Kapitel 11

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Sorry, das es so lange gedauert hat 🙈 Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren und kam nur selten zum Schreiben. Aber naja, hier ist mein nächstes Kapitel ☺️ Ich hoffe ihr nehmt mir die Verspätung nicht all zu übel.
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"Himmel, hatte ich einen Hunger.", sagte ich und rieb mir mit einer Hand über den vom Essen dicken Bauch. Auch Jeremy und Alice ließen sich zufrieden in die Lehnen zurückfallen, nachdem sie den Tisch vom dreckigen Geschirr befreit hatten.

"Also, ich muss schon sagen, für ein Versteck seid ihr hier ziemlich luxuriös ausgestattet." "Nicht wahr.", lachte Jeremy und trank einen Schluck von seiner Cola. "Naja, Luxus kann man das nicht nennen.", sagte Alice  "Ich vermisse mein Bett und meine unglaubliche Aussicht vom Balkon. Die Betten hier sind ja eher zweckmäßig und nicht gerade für einen ausgewogenen Schlaf geeignet." "Da hast du nicht unrecht.", stimmte Jeremy ihr zu. Ich lachte.

"Ihr habt gut reden. Meine letzte Wohnung hatte nur eine gelbe Schaumstoffmatratze, dagegen sind die Betten hier reiner Luxus. Matratze und Bettgestell.", sagte ich und musste direkt an meine kleine Wohnung im südlichen Teil von Hackney in London denken. Und an Summer.

"Oh shit, wo hast du denn gewohnt.", fragte Jeremy lachend und musste mit dem Kopf schütteln. "Das muss 'ne üble Bude gewesen sein, wenn du das hier für Luxus hältst." "Nein, so schlecht war sie garnicht. Die Menschen waren das Besondere.", sagte ich jetzt deutlich leiser als zuvor und ein Schleier von Tränen zog sich vor mein Sichtfeld, was ich schnell weg zu blinzeln versuchte.

Mitfühlend griff Alice nach meiner Hand und strich sanft über die Konturen der Rosen und Dornen, die sich von meinem Daumen aus über mein Handgelenk schlängelten. Erst fuhr sie mit dem Zeigefinger die schwarzem Rosen entlang bis hin zu den tiefrotrn Dornen, von denen beinahe eine bedrohliche Schärfe ausging.
"Wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du gerne zu mir kommen. Ich bin eine gute Zuhörerin und vielleicht kann ich dir sogar helfen.", sagte sie liebevoll, den Blick fest auf mir haftend.

Lächelt entzog ich meine Hand der ihren und legte sie auf meinen Schoß. "Das ist sehr lieb von dir, aber ich denke nicht, dass du mir in dieser Angelegenheit helfen kannst. Aber trotzdem danke für das Angebot.", sagte ich und musste erneut aufsteigende Tränen mit meinen Augenliedern aufhalten.

"Ach du heilige Scheiße!", stieß Jeremy, der bis gerade eben noch sein ganzes Interesse seinem Colaglas gewidmet hatte, erschrocken hervor. "Deine Augen! Das gibts nicht! Die Iris hat sich verschoben. Oder nein warte, sind das zwei?" erschrocken und verwirrt starrte er mich an und wusste weder ein noch aus. Auch Alice schaute mir jetzt neugierig in die Augen und erstarrte.

"Achso. Ja. Wartet kurz, dauert nicht lange.", sagte ich gelassen und griff mir mit dem Finger direkt ins Auge und fischte die grüne, anscheinend verrutschte, Kontaktlinse heraus. Dasselbe wiederholte ich bei meinem anderen Auge. "So, jetzt besser?", fragte ich Jeremy.

"Du trägst Kontaktlinsen?", fragte Alice anstelle von Jeremy, der immer noch nicht so recht wusste, was gerade geschehen war. "Ja. Das gehört zu meiner Tarnung. Ich sagte doch, die Jäger sind hinter mir her und um Ihnen die Sache zu erschweren, habe ich eine komplette Typveränderung hinter mir." So langsam schien auch Jeremy wieder aus seiner Erstarrung zu erwachen und kratzte sich am Kopf.

"Aber die sind doch echt, oder?" Er deutete auf mein Dekolleté. Alice schnappte empört nach Luft und schlug ihm mit einem der vielen Pappteller, die in der Küche verstreut lagen, anstelle von echtem Geschirr, auf den Kopf. "Sowas fragt man nicht!", zischte sie und ab da war es um meine Selbstbeherrschung geschehen.

ROT - Die Farbe meiner Tränen,  LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt