Kapitel 13

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Die Pause war viel zu schnell Vorbei und ich entschloss einfach die letzen Stunden flöten zu lassen.
"Was hast du jetzt?"
"Schluss." Grinse ich.
Henry scheint zu merken worauf ich hinaus will, was er mit einem schmunzeln quittiert.
"Ein ganz böser also."
Ohne eine Antwort darauf zu geben verlasse ich die Cafeteria und begab mich auf den Weg zum Eingang.
Cassy müsste jetzt nämlich ebenso Pause haben und da die Grundschule nicht weit weg ist, war ich auch Recht schnell dort hingelangt.
Ich glaube das komische Gefühl wird nie komplett verschwinden, denn wenn man bedenkt das alles eigentlich komplett gleich ist, sind manche 'Detailfehler' ziemlich irreführend und machen das alles immer wieder real. Das hier war kein Traum, sondern pure Realität und das ist echt schwer zu schlucken.
Natürlich würde ich das Gelände nicht Betreten sondern im Schatten verborgen rüber Luchsen.
Selbst für mich klingt es falsch, auch ohne falsche Absichten.
Sie spielt mit ihren Freundinnen, Kara und Mary.
Wenn ich mich genau zurück erinnere waren es damals, Tiffany und Lea und Mary und Kara waren damals ihre Erzfeindinnen. Da hat das Universum ja ganz schön was verdreht, aber sie scheint glücklich zu sein und das war mir wichtig. Ein sanftes lächeln legt sich über meine kalte Fratze.
Innerlich schäme ich mich schon ein wenig, denn eigentlich wollte ich hier alles anders machen, mich bessern und Cassy ein gutes Vorbild sein.
Doch ich hab wieder versagt, wieder die Zügel losgelassen und mein Leben gleiten lassen.
Vielleicht ist es die Härte die mich zu schwach gemacht hat um sie zu schützen.
Weitere wirre Gedanken dringen in meinen Geist ein, vermischt mit den Gefühl des schames und einen dicken fetten schlechten Gewissen.
Resigniert Stoß ich die Mal wieder angehaltene Luft aus.
Ich bin verzweifelt und aus Verzweiflung krieche ich wieder hinter die Maske.
Wann, verdammt nochmal wann war ich so gefühlsduselig geworden. Ich bin zu einem Jammerlappen mutiert, die Jammerlappen die ich mit Freude schikaniert hatte.
Und diesmal reicht mir wahrscheinlich keiner eine helfende hand, Weil niemand Bemerken wird welchen Weg ich einschlagen werde, ich niemals jemanden diesen weichen Kern zeigen werde. Und ich Anfangen sollte mir einen Plan zu überlegen wie ich wieder von hier weg komme, denn es ist falsch hier zu sein, ich sollte hier nicht sein und diese Kopie von Cassy macht mich bloß schwach und weckt falsche Hoffnung.
Ein Pochen macht sich bemerkbar und ich beschloss hier den Schlussstrich zu Ziehen. Aber eins steht fest, ich werde einen Weg suchen um hier ein für alle Mal weg zu kommen.
Ich begab mich in Richtung des Waldes, denn auf eine Konfrontation mit Jenny hatte ich außerordentlich wenig Lust.
Ich bin ein Wandelnder Stimmungsring, fällt mir gerade auf. In den letzten Wochen waren Jenn Und ich so vertraut miteinander umgegangen, wir haben gemeinsam beschlossen das ich erstmal hier bleibe um zu sehen wie sich alles entwickelt, wie naiv das eigentlich war, es stand von Anfang fest das ich hier nicht hin Gehöre. Nun wie auch immer, nur nach einem Tag Schule steh ich Wieder bei meinem ersten Entschluss, ich hab in den letzten Wochen so viele Entscheidungen entschlossen, so oft meine Meinung geändert und steh trotzdem immernoch da wo ich zuvor stand, nämlich am Anfang. Und nun hab ich schon keine Kraft mehr mich mit anderen Dingen auseinander zu setzten, ich bin kein Colin aber auch kein Luke mehr. Und ich hab keine Ahnung zu wem ich mich gerade entwickele.

"Ach da bist du."
"Hmm."
"Man ich versteh nicht wieso du es hier so bequem findest." Ein Glockenhelles lachen ertönt.
Sie hatte wohl gerade gute Laune, Mal schauen ob diese nicht so trügerisch ist, wie diese ganze Situation gerade.
"Willst du mich weiterhin so verdutzt anschauen du Goldfisch." Sie legt ihren Kopf dabei leicht schief, der Schalk glitzert in ihren wunderschönen Augen.
Das glitzern in ihren Orangenen Augen lässt sie noch mehr strahlen.
"Luke? Ist etwas vorgefallen?"
Benommen schüttel ich meinen Kopf.
"Ne, ne, alles gut." Langsam steht ich auf. Ein Stöhnen drang über meine Lippen das von den schmerzen meiner steifen Glieder ausgelöst wurde.
"Du kannst echt überall schlafen." Lacht sie wieder, ihr lachen war so angenehm, so echt.
"Erst unter dem Bett, dann hier."
"Woher kommt die gute Laune." Frage ich sie direkt, weil das langsam wirklich nicht mehr normal ist.
"Weil ich das hier tun kann." Sie atmet erleichtert auf und und boxt mir mitten in den Bauch.
Ich krümmte mich ein wenig und hustete die Luft hinaus.
"Das hab ich wohl verdient."
"Nein."
Auf mein Schweigen hin spricht sie weiter.
"Du hast noch um einiges mehr verdient, für das was du heute abgezogen hast."
Sie sagt es zwar leise, aber ich höre den Zorn herraus.
Lebensmüde wie ich bin, gab ich Meinen Senf dazu.
"Bist du eifersüchtig?" Der sarkastische Unterton deutlich zu erkennen.
Sie schweigt einige Minuten.
"Nein, aber ich will nicht das du noch mehr in die Scheiße gerätst als jetzt schon." Der Zorn war verpufft, geblieben ist der Schmerz.
"Jenn, Ich.."
"Halte die Klappe Colin."
Meinen Namen betont sie extra.
"Komm gehen wir Nachhause."
Ja sie hatte eindeutig auch so einen Stimmungsring in sich, vielleicht aber auch bloß wegen mir.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt