Kapitel 8

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"willste was trinken?" Ich  nickte.
"Dann warte kurz, geh schonmal ins Wohnzimmer und warte dort auf mich."
Ich ging durch das kleine haus, in Richtung ihres Wohnzimmers und merke langsam wieso mir das eigentlich unbekannte haus so bekannt vor kam.
Als Jay noch bei seinen "Eltern" gelebt hat, hat er mir immer erzählt wie das haus aufgebaut war, wie die Möbel ausschauen sogar ein paar Bilder hatte er mir gezeigt. Natürlich nur unter uns, egal was ein Sunny Boy er auch war, auch er hatte seinen dunklen Momente und zu dem Zeitpunkt hatte er sie öfters, trotz dessen versuchte ich ihn natürlich immer zu unterstützen.
Das Haus hier war Jays Erzählung nach sehr ähnlich, selbst ein paar Dinge standen hier, wie auf den Bildern.
Es war alles dunkel gehalten und verstaubt. Die Dielen Knarzen, die Tapete war verblichen an Stellen wo früher Bilder hangen und das Wohnzimmer besteht aus einer Couch und einem Sessel, die ihre schönsten Jahre schon lange hinter sich gelassen haben.
Als ich mich auf die Couch setzte kam mir eine gewaltige Staubwolke entgegen, weshalb ich zu husten begann.
"Es ist nicht alles immer perfekt." Ich schau zu ihr, in ihren sonst so verschlossenen Augen lag ein kleinen wenig Schmerz.
"Lebst du hier allein?" Sie nickt.
Ihr Blick verfestigt sich wieder.
"Komm wir zum eigentlichen Grund warum wir überhaupt hier sind." Sagt sie kalt und setzt sich auf den Sessel, aus diesem kam ebenso eine Staubwolke.
"Hier." Sie warf mir eine Flasche Wasser rüber, die ich sofort zu trinken begann.
"So, die Frage wer du bist können wir uns sparen." Ich schüttelte den Kopf.
Sie zog eine Augenbraue hoch.
"Du weißt wer ich bin, aber wer bist du?"
Sie lächelt leicht, "das ist eine Befragung wo es um antworten geht, wieso du hier bist." Sagte sie süß lächelnd, "Und nicht ums flirten." Waren die nächsten worte in ihrer normalen kalten Tonlage, sie atmet genervt aus und stellt schon die nächste Frage.
"Woran kannst du dich erinnern als du hier her kamst, ich will alles wissen, wirklich alles."
Ich nickte.
"Ich habe am Tag wo meine Schwester beerdigt wurde, eine Stimme gehört, ihre Stimme wie sie verzweifelt meinen Namen rief." Sie unterbrach mich. "Wahrscheinlich der Tag an dem du den Unfall hattest." Ich zuckte mit den Schultern, woher sollte ich das denn wissen. Ich fuhr fort, "Wie auch immer, einen Monat hörte ich rein gar nichts von ihr, bis ich auf den Friedhof vor ihrem Grab stand, da hatten wir sogar ein Gespräch geführt und am Tag darauf, am Abend, wo es mir eigentlich besser ging ist plötzlich so ein starkes Gefühl von Trauer in mir aufgeflammt und hat mich förmlich von innen verbrannt, auch hat es sich angefühlt als würde mein herz und meine Seele zerrissen werden, die Umgebung ist auch ein wenig verschwommen und dann stand ich dort auf der Wiese wo ich sie auch das erste Mal gehört hatte." So was wie Hoffnung leuchtet für einen Moment in ihren Augen auf.
"Ich hab es Gewusst!" Ich schaue sie dennoch bloß verwirrt an, denn egal wie oft ich es auch erzähle, mir kam keine Erleuchtung.
"Jetzt bin wohl ich dran dir das Ereignis zu erklären, oder?" Lachte sie mich das erste Mal ehrlich an.
Ich war nun noch verwirrter, aber nickte dennoch.
"Also du weißt sicher was der Fluss von Raum und Zeit ist." Auf mein wissenden Blick hin redet sie weiter. "Unsere Welten, besser gesagt Universen sind alle verbunden, wie ein Strom fließt dort die Zeit hindurch, deshalb sind Kleinigkeiten ähnlich, doch werden von Welt zu Welt immer schwächer da dem Fluss Eigenschaften in den jeweiligen Welten verloren gehen. Der Fluss der Zeit hat zwei Menschen das genommenen was sie lieben und diese Verbundenheit,  zu einander, dieser gleiche Schmerz und die Hoffnung das man sich Wiedersieht hat diese Barriere gelöst und ein Spalt erzeugt, deshalb bist du hier, weil du dir deine Schwester und sie ihren Bruder so dringend wieder an eure Seite gewünscht habt." Wow. Einfach wow, noch nicht Mal unser Physik Lehrer wusste etwas über dieses Thema und das Mädchen, was nicht Mal älter als ich war, konnte es mir genau erläutern.
"Woher weißt du das alles?"
Doch sie schwieg.
"Es ist egal woher ich es weiß, es ist nur wichtig das du es jetzt auch weißt!"
Sie ging mir mit ihrer pampigen Art allmählich wirklich auf den Senkel, weshalb ich dieses Mal bloß die Augen verdrehe.
"Wieso bin ich gestorben und wie überhaupt?" Kam es mir plötzlich in den Sinn.
Schmerzlicher Weise lächelt sie, "er hat das Zustande gebracht zu dem du zu langsam warst. Er war eigentlich immer ein Feigling doch er hat es geschafft, warum du eigentlich nicht?" Sie sah mir die Schwäche an, ich hasste es.
"Weil ich zu langsam war, weil ich es einfach viel zu spät bemerkt hatte!" Ich stand auf und verließ das Wohnzimmer, ich hatte keine Lust mehr darauf, das sie auf meinen schwächen Herum trampeln konnte wie es ihr gefiel und ich bloß ihren Namen kannte.
"Hey! Wo willst du hin?" Rief sie mir hinter her.
"Weg." Kam es kalt über meine Lippen.
"Lass den Bad Boy nicht raushängen." Lacht sie wieder.
"Ach Halts Maul und lass du nicht die Gefühlskalte raushängen, das steht deinen süßen Augen nicht!" Das sie Jay ähnlich sieht würde ich ihr noch nicht sagen, vielleicht weiß sie ebenso wenig wer er ist. Ich hatte Gefühl sie mit meinen Worten irgendwo getroffen zu haben was mich ein wenig grinsen Lies, also doch nicht so unantastbar wie sie immer tat.
"Wo willst du pennen?"  Ihre Emotionen ließen sich nicht deuten, dennoch ging mir ihre Fragerei auf die Nerven.
"Geht dich ein scheiß an." Und schon war ich aus der Tür und rannte in Richtung Wald, ich rannte weg, ich rannte einfach wie der letzte Feigling weg, das konnte ich schon immer gut. Ich würde viel lieber Zuhause sein, zu Hause bei meinem Bruder, dann wäre ich wenigstens nicht mehr so alleine hier, denn Cassy Ist leider nicht Cassy und deshalb auch irgendwie Fremd, ich war allein, hatte niemanden an den ich mich halten konnte. Ich war in dieser Welt der Fremde.
Ich rannte weiter, einfach in Richtung Wald und Danach Richtung Scheune. Mir kam ein anderer Gedanke die mich nun wirklich in Selbstmitleid versinken ließ.
Denn wann fing mein Leben eigentlich an so scheiße zu werden?
Eine unangenehme Erinnerungen tauchte vor meinen inneren Auge auf.

"Wir sehen uns nachher Luke, ich verspreche es dir." Sie gab mir ein kuss auf die Stirn, ich sah noch eine Träne über ihre Wange huschen und dann drehte sie sich auch schon um und ging, ich verstand die Situation nicht weshalb ich mich zu meinen Papa drehte, der meine kleine Schwester auf den Arm hielt. Seine Augen waren verrenkt doch auch in ihnen glitzerten Tränen "Warum hat Mama geweint?" Frage ich ihn, doch er gab mir nur das kleine Bündel in die hand und verschwand wankend in seinem Arbeitszimmer. Ich hab Mama nach diesem Tag nie Weider gesehen.
Das Glitzern in seinen Augen waren keine Tränen, es kam vom Alkohol den er anfing zu Konsumieren wie ich in den darauf folgenden Jahren lernen musste.

"Oh stimmt, ab da lief alles scheiße." Lachte ich bitter. Ich raufte mir wie in letzter Zeit oft einfach wieder die Haare, strich mir durchs Gesicht und versuchte bloß diesen Tag hinter mir zu lassen und zu vergessen, ich war meinem Vater doch ähnlicher als ich dachte.
"Ach hier steckst du." Sie stand Lässig an den Balken gelehnt und schaute mich aus belustigt glänzenden Augen an.
"Findest du das etwa so witzig?" Knurrte ich.
Doch sie schüttelt gegen meine Erwartungen den Kopf.
"Nein alles andere, ich hab sogar ein kleinen wenig Mittleid mit dir."
Sie überlegt Kurz.
"Komm wir gehen wieder zu mir, du Pennst dort die Nacht und wir überlegen uns morgen wie es weiter geht, Deal?" Ihr schiefes grinsen ähnelt dem meines Bruders, weshalb ich auch zu grinsen beginne, "Deal." Wir schlugen ein und machten uns auf den Weg zu ihrem haus, es war echt spät geworden, der Himmel hatte sich schon orange verfärbt und die Sonne war drauf und dran Hinterm Horizont zu verschwinden.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt