7. Rauchbomben und Filibusters

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Nach dieser Nacht, in der Victoria nicht mehr zu viel Schlaf kam, lief sie müde von einer Unterrichtsstunde zur nächsten. Immer wieder erschrak sie sich wenn sie jemand unerwartet ansprach oder wenn ihr einer der Lehrer eine Frage stellte, auf die sie an diesem Tag keine Antwort wusste.

Natürlich sah sie am morgen nicht viel besser aus als in der Nacht, denn zusätzlich hatte sie tiefe Augenringe unter den Augen bekommen. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Fred und George löcherten sie immer wieder ob sie schlecht geschlafen hatte oder ob das noch an der Begegnung mit dem Dementor lag.

>>Victoria, du siehst wirklich zum fürchten aus. Du könntest ja schon fast Professor Snape Konkurrenz machen.<< >>Danke, ihr seid jetzt aber auch keine wirklichen Schönheiten.<<   >>So war das nicht gemeint. Was ist bloß los mit dir?<< hatten sie ihre beiden Freunde am Frühstückstisch gefragt. Am frühen morgen hatte Victoria Katie, Alicia und Angelina das Versprechen abgenommen keinem etwas zu erzählen, nicht mal Fred und George. Und denen beiden erzählte sie normalerweise immer alles. Aber sie konnte einfach niemanden von ihrem Traum erzählen, nicht mal den Mädels hatte sie es gesagt, als die sie gefragt hatten was sie eigentlich geträumt hatte. Viel zu groß war ihre Angst man könnte wegen ihrem seltsamen verhalten, ihre Eltern benachrichtigen.

Benommen schlurfte Victoria die Treppen hoch zum Turm von Professor Trelawney,der Lehrerin für Wahrsagen. Sie betrat das stickig warme Klassenzimmer. Die Vorhänge waren zugezogen und ein Feuer prasselte im Kamin. Das Feuer erhitzte einen großen Kupferkessel, der einen schweren, leicht Übelkeit erregenden Parfüm duft verbreitete. Die Wände waren zugestellt mit großen staubigen Regalen die gefüllt waren mit Teetassen, Kristallkugeln, Büchern, Tee Dosen, Pergament,Kerzenstümpfen und alten verstaubten Federn. Im Klassenzimmer, wenn man es denn so nennen konnte, waren keine Schreibpulte vorhanden,bloß einige niedrige Holztischchen um die zwei bis drei Sitzpolster verteilt waren. Die Schüler waren gerade dabei sich an die Tischchen zu verteilen als Professor Trelawney das Klassenzimmer betrat >>Willkommen, willkommen zu einem neuen Jahr im Fach des Wahrsagens. Schön euch mal wieder in eurer physischen Gestallt zusehen!<<

>>Die ist doch verrückt! Ganz im Ernst, ich hätte das Fach schon längst abgewählt wenn ich gekonnt hätte!<< wisperte Victoria zu den Zwillingen hinüber. >>Wahrsagen ist ein so dermaßen ungenauer Zweig der Zauberei!<<

Trelawney erläuterte gerade was sie für dieses Jahr geplant hatte mit ihnen durch zunehmen und sah dabei wie immer aus wie ein zu groß geratenes Insekt. Sie war extrem mager, aber ihre Augen wurden durch die dicken Brillengläser um ein vielfaches vergrößert. Besonders gut zu sehen schien sie aber trotzdem nicht, denn immer wieder stieß sie gegen die niedrigen Tische oder ihrem Lehrerpult. >>Du!<< sie zeigte auf einmal auf ein Mädchen das Victoria bloß vom sehen kannte, denn sie war aus Ravenclaw mit denen sie gemeinsam Unterricht hatten. >>Du wirst etwas erfahren das dich erst mal aus der Bahn wirft, aber dich dann überglücklich macht. Du wirst schon sehen.<<

>>Also bitte! Solche Voraussagungen sind doch total allgemein und könnten auf absolut jeden von uns zutreffen.<< flüsterte sie wieder den beiden zu. >>Ich wünschte der Unterricht wär schon vorbei!<< Verschwörerisch sahen sich die Zwillinge an und grinsten dann zu Victoria. >>Hast du sie dabei?<<

>>Immer George. Man kann ja nie wissen.<< >>Was?<< doch als Antwort zogen sie bloß ein paar von Dr. Filibusters Fabelhaften Nass zündendem Feuerwerk aus ihrer Tasche. >>Wir haben Filibusters und Rauchbomben. Stinkkügelchen und noch vieles mehr. Sollen wir jetzt schon?<<>>Finde ich super! Aber wartet noch ein paar Minuten.<< zur Bestätigung nickten die Zwillinge kaum merklich und wandten ihr Augenmerk wieder Professor Trelawney zu die etwas davon schwafelte sie müssten endlich ihren Horizont erweitern und sich auf ihr inneres Auge verlassen. Die gesamte Atmosphäre und die warme schwere Luft machten es einem wirklich schwer wach zu bleiben, besonders Victoria konnte die Augen kaum noch aufhalten.

>>Zu Beginn fangen wir heute mit dem Blick in die Kristallkugeln an. Jeder liest bitte seinem Sitznachbarn aus der Kugel. Ich werde derweilen umhergehen und euch für Fragen bereit stehen.<<

>>Ich bin immer noch der Meinung, dass das Schwachsinn ist, aber okay. Fred reich die Kugel rüber.<<  er reichte ihr die Kugel die mit weißem Nebel gefüllt zu sein schien. >>Also Fred für dich sehe ich- Nebel. Ich denke das heißt du hast eine neblige Zukunft vor dir?<< versuchte es Victoria >>Wow! Wie aufschlussreich! Moment jetzt ich! Also George. Ich sehe- ich sehe deinen Bruder! Und er sieht wirklich scharf aus!<< Fred strich sich die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sein Spiegelbild in der Kugel >>Aber Moment! Ja! Das ist schon die Gegenwart! Und in jeder Zukunft sehe ich auch besser aus als du!<< die drei kugelten sich vor Lachen als Trelawney an ihren Tisch kam. >>Na Kinder? Kommt ihr zurecht? Für wen von euch wurde denn noch nicht gelesen.<<

>>Für mich Professor.<< sagte Victoria.>>Kind mein inneres Auge wird gerade klar, ich werde dir sagen was die Kugel sagt. Hm... Es geht dir nicht gut habe ich recht? Und-ach nein, mein Auge trübt sich wieder, na dann. Weiter machen.<< flötete sie und ging weiter zu dem nächsten Tisch. Victoria zog die Augenbraue hoch. Mehr hatte die nicht zu bieten um sie zu überzeugen? >>Das ist doch Schwachsinn!<<  >>Erweitere deinen Horizont!<< beide machten ausschweifende Bewegungen mit den Händen und blickten ins Leere. >>Also irgendwie ist das zum Teil echt unheimlich wenn ihr immer alles gleichzeitig sagt. Sprecht ihr euch ab?<<

>>Jeden-<<

>>-morgen und-<<

>>-jeden Abend.<<

>>Wir haben ein Manuskript.<<

>>Für absolut jeden Tag.<<

>>Schwachköpfe.<< >>Nenn uns ruhig Schwachköpfe, aber die Party kann jetzt steigen!<<

Wie aufs Stichwort begannen die ersten bunten Funken zu sprühen und dichter Qualm breitete sich im Raum aus, sodass man fast nichts mehr sah. Fred und George hatten Filibusters und einige Rauchbomben gezündet. Die Schüler stürmten zur Tür und Trelawney schrie  >>Beruhigt euch Kinder. Ähm, der Unterricht ist für heute beendet!<< >>Das hat sie aber nicht kommen sehen.<< Victoria grinste in sich hinein. Sie wollte gerade dem Strom an Schülern folgen als Trelawney sie aufhielt. Diese krallte sich an Victorias Arm. Trelawney stand da wie versteinert, mit leicht schielendem Blick und dem Mund leicht geöffnet. Sie schien nicht ganz bei sich zu sein.

>>Professor?Alles- alles in Ordnung?<< verunsichert blickte Victoria zwischen Trelawney und ihrem Arm hin und her, denn Professor Trelawney immer noch fest umklammert hielt. Aber die Professorin schien sie gar nicht erst zu hören. Ihre Augen begannen plötzlich zu kullern. Victoria befürchtete sie hätte einen Anfall. Hatten sie die Rauchbomben vielleicht etwas zu sehr erschreckt?

>>Veränderung steht bevor.<< begann Trelawney mit lauter heiserer Stimme.

>>DieZeit der Transformation. Sobald das Kitz seinen Kopf beugt vor der Hirschkuh, wird die Zeit gekommen sein, in der die Lilie wird erblühen. Sechzehn Jahre als Knospe, bis zu dem Tag an dem die Funken sprühen und der Mann den Mond besingt.<<

>>Professor?Was soll das bedeuten?<< aber Trelawney schüttelte bloß den Kopf und schien im nächsten Moment wieder da zu sein. >>Ich bin untröstlich. Was hattest du gesagt?<< sie schien sich tatsächlich nicht mehr an das zu erinnern was soeben vorgefallen war. >>Sie haben gerade etwas Komisches gesagt. Etwas von einer Lilie und einer Hirschkuh.<< >>Was? Das ist doch Blödsinn. Meinst du nicht ich würde mich daran erinnern? Sonst noch was?<<

>>Nein... Ich geh dann jetzt mal.<< unsicher griff Victoria nach ihrer Tasche, ohne dabei Trelawney aus den Augen zu lassen. Sie wandte sich aber schließlich doch ab und verließ den Klassenraum.

Volkommen verwirrt über das, was soeben im Turmzimmer von Trelawney vorgefallen war, stieg Victoria langsam die Treppen hinab.


The Halfblood-PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt