* Erzähler *
Es klopfte erneut und mit einem Ruck zog Jenny die Tür auf und, ja was tat sie eigentlich?
Eigentlich wollte sie schreien, auf ihn zu rennen, sie wollte nur noch mehr weinen, doch sie stand still mit vor Schock geweiteten Augen dort.
Er sah anders aus als noch vor Stunden, er hatte definitiv mehr Farbe im Gesicht, seine Wangen waren dennoch eingefallen und insgesamt strahlte er pure Müdigkeit aus, während seine Augen nur vor leben strotzen, sie förmlich Leuchten.
"Jen." Er fasste sie an der Wange als könnte sie jeden Moment verschwinden, dabei sollte es anders herum sein.
Als seine Finger ihre haut streiften, durchfuhren Blitze ihren Körper und ließen sie wohlig die Augen schließen. Tränen Bahnen sich ihren Weg aus ihren Augen und nun hielt auch sie sich nicht mehr auf und zog den Tod geglaubten Junge in ihre Arme.
"Luke!" Sie wusste das sie wahrscheinlich die oben schlafenden Eltern und auch Cassy aus ihren Träumen gerissen hat, doch das war jetzt egal.
Sie Presste sich an seine Brust und durchnässt sein T-Shirt.
"Ich dachte du wärst Tod."
Er strich ihr durchs rabenschwarze Haar, mit der anderen hob er ihr Kinn, so das sie ihn anschauen musste.
"Das dachte ich auch." Das Leuchten seiner Augen war keine Einbildung, sie taten es wirklich.
Schritte Waren zu hören und hinter dem Mädchen erschienen James und Cathrin, mit ihnen Cassy.
"Luke!" Rief das kleine Mädchen und sprang ihren noch eigentlich zu schwachen Bruder in die Arme.
"Ich wusste du lässt mich nicht allein."
Auch ihr liefen Tränen die Wange hinab.
"Ich liebe dich auch Cassy." Er zog ihren Geruch in sich ein, er hatte sie so vermisst und das letzte Mal wo er sie bei vollen verstand gesehen hatte, war als er dachte sie wäre Tod.
"Wir sind froh das es dir gut geht."
Der Junge verlagert nervös sein Gewicht von einem auf das andere bein und nickt ihn Zustimmend zu.
"Wie hast du überlebt."
Er dreht sich zu Jenny hin, "das ist eine sehr komplizierte Geschichte." Er fuhr sich erschöpft mit einer Hand durchs gesicht und ließ seine Schwester dann wieder runter.
Er kam wieder ein wenig ins schwanken und Übelkeit klettert an ihm Hoch.
"Komm, setz dich auf die Couch."
Vorsichtig zog sie ihn dort hin.
Er setzte sich und schaute dann in gespannte Gesichter.
"Ich war Tod, das war ich wirklich, doch hättet ihr meine Augenlieder wieder ein wenig hochgeklappt hättet ihr gesehen das das Leuchten noch da war."
Er verstand selber nicht genau was passiert ist, eigentlich wie sie es hatten Schaffen können ihn wieder zurück zu bringen.
"Ich stand plötzlich in einem Strudel, ähnlich dem des Portals und da." Er stockte erneut, als er sich das Gesicht wieder vor Augen rief und die Veränderung zu ihm und ihm selber war gigantisch.Sie ließen ihm zeit, wollten ihn nicht drängen, denn Tod gewesen zu sein und dann noch bis hier hin zu humpeln war nichts was man so einfach verdauen konnte.
Er setzte neu an, "ich dachte erst ich wäre allein, also wirklich allein. Das ich indem Moment Tod war wusste ich, nur wo ich war wusste ich nicht.
Panik hat sich in mir breit gemacht, das weil ich nicht von hier abstamme in diesem ewigen Strudel gefangen bleiben würde."
Er wusste er sprach etwas wirr, nur war er selbst noch völlig verwirrt und auch dezent traumatisiert.
"Dann ertönte eine Stimme. Sie sagte sowas wie, es sei noch nicht vorbei. Dann tauchten zwei gestalten vor mir auf."
Nur der Gedanken an sie, wie sie ausgesehen hätte, da kamen ihm die Tränen, er wusste schon immer sie würde bildhübsch werden.
"Es. Es waren Luke und Cassy."
Die Augen aller weiteten sich und bevor das kleine blonde Engelchen Einwände erheben konnte, das sie noch lebe, war ihr wieder klar um wem es sich handelte.
"Du hast unseren Sohn gesehn." Nun unterbrachen sie ihn doch. Freude Blitzte in beider Augen auf und der Reisende nickt nur bestätigend.
"Sie haben mir eine zweite Chance gegeben und gesagt wie ich von hier weg komme. Ich soll euch Ausrichten das er euch vermisst und über alles geliebt hat und dir Cassy, das er wahnsinnig Stolz auf dich sei." Die kleine kaputte Familie beginnt zu weinen, aber nicht vor Trauer, sondern vor Freude, sie könnten nun endlich Frieden schließen.
Sein Blick gleitet zu Jenny die unbehaglich mit ihren Fingern spielte.
"Es tut ihm leid." Ihr Blick richtet sich auf und bevor sie Fragen konnte redet er weiter.
"Es tut ihm leid dich so eingeschätzt zu haben obwohl er deine Absichten nicht kannte, obwohl er nicht wusste wer du bist und was du durchgemacht hast."
Nun fing auch sie an zu weinen und schmiss sich in seine Arme.
"Und noch was." Sie nickte um ihm zu signalisieren das er nun weiter Sprechen konnte.
"Ich brauche dich zum öffnen des Portals und zwar jetzt, denn diese anfängliche Kraft ist nunmal kein dauerhafter Zustand und ich bräuchte dringend einen Arzt."
Versuchte er die Worte seines Doppelgängers zu wiederholen.
Wieder nickte sie und stand vorsichtig auf.
"Was muss ich tun?" Entschlossenheit lag in ihren Augen.
Vorsichtig stand er auf und führte sie an der Hand raus in den Garten.
Seine zweite Familie begleitete ihn und umarmten ihn zum Abschied.
"Macht es gut, bleibt stark, es wird leichter werden."
Er musste lernen von seiner Vergangenheit abzulassen und nach vorne zu schauen, denn er wusste das er es tief in seinen inneren konnte.
"Ich werde dich vermissen Luki."
"Ich dich auch Cassy."
Dann ging er auf das wartende Mädchen zu.
Nahm liebvoll ihre Hände in seine.
Ihre Blicke verhakten sich, er zog sie an sich heran und schlang seine Arme um ihre zierliche Gestalt und kam ihren Lippen immer näher.
"Du musst mich nur von ganzen Herzen lieben, so wie ich es im Moment tue und immer tuen werden, meine kleine Jen."
Und kurz bevor er seine Lippen auf ihre legte sagte er ihr die drei kleinen Worte.
"Jenny, ich liebe dich, ich liebe dich mehr als mein Leben und werde dich unheimlich vermissen."
Dann schloss er die Lücke die sie trennte und durch ihn strömte eine solch enorme Energie wie er sie noch nie gespürt hatte, noch intensiver als die Nacht in der Scheune.
Es fühlte sich an wie Jahre bis sie sich trennten, ein starker Wind wehte um sie herum und zog an ihnen, Vorallem an dem grünäugigen."Es wird zeit." Dabei blickte er in die Richtung des blauen Strudels, dann wieder zu dem Mädchen dem er die eigentlich schönsten zwei Monate zu verdanken hatte "ich liebe dich auch Luke und werde dich niemals vergessen."
Er strich ihr einzelnde Tränen weg und löste sich langsam von ihr.
"Versprich mir das du dein Leben weiter lebst, denn ich bin nicht Tod und vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder!"
Sie nickte nur als Antwort, zu gefasst von diesem Moment, als er dann durch das Portal Stieg und einfach mit ihm verpuffte.
Sie wollte mitkommen, doch sie wusste das sie ihm dadurch nur Kummer bereiten würde weil sie genauso wie er nicht im Stande war lange in einer fremden Welt zu überleben.
"Auf Wiedersehen Luke."
Sie wurde wieder in eine Umarmung gezogen.
"Du kannst solange bei uns bleiben wie du es für nötig hälst." Sie seufzte wohlig auf, er hatte ihr nicht nur Liebe sondern eine Familie geschenkt.
Sie hielten sich alle drei im Arm, bewusst das sie nun Neustarten konnten, vielleicht glücklicher als zuvor.
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The shine of Hope (Wattys2019)
Teen FictionEin Moment, ein einzelner Moment und dein Leben wird aus den Fugen gerissen, dein herz förmlich aus deiner Brust geschnitten und du, du sitz am Abgrund zum tiefen Fall bereit als eine Stimme dich davon abhält. Diese eine Person dessen stimme du eige...