The Halfblood-Princess

11. Dumbledores Büro

Victoria hatte es sich gerade im Sessel gemütlich gemacht und ihr Schulbuch für Flitwicks Unterricht zur Hand genommen, als ein kleiner schmächtiger Zweitklässler namens Collin Creevey durch das Porträtloch stieg und zu ihr rannte.

>>Bist du Victoria Young?<< >>Ja? Was ist denn?<< >>Ich soll dir sagen, das du sofort in Dumbledores Büro kommen sollst.<<

Victoria schloss die Augen und nickte. Was konnte Professor Dumbledore von ihr wollen? War es wegen der Sache mit dem Duell? Sie stand auf und kletterte durch das Porträtloch, wobei sich die fette Dame lauthals darüber ausließ, sie solle sich mal entscheiden ob sie jetzt nun raus geht oder drinnen bleibt. Doch Victoria achtete gar nicht darauf, sondern machte sich geknickt auf den Weg zu Dumbledores Büro. Sie war noch nie wegen irgendetwas in das Büro des Schulleiters bestellt worden.

Vordem Wasserspeier der den Weg versperrte blieb sie stehen. Gerade als sie sich überlegte wie sie in Dumbledores Büro reinkommen sollte,sprang der Wasserspeier zur Seite und Professor Snape kam ihr mit einem süffisanten Grinsen - gefolgt von einer ernst drein blickenden Minerva McGonagall - entgegen.

>>Oh nur hereinspaziert, der Schulleiter erwartet Sie schon.<< Besorgt blickte sie hinüber zu McGonagall die mit ernstem Blick den Kopf schüttelte und sagte >>Kommen Sie nach ihrem Gespräch mit Professsor Dumbledore bitte in mein Büro.<<

Victoria nickte, atmete tief durch und machte einen Schritt auf die Wendeltreppe die sich sogleich nach oben zu drehen begann. Obenan gekommen klopfte sie zaghaft an die Tür und trat ein. Dumledores Büro war schon immer das seltsamste von allen Lehrer Büros gewesen,aber er war schließlich auch der Schulleiter. An den Wänden hingen die Gemälde vergangener Schulleiter, die gespannt darauf warteten,was jetzt geschehen würde. Auf den Tischen standen merkwürdige silberne Apparate die leise vor sich hin pfiffen und kleine Rauchwölkchen ausstießen. Dumbledore selbst saß hinter seinem Schreibtisch und starrte sie über seine Halbmondförmige Brille hinweg an. Er schien sie mit seinem Blick aus den hellblauen Augengerade zu fest zunageln. Die Fingerspitzen hatte er aneinander gelegt und sich in seinem Stuhl zurück gelehnt.

>>Sie wollten mich sprechen, Professor Dumbledore?<< er verzog keine Miene und fragte bloß >>Was hat dich dazu bewegt, Hermine Granger heute zu helfen?<<

>>Wie bitte? Professor, ich glaub ich versteh nicht ganz.<<  >>Wieso hast du Hermine geholfen?<< verwirrt blickte Victoria auf ihren Schulleiter.>>Ich- ich weiß nicht. Weil es richtig war?<<

>>Warum hast du ihr geholfen?<< fragte Dumbledore erneut und jetz tglaubte Victoria zu verstehen.

>>Ich habe ihr geholfen, weil Bulstrode ihr gesagt hatte sie hätte keinen Zauberstab verdient, sie sei bloß eine Muggelgeborene. Ich habe gegen die Schulordnung verstoßen als ich ihn entwaffnete, das sehe ich ein und ich nehme jede Strafe auf mich.<<

>>Jede?Auch wenn sie einen Schulverweis beinhalten würde?<< er sah sie eindringlich an und verzog immer noch keine Miene. Victoria schluckte. Man würde sie der Schule verweisen? Sie senkte den Blick auf den Boden und sagte dann Tonlos >>Ja würde ich. Ich habe gegen die Schulordnung verstoßen, aber ich habe es getan, um einer Freundin zu helfen und wenn das einen Schulverweis zur Folge hat,werde ich das akzeptieren und meine Koffer packen gehen.<< sie hob wieder den Blick, sah Dumbledore direkt in die Augen und sagte dann ohne zu zögern >>Aber bei allem Respekt, Sir. Gerechtfertigt wäre es nicht. Ich meine, warnt uns der sprechende Hut nicht jedes Jahr auf neue, wir sollten Hand in Handzusammenstehen und uns gegenseitig helfen? Und sagte man uns nicht, als wir alle neu nach Hogwarts kamen, unser Haus sei gleich unserer Familie und wir sollten alles tun um sie zu beschützen? Ich tat das,was ich für Richtig hielt, um meine Familie und eine Freundin zu schützen. Aber wenn das bedeutet ich solle die Schule verlassen,dann gehe ich jetzt besser meine Koffer packen.<<

Victoria drehte sich um und hatte schon ihre Hand auf die Türklinke gelegt, als Dumbledore sie zurück hielt.

>>Weise gesprochen, Victoria.<< verwirrt drehte sie sich um >>Professor?<<

>>Ich wollte wissen aus welchen Gewissens Gründen du dich mit Mr.Bulstrode duelliert hast. Du bist deinen Freunden und deinem Haus treu geblieben, obwohl das geheißen hätte, die Schule verlassen zu müssen. Du hast nicht eine Sekunde gezögert um mir deine Meinung deutlich zu machen. Es gehört schon Mut dazu dem Schulleiter die Meinung zu geigen, wenn einem schon mit einem Schulverweis gedroht wird.<< er lächelte offensichtlich amüsiert. >>Und vor allem hattest du den Mut nicht von deinen klaren Prinzipien abzuweichen. Ich bewundere das sehr, Victoria. Bewahre dir dein starkes Gespür für Gerechtigkeit bei. Du wirst es brauchen.< <er zögerte und legte den Kopf ein wenig schräg

>>Weißt du? Du erinnerst mich immer wieder an eine junge Frau, die ich einst kannte. Sie hätte niemals - genauso wenig wie du - ihre Freunde oder Familie verraten und im Stich gelassen, deswegen steht sie bei mir,noch heute, in der aller größten Hochachtung. Sie hatte ein starkes Gefühl für Gerechtigkeit, darin seid ihr euch sehr ähnlich.<< er sah zu ihr hinab und schien in seinem Kopf eine Erinnerung zusehen >>Du kannst jetzt gehen. Professor McGonagall wollte doch noch einmal mit dir reden, nicht war?<<

>>Aber Professor! Der Schulverweis...<<

>>Welcher Schulverweis? Ich habe nichts davon gesagt, dass ich dich von der Schule verweise. Außerdem wäre es nicht verrückt eine unserer brillantesten Schüler raus zuschmeißen? Und jetzt geh.<< Professor Dumbledore nickte und lächelte milde. Victoria verließ das Büro noch verwirrter als vorher.