte ich mich. Stimmt doch auch! Ich hatte Logan nur zwei Mal in meinem Leben gesehen und das zweite Mal hat er versucht mich umzubringen. Nicht grad die Art von Mann, die ich mir als Vater meiner Kinder wünschte.

„Wieso erzählst du mir es dann?", wollte Luka leicht aggressiv wissen. Ja, wieso eigentlich.
„Ich mein, er- er ist ganz süß und-" Ich zuckte zusammen, als Luka die Boxhandschuhe wütend auf den Boden warf.

„Wer?", knurrte er dann und kam noch ein Stück näher. Langsam war mir das zu viel Körperkontakt.
„Luka-" Er umklammerte mit festem Griff meinen Kinn.
Wer?", wiederholte er seine Frage. Ich hätte das niemals sagen sollen. Gott bin ich dumm!
„Niemand ich-"
„Mach mich nicht sauer, Zoey!"
Ich schluckte. Langsam wurde dein Griff zu fest. Mein Kiefer brannte.

„Logan, L-Logan Jeffson", röchelte ich hervor. Sofort ließ Luka mich los und starrte mich an, als sei ich ein pinker Elefant, der gerade aus einer anderen Dimension kommt.

Keuchend atmete ich ein, als hätte Luka mich gerade gewürgt.

„L-Logan?" Wieso stotterte er denn jetzt. Eben war er doch noch so aufgebracht. Manchmal waren Jungs aber auch noch komplizierter als Mädchen.

»✎«

„Logan, Logan... Das kann doch gar nicht sein, es kann nicht sein es- Verdammt du Idiot, noch nie was von Rechts vor Links gehört?", schrie Luka den Autofahrer vor uns an, der haarscharf an seinem dunkelblauen Polo vorbeidürste und nach der nächsten Kurve verschwand. Mein Exfreund haute gegen das Lenkrad und trat ernergisch auf die Bremse, als die Ampel vor uns rot wurde.

Ich nutzte die Zeit, um vielleicht eine Antwort aus ihm rauszupressen.

„Wohin fahren wir?", fing ich an, doch Luka blickte nur kurz zu mir rüber, fischte sich dann eine Packung Camel's aus der Tasche und steckte dich eine Zigarette in den Mund.

„Halt mal", überging er meine Frage einfach und drückte mir ein pinkes Feuerzeug in die Hand. Irritiert sah ich es an.

Ist Luka vielleicht über Nacht schwul geworden?

Was sollte ich denn jetzt mit einem Feuerzeug?
„Du musst es schon anmachen", stöhnte er auf, dabei fiel ihm die Kippe aus dem Mund. Jetzt seufzte er noch lauter auf und wollte die gerade wieder aufheben, als uns beide ein Hupen zusammenschrecken ließ. Ein Blick nach vorne machte uns klar, dass die Ampel bereits wieder auf grün geschaltet hat.

Da wünschte man sich immer, die Ampel wäre grün und ist sie einmal grün, beschwert man sich.

„Verdammte scheiße" Luka fuhr los und hob seine Hand, um sich bei dem Autofahrer hinter uns zu entschuldigen. „Selbst um mir 'ne Zigarette anzuzünden bist du zu dumm", murmelte er abwesend. Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als der Typ, der gehupt hatte, links neben uns anfuhr und unser Tempo hielt. Ihn schien es nicht zu interessieren, dass er im Gegenverkehr fuhr, sondern war vielmehr damit beschäftigt, sein Fenster runter zu fahren.
Auf dem Beifahrersitz saß ein Mann.

„Luka, man!" Unser Auto wurde etwas langsamer. Die kannten sich? „Woah, wer ist denn die heiße Schnecke neben dir?" Luka knurrte. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber er sah sicher nicht erfreut aus. Schon immer hatte er seine Beschützerinstinkte und auch nach unserer Trennung schien er sie weiter munter auszuleben. Jetzt soll's mir Recht sein.
„Die heiße Schnecke ist meine Mate", zischte Luka. Seine Fingerknöchen wurden fast weiß, so fest umklammerte er das Lenkrad.
Der Mann auf dem Beifahrersitz hob entschuldigend die Arme.

„Und was willst du mit ihr im Rudelhaus?", fragte der andere etwas amüsiert, doch seine Augen lagen nur begierdig auf mir. War das abartig. Ich mein, der Mann war bestimmt schon vierzig und ein goldener Ehering zierte seine dicken Wurstfinger. Angeekelt wandte ich mich ab und lehnte mich zurück. Was war eigentlich eine Mate? Ich sollte es bei Gelegenheit mal googlen.
War es vielleicht ein Synonym für Exfreundin?

„Ich will sie Logan vorstellen und ihn nach seinem Segen bitten"

Warte, was?!

Ich wünsche euch eine wundervolle Nacht^^ Wenns euch gefallen hat, würde ich mich über einen Kommi oder einen Vote freuen :) Hel^^

Soulmate [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt