Kapitel 1

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Welche Gedanken sollte man denken? Welche Gefühle fühlen, was soll man überhaupt tun außer von der Hilflosigkeit zerfressen zu werden, zu wissen wie machtlos man eigentlich ist, zu wissen das man es nicht mehr ändern kann.
"Luke. Es tut mir einfach so unheimlich leid." Ich schaue in die Augen meines besten und einzigen Freund. Und nickte einfach stumm.
"Schon okay." Sagte ich mit Fenster Stimme, worauf hin er bloß die Augen verdreht.
"Das ist die Beerdigung deiner Schwester, deiner kleinen 7 jährigen Schwester, hier darfst du ruhig Mal Schwäche zeigen und Weinen!"
Ich schaue ihn aus meinen wahrscheinlich leeren Augen Verständnislos an.
"Es reicht mir schon zu wissen das sie Tod ist, das ich nichts dagegen tun konnte, aber bitte mach es nicht noch schlimmer in dem du mich Zwingst meine Mauern einzureißen." Ja er war mein bester Freund, wusste alles über mich, doch trotzdem bekam auch er meine kalte Seite oft zu spüren.
Die Person die mir die Wärme gab, die mich lieben ließ wird gerade mit alledem mir jetzt unmöglich Fühlbaren Gefühlen begraben.
Ihre Schreie Hallen immernoch in meinen Ohren und meine Schreie Mischen sich mit unter.
Welch ein Schmerz mein herz zu diesem Zeitpunkt durch-zuckte, nein verbrannte.
Ihre vor Angst geweitetten Augen die sich suchend nach mir umsahn, ihre mit letzter Kraft zitternden Hand die nach meiner Griff, ihre letzten schwachen Atemzügen.
Das unausgesprochene "ich liebe dich."
Sie war sieben, mikriege Sieben Jahre alt. Und dennoch brachte sie mich immer und immer wieder zum Strahlen, zeigte mir das es anders ging und nicht nur immer kalt sie zeigte mir eine komplett andere Welt außerhalb meiner mauern.
Menschen kannten mich als den Bösen jungen, den Rebellen, den, den alle fürchteten und das wollte ich auch sein. Alle wissen das ich jede haben kann und wissen auch das ich es mir bewusst bin, weshalb sehr oft das Wort "Arschloch"oder "arrogant" viel.
Doch bei ihr, bei ihr war ich der brave keine Junge von damals. Der voller Liebe strahlte und immer nett und zuvorkommend war. Weshalb ich es mir zur Aufgabe machte alles dafür Zutun das diesem kleine Geschöpf nur gutes wiederfährt, wobei ich kläglich gescheitert bin.
"Sie können nun die Rose hinein Legen."
Ich nahm eine weiße, sie liebte diese Rosen über alles, weil sie für sie in der Farbe der Hoffnung leuchtete.
Eine Hand legt sich auf meine Schulter, mein Vater sieht mich aus wässerigen Augen schwach lächelnd an, doch ich drehte mich bloß weg.
Er war mein Vater, doch war er auch nie Zuhause weshalb ich mich um Cassy's Erziehung gekümmert habe und Cassy deshalb auch oft weinen musste weil sie ihren Vater fast nie zu Gesicht bekam. Ich habe sie aufwachsen sehn während er Tage lang, manchmal auch wochenlang einfach weg war.
"Wir schaffen das Luke." Wieder ein stummes Nicken meinerseits.
Ich warf die rose hinein und flüsterte dabei das ich sie suchen und wiederfinden würde, selbst wenn es meinen eigenen Tod Bedeuten würde, ich konnte sie nicht verlieren, nicht wahrhaben das, das was ich am meisten liebte mir weg genommen wurde.

Die Beerdigung selber bekam ich kaum mit, ich höre hier und da ein paar schluchzer, aber ansonsten war es Still, nur leider brach mein Kopf jedes Mal die Stille mit den schreien, mit ihren und auch meinen.
Jay stellt sich wieder neben mich "Luke, es wird leichter." Sein Versuch eines aufmunternden Lächelns Scheiterte kläglich, er hatte Cassy genauso sehr geliebt, da er selbst keine richtige Familie hatte war Cassy für ihm umso mehr wie eine kleine Schwester.
"Du solltest dir mehr Sorgen um dich als um mich machen." Dabei konnte ich die Kühle in meiner Stimme nicht unterdrücken.
Er seufzte, "ach Luke, du solltest nicht aufhören zu fühlen, sondern das als Grund Nehmen für sie umso mehr Gefühle zu zu Lassen." Sagt er, schlug mir noch auf die Schulter und ließ mich alleine stehn.
Ein Kloß Bildete sich in meinem halz weshalb ich schnell das weite suchte, denn ich hielt es an diesem Ort nicht mehr aus, ich musste da einfach weg.
Auf einem kleinen Wiesenberg blieb ich stehn und fing an mir die Haare zu raufen und ins nichts zu schreien, einfach alles rauszuschreien, das eine oder andere Schimpfwort rollte mir dabei über die Lippen und nach all der Zeit mit dem Schmerz und den Druck tat es gut, es tat so unfassbar gut.
Nach dem ich mich nun auch endlich beruhigt hatte ließ ich mich erschöpft ins Grass fallen.
Meine Augen schlossen sich und einzelne Tränen traten aus ihnen heraus und liefen mir die Wange hinab, was hatte mein Leben denn jetzt noch für einen Sinn?
Ein kurzen Augenblick der Stille, diese wurde von Einem Schrei unterbrochen.
Nicht irgendeinem Schrei, Cassy's Schrei, sie schrie meinen Namen.
"LUKKEEE, BLEIB BEI MIR, BITTE!."
Doch so schnell es kam so war es auch wieder weg, mein Herz raste in meiner Brust, mein Atem ging stockend und zum ersten Mal nach ihrem viel zu schnellen Tod keimte so etwas wie Hoffnung in mir auf.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt