27. Die Wahrheit

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Irgendwo zwischen wachen und schlafen trieb Victoria in warmer Dunkelheit.

Mal bekam sie mehr mit, mal weniger... Wie lange sie schon schlief konnte sie nicht sagen.

Immer wieder trat Madame Pomfrey an ihr Bett um ihr etwas von dem Heiltrank einzuflößen oder sie mit etwas Suppe zu füttern, bevor Victoria wieder in den Zustand der Bewusstlosigkeit zurück sank.

Irgend wannwaren ihre Eltern gekommen... Sie unterhielten sich gedämpft.

>>Es war ein Fehler ihr zu verbieten zurück zukommen. Was ist wenn deine Eltern doch recht haben?<< War das ihr Vater? Victoria versuchte die Augen zu öffnen, doch sie war noch zu schwach dafür.

>>Horatio nein! Wir werden sie wieder mit nach Hause nehmen!<< rief ihreMutter zornig. >>Aber irgendwann müssen wir ihr die Wahrheitsagen. Sie an was wir angerichtet haben! Weil wir versucht haben sievon Hogwarts fernzuhalten, hat sie diese Tortur auf sich genommen! Und jetzt stell dir vor was sie tun wird, wenn sie die Wahrheit vonselbst rausfindet!<<

>>NEIN! Sie ist unsere Tochter! Ihre „Mutter" hat sie dort einfach abgegeben, weil sie sie nicht wollte! Wir sind ihre Eltern!<< Victoria drohte wieder das Bewusstsein zu verlieren. Sie kämpfte damit nicht wieder in die Dunkelheit zurück zu sinken. Sie musste wach bleiben!

>>Megan, wir wissen nicht unter welchen Umständen sie in dieses Waisenhaus kam. Aber langsam glaube ich immer mehr, dass Victoria die Wahrheit darüber erfahren sollte das sie adoptiert wurde.<< Nur langsam sickerte zu Victoria durch was ihr Vater gerade gesagt hatte. >>Niemals! Wir werden es ihr nicht sagen! Du hast es genauso wie ich geschworen!<< rief ihre Mutter. >>Megan<< beschwichtigte Mr Young seine Frau. >>Wir dürfen ihr nicht länger...<< um sie wurde es wieder schwarz.


Stunden später erwachte Victoria wieder. Benommen öffnete sie die Augen und sah sich um. Der Krankenflügel. Schon wieder... Sie hatte einen faulig, trockenen Geschmack im Mund, ein Glas wurde ihr an die Lippen geführt und das kalte Wasser floss ihr die Kehle hinunter. Sie nahm einen sanften Veilchenduft war. Erst jetzt erkannte sie, dass es ihre Mutter war, die auf der Bettkante saß, die ihr das Glas hielt. Victoria verschluckte sich und prustete. >>Langsam, langsam Schätzchen. Was machst du bloß für Sachen?<< Ihre Muttergriff nach einer Schüssel mit einer klarer Brühe und wollte sie damit füttern, als plötzlich mit geballter Wucht die Erinnerungen der letzten Tage auf Victoria einhämmerten. Sie riss die Augen auf und begann zu schreien >>AAAAAAAAHHHHH!<<

Victoria schlug ihrer verdutzt drein blickenden Mutter den Teller aus der Hand der scheppernd auf den Boden fiel.

>>Victoria Mäuschen, was ist in dich gefahren!<< überrascht sah ihre Mutter sie an. Ihre Mutter? Nein das war nicht ihre Mutter!

>>Bleib weg! Bleib weg von mir!<< Victoria sprang aus dem Bett und ging ein paar Schritte rückwärts, das schwindel Gefühl ignorierte sie. >>Victoria! Was ist nur los mit dir? Ach, du machst dir sorgen wegen dem das du abgehauen bist! Aber keine Sor-<< lächelnd kam Megan Young auf sie zu und wollte sie in ihre Arme schließen.

>>VERSCHWINDE!<< überrascht blieb Mrs Young stehen.

Victoria griff nach dem Wasserglas auf ihrem Nachttisch und schleuderte es quer durch den Raum auf sie zu. Es verfehlte nur knapp und zerbrach klirrend auf dem Boden. Erschrocken kam Madame Pomfrey aus ihrem Büro geeilt. >>Was ist hier los?<<

>>RAUS HIER!<< schrie Victoria weiter auf Mrs Young ein. >>Aber Schätzchen was ist den los mit dir?<< verständnislos sah die Frau, die Victoria sechzehn Jahre lang für ihre Mutter gehalten hatte, sie an. Victoria schmiss nun mit der Wasserkaraffe. Erschrocken duckte Mrs Young sich weg. Zerbrochenes Glas und Wasser verteilten sich auf dem Boden.

Durch Victorias Wut beschworen, begannen nun auch andere Gegenstände quer durch den Krankenflügel zu fliegen und an der Wand zu zerschlagen.

>>RAUS!<< Tränen der Wut und Verzweiflung liefen über Victorias Gesicht. >>Mrs Young vielleicht sollten Sie besser kurz raus gehen. Sie muss sich beruhigen!<< riet Madame Pomfrey der erschrockenen Mrs Young. >>Aber ich bin ihre Mutter!<< Bei Erwähnung dieses Wortes überkam Victoria eine erneute Welle de rWut. Schreiend griff sie nach dem zweiten Wasserglas und hielt es zum Wurf bereit. >>RAUS HIER! VERSCHWINDE! ICH WILL DICH NICHTSEHEN! DU BIST NICHT MEINE MUTTER!!!<<Geschockt eilte Mrs Young aus dem Krankenflügel.

Victoria krallte sich an dem Wasserglas in ihrer Hand fest und wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Das Glas in ihrer Hand zerbrach und die Scherben bohrten sich in ihre Handflächen, sodass diese zu bluten begann. Kraftlos ließ Victoria sich auf den Boden fallen und rollte sich wie ein kleines Kind zusammen.

>>Kommen Sie zurück in ihr Bett.Sie brauchen etwas ruhe.<< Madame Pomfrey versuchte verzweifelt Victoria zum aufstehen zu bewegen. Die Tür wurde erneut auf gestoßenund Professor McGonagall trat ein. Erschrocken über das Ausmaß der Zerstörung blieb sie stehen. Überall lagen zersprungenes Glas und umgeworfene Möbelstücke und mitten darin lag Victoria wimmernd am Boden. >>Poppy was ist hier passiert?!<<

>>Minerva, Gott sei Dank! Ich hab keine Ahnung! Ich-<< Victoria schluchzte auf, noch immer hatten ihre Hände sich krampfhaft um die Scherben des zerbrochenen Glases gekrallt. Blut tröpfelte aus ihrer Hand.Professor McGonagall trat zu ihr und kniete sich neben sie auf denBoden. >>Kind was ist mit Ihnen passiert?<<

>>Ich-Ich- Professor- Alles gelogen- Ich bin eine Lüge- wusste n-nicht-adoptiert-<< stammelte Victoria vor sich hin die von immer wiederkehrenden Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Vor Victorias Augen drehte sich alles. In Professor McGonagalls Gesicht spiegelte sich das Mitgefühl. >>Schhh. Alles gut. Beruhigen Sie sich. Es wird sich alles klären. Vertrauen Sie mir.<<

Ohne zu zögern zog sie Victoria in eine Umarmung. Tröstend strich sie Victoria übers Haar und wog sie beruhigend hin und her. >>Es ist alles gut. Kommen Sie, legen Sie sich zurück ins Bett. Poppy, holen Sie ihr etwas zur Beruhigung.<< Professor McGonagall zog sie vom Boden hoch und begleitete sie zurück zu ihrem Bett. Madame Pomfrey kam mit einem Becher heran geeilt der eine dampfende Flüssigkeit enthielt und forderte sie zum trinken auf. Nur wiederwillig nahm Victoria ein paar Schlucke von dem Trank. Sofort breitete sich eine wohlige Wärme in ihr aus und ihre Augenlieder wurden schwer. Nach wenigen Sekunden war Victoria wieder eingeschlafen.


The Halfblood-PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt