Kapitel 21

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Sie lag mir dem Rücken an meine Brust geschmiegt, ihre Augen waren geschlossen und ihr atem gleichmäßig.
Ihr Duft war atemberaubend, wie eine Wiese voller Wildblumen. Es gibt einen das Gefühl als sei man frei.
Und trotz das ihre Haare in alle Richtungen Abstanden war sie wunderschön.
Es war noch Recht früh, doch trotz alledem war ich hell wach.
"Wie lange willst du mich noch so anstarren."
Murrt sie verschlafen.
"Ich weiß nicht."
Ich wusste es wirklich nicht, ihr Anblick hat mich einfach mitgerissen, in eine Art Trance versetzt.
Sie dreht sich in meinen Arm so das sie nun mit dem Gesicht zu mir gerichtet liegt, wir Waren uns so unglaublich nahe, unsere Nasenspitzen berührten sich beinah. Doch alles was wir taten ist und gegenseitig stumm in die Augen zu schauen, die Welt um uns scheint zu knistern und funken zu sprühen. Meine Augen glitten zu ihren seidigen Lippen. Wie gerne ich sie jetzt küssen würde.
Mein Blut rauscht durch mein Kreislauf und lässt mein herz schneller schlagen.
Meine Sinne waren vernebelt, das einzige worauf ich mich konzentrieren konnte sind ihre einzigartigen Augen, in denen das selbe verlangen glänzt.
"Du bist so wunderschön." Hauche ich, nicht der Herr meines vollen Verstandes.
Sie beginnt zu lächeln.
"Sagst du das nicht zu jedem Mädchen."
Haucht sie dennoch zurück.
"Ich habe noch keinen anderen Mädchen ein Kompliment gemacht, außer meiner Schwester." Flüstere ich ernst und kam ihr somit noch ein Stück weit näher.
Ihre Mundwinkel zucken zufrieden, dieses Mädchen brachte mich um den Verstand wobei ich nicht einmal eine Ahnung habe wie sie es schafft.
Ich hab noch nie solche Gefühle für jemanden empfunden, war noch nie so sicher einen Menschen so begehrt zu haben, wie ich das jetzt bei ihr tue.
Nachdem meine Mutter uns Verlassen hat, hab ich mich Cassy gegenüber verpflichtet gefühlt nur für sie da zu sein und kein anderen Mädchen diese Aufmerksamkeit zu Verfügung zu stellen, sie sollte allein meinem kleinen Engel gehören.
Es hat sich zu dem Zeitpunkt richtig angefühlt, doch im Grunde genommen war es wieder nichts weiter als eine Ausrede- nicht mehr und nicht weniger, damit ich meine Gefühle hinter Mauern verschanzen konnte.
"Wie lange sollen wir denn jetzt so verweilen."
Denn keiner macht den Anschein den anderen zu küssen.
Doch gegen meiner Erwartungen zog sie ihren Kopf wieder weg und streckt mir bloß bloß die zunge raus.
"Verarscht."
Ein wenig säuerlich mustere ich sie, wenn ich jetzt was sagen würde, so würde es wieder in einen streit ausarten.
Also wirklich, bei diesem Mädchen muss man auch  auf alles achten.
Genervt stand ich auf, es war Samstag morgen und meine Laune war jetzt schon im Keller.
"Euch Jungs kann man immer auf die gleiche Weise ärgern."
Autsch. Das war ein Wunder Punkt.
"Wenn du das sagst."
Sag ich teilnahmslos.

Hab ich mir diese Sehnsucht wirklich nur eingebildet, dieses verlangen was in ihren Augen quasi alles zum Strahlen gebracht hat.
Vielleicht hat sie Zweifel bekommen, oder sie hat irgendwas verunsichert.
Ich schüttel meinen Kopf leicht, als würde ich damit die Gedanken von mir abschütteln können.
Das kochende Wasser in einen Kaffee Becher schüttend, beobachte ich Jenny aus den Augenwinkeln, wie sie mit Leichtigkeit eine Schüssel aus den oberen Schrank holt und sich ihr geliebtes Müsli rein rüttelt.
"Du solltest langsam Mal neues holen, das ist fast leer."
Gähne ich und drehe mich somit komplett zu ihr um, mit dem Rücken an der Theke gelehnt.
Ich nahm ein Schluck der kochenden Brühe während sie verneint und sagt das es ihr noch reiche.
"Jen, das ist jedes mal das selbe Diskussionsthema bei uns. Kauf einfach das verdammte Müsli bevor es leer geht und nicht wenn es leer ist, denn im Gegensatz zu diesem muss ich deine schlechte Laune dann ertragen."
Brumme ich vor mich her.
Nicht Mal wenn sie ihre Tage hat, war sie so schlecht drauf als wenn ihr heiß geliebtes Müsli leer ging.
Sie verdreht die Augen, "so schlimm bin ich nun auch wieder nicht."
Ich hob eine Augenbraue an.
"Du hast mich das letzte mal mit einem Apfel abgeworfen, nur weil ich dich darauf hingewiesen hab das es leer ist. Wäre der Tisch nicht zwischen uns gewesen hättest du mir wahrscheinlich sogar den Kopf abgerissen."
Es war wirklich genau die selbe Diskussion, die wir auch schon vor einer Woche geführt haben und jedes mal kamen wir auf das selbe Ergebnis "du übertreibst." Beim ersten Mal was ich noch ausgerastet, als sie mir das Gesagt hat. Das war die erste Woche wo ich hier gewohnt habe und man war ich wütend. Doch nach und nach hab ich gemerkt das wenn ich mit ihr streite sie diejenige war die ihn gewann. Sie saß am längeren Hebel und das war sie sich auch mehr als nur bewusst.
Weshalb ich nur die Augen verdrehe.
"Immer das selbe mit dir." Nuschelte ich. Auch darauf gab sie keine Reaktion.
Warum ich nicht einfach dieses beknackte Müsli kaufe? Sie hat zwar gesagt, welcher laden, welche Abteilung und was sie für eins will, doch trotzdem war es jedes Mal das falsche. Denn es gab minimale Unterschiede zu den genau gleich aussehenden weshalb ich es einfach irgendwann Aufgab.
"Was steht heute so an?" Begann sie wieder ein Gespräch.
"Weiß nicht, ich hab Cassys Eltern unter deinen Namen Angeboten heute auf sie aufzupassen, sie haben zugestimmt."
"Das sagst du mir erst jetzt?!"
Sie schien aufgebracht, schön, genau das sollte sie auch sein nachdem was sie heute morgen abgezogen hat. Eigentlich hatte ich es einfach nur vergessen, nun war ich froh darüber.
"Wir könnten Spazierengehen oder außerhalb der Stadt etwas unternehmen." Zucke ich mit den Schultern.
"Ich hab heute was zu erledigen, also kannst du dir was einfallen lassen. Hast ja jetzt dein eigenes Geld."
Sie grinst mich an als die rede von meinem erspart war.
"Was musst du denn erledigen?" Vielleicht würde sie ja antworten, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
"Privat."
Und meine starb sekündlich mehr und mehr.
"Weißt du eigentlich wie frustrierend du in dieser Sache bist."
Sie zuckt die Schultern "du solltest nicht so viele faxen machen und akzeptieren das dir nicht jeder mit offenen Armen entgegen kommt!" Genau das meine ich, spricht man sie nur darauf an, blockt sie ab und wird wütend.
"Ist ja gut, lassen wir es."
"Ich mach doch rein gar nichts."
"Jen, lass es doch einfach gut sein!"
Pampe ich sie nun genervt an.
"Sorry." 
Ich umarmte sie kurz und verschwand dann in mein Zimmer um eine Tasche für den Tag zu packen, es war Samstag und ich würde nen Teufel tun wenn ich ihn nicht nutze.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt