37. Unsichtbar

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Victoria hatte aufgegeben.

Schweigend lief sie die folgenden Tage durch die Schule und war so bedrückt wie nie zuvor. Sie redete nicht, sie lachte nicht, schlafen konnte sie schon seit Wochen nicht mehr aus Angst vor den Albträumen und sie aß fast nichts, ihr war der Appetit vergangen. Sie würde nichts mehr über ihre leiblichen Eltern rausfinden können, die Bücher waren ihre einzige Spur gewesen und die hatte sie verloren...

>>Professor McGonagall mag Sie vielleicht mit Samt Handschuhen anfassen und Ihnen nur Punkte abziehen, bei mir aber werden Sie einer Strafarbeit ableisten.<< sagte Snape zu ihr direkt zu Unterrichtsbeginn. >>Vier Rollen Pergament, über sämtliche Tränke die wir im Unterricht durchgenommen haben und die für die ZAGs relevant sein könnten, was sie bewirken, wer sie erfand, wann sie zum ersten mal eingesetzt wurden, zu welchem Zweck und was das gefährliche an ihnen ist, wenn sie falsch zusammengebraut werden. Nächsten Donnerstag erwarte ich ihren Aufsatz. Haben Sie irgendetwas zu Ihrer Verteidigung zusagen?<< er starrte mit kalten Augen auf sie hinunter.

>>Nein.<< sagte Victoria kraftlos und ließ den Kopf hängen. Während der Stunde legte sie müde ihren Kopf auf das Pult und hörte bloß mit halbem Ohr zu, während Snape an der Tafel die Erwartungen für die ZAGs für Zaubertränke erläuterte. Victoria war zu deprimiert um sich wirklich Mühe zu geben und zuzuhören.

Ihr war es egal wie viele Punkte Snape ihr abziehen würde, weil sie nicht aufpasste. Fast schon wartete sie darauf, dass er es endlich tun würde. Doch er tat es nicht. Snape zog ihr keine Punkte ab. Es war als sei sie unsichtbar geworden. Nur ein Geist. Ein Schatten von dem was sie früher mal war. Genauso fühl ich mich auch..., dachte sie im Stillen.

Immer wieder warfen Fred und George ihr besorgte Blicke zu. Und auch dem Rest der Klasse fiel auf, dass Victoria in den Unterrichtsstunden kein Ton mehr sagte, waren sie doch alle daran gewöhnt, dass Victoria auf jede der Fragen die Snape oder irgendein anderer Lehrer stellte, immer eine Antwort hatte. Abgesehen von der Gruppe Slytherins um Parker Bulstrode, die immer wieder hämische Kommentare über sie abgaben, warf der Rest der Klasse ihr besorgte Blicke zu.

Neben Victoria lag ihr goldener Kompass. Niedergeschlagen beobachtete sie wie die Nadel sich auf der Stelle drehte und ihr ging durch den Kopf, was Dumbledore ihr an Silvester über den Kompass gesagt hatte. Auf einmal begann die Nadel hin und her zu schwingen. Erst schien es als zeigte sie auf Victoria und dann nach vorne zur Tafel.

Ich habe alles verloren. Ist alles was ich will ein gutes ZAG? Wow. Um mich steht es schlimmer als ich dachte... dachte sie verbittert. Wahrscheinlich ist diese Schrottding einfach kaputt...

>>Young!<< Snapes kalte und gefühllose Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie hatte gar nicht gemerkt wie er sich bedrohlich vor ihrem Tisch aufgebaut hatte.

>>Da Sie scheinbar so interessiert dem Unterricht folgen: Was ist das gefährliche an dem Trank, der unter anderem Flüssiges Glück genannt wird?<< Glück. Was war Glück schon? Für sie gab es sowas nicht mehr. Glück war eine Illusion...

Victoria wusste das er sie versuchte auszutricksen, als Rache für den Einbruch. Dieser Zaubertrank wurde für gewöhnlich erst ab dem sechsten Schuljahr verlangt, aber Snape hatte immer schon extrem hohe Ansprüche an die Klasse gestellt. >>Der Trank Felix Felicis hat fatale Folgen wenn man ihn falsch zusammenbraut, oder einem auch nur ein winziger Fehler unterläuft. Bei übermäßigem Konsum führt er zu gefährlicher Selbstüberschätzung und somit zu Kontrollverlust, was dazu führen kann das man sich oder andere im Übermut verletzt.<< sagte sie vollkommen emotionslos, ohne auch nur aufzusehen. Ohne ein Wort darüber zu verlieren ob ihre Aussage korrekt war, drehte sich Snape um und fragte die nächsten Schüler Dinge, die normalerweise nicht mal UTZe Anwärter wissen konnten.

The Halfblood-PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt