Kapitel 19

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So hier noch einmal das korrekte 19 Kapitel 🙈 Ich entschuldige mich noch einmal für meine Fehler und dafür, das die Richtigstellung ein kleinen wenig auf sich hat warten lassen. Die 'Wichtige Meldung' lass ich noch ein par Tage drin, falls einige die Korrektur des 19 Kapitels noch nicht mitbekommen haben sollten. Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen und lasst den einen oder anderen Kommentar da ;)

Allmählich wurde mir von dem Hin- und Hergeschaukel schlecht. Jetzt waren wir schon stundenlang hier unten in den dunkleren Gängen unterwegs und Luc war in der Zeit nicht einmal auf die Idee gekommen, mich abzusetzen. Das Blut lief mir in den Kopf und meine Beine kribbelten mittlerweile schon das siebte Mal, nachdem sie eingeschlafen waren.

Keiner der anderen wagte auch nur einen Mucks von sich zu geben, sondern bedachten mich lieber mit mitleidigen Blicken. Das half mir aber auch nicht weiter. Es war ja lieb von ihnen, dass es ihnen Leid tat, aber im Grunde änderte es nichts an der Tatsache, dass ich weiterhin von seinem Rücken baumelte wie eine übergroße Marionette. Und er hatte die Fäden in der Hand.

All meine Versuche, mich aus seinem Griff zu befreien, endeten damit, dass mir die Fäuste weh taten und ich von dem Gezappel nur noch unangenehmer auf seiner Schulter auflag. Also mehr Schmerzen für mich als für ihn.

"Wärst du so gut und lässt mich runter? Oder soll ich dank des Hin- und Hergewackels auf dein Shirt kotzen?!"

Abrupt hielt er an und hievte mich mit einer gekonnten Handbewegung von seinem Rücken. Dann ließ er seine Schulter kreisen und verzog sein Gesicht. Ha! Ich war also doch schwerer als er gedacht hatte! Geschieht ihm Recht! Hoffentlich hatte ihm mein Gewicht die Schulter ausgekugelt.

"Wie weit ist es noch?", quengelte Claire. Wenn sie die Frage nicht gestellt hätte, hätte ich es getan, in genau demselben leidenden Ton. "Noch zwei mal links und einmal rechts, dann müssten wir da sein.", brummte Luc seine Antwort, die Hand immer noch auf seiner Schulter liegend.

Claire stieß einen leisen Fluch aus und beäugte weiterhin die ungleichmäßigen Wölbungen der Gänge. Vermutlich suchte sie diese nach Spinnen und sonstigen Ungeziefer ab. Ich selbst konnte mich nur mit schwerster Körperbeherrschung davon abhalten. Ich würde mich hüten, mich vor Lucas lächerlich zu machen. Soweit kam es noch.
Also heftete ich meinen Blick fest an den Rücken, den ich schon die erste viertel Stunde vor Augen gehabt hatte und lief brav hinter ihm her. Wie schlimm konnte es schon noch werden?

***

Wie sich herausstellte konnte es noch wesentlich schlimmer werden. Denn kaum hatten wir diese elenden, engen und müffelnden Tunnel verlassen, erklärten uns Lucas und Alice ihren "genialen" Plan. Und dieser Plan bestand hauptsächlich aus mir.

Ja, ganz richtig, mir.

Vor nicht einmal einer Stunde, oder waren es schon zwei? - wer wusste schon so genau, wie lange wir durch die Gänge geirrt waren? - hatte er mir noch gedroht, mich zurückzulassen; und jetzt stellte sich heraus, dass sein toller Plan ohne mich gar nicht möglich war. So ein Heuchler!

"Ich kann das aber nicht kontrollieren! Mal abgesehen davon, dass ich noch weniger weiß, ob ich überhaupt wieder zu mir komme, wenn das geschieht!" Am Liebsten hätte ich Lucas für diesen doofen Plan verprügelt. Und was war in Alice gefahren, dass sie ihm diese Flausen erst in den Kopf gesetzt hatte?

"Du schaffst das, Lina. Ich bin mir ganz sicher, dass du das kannst." Alice benutzte wieder ihren Kosenamen für mich. Sagte ich es nicht? Kosenamen beschworen immer etwas Schlechtes herauf.

ROT - Die Farbe meiner Tränen,  LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt