"was fällt dir ein! Ich dachte du wolltest dich ändern.
Einen Tag bist du dort und schon sitzt du am Tisch dieser Hohlköpfe..."
Sie schrie mich schon gefühlte 10 Minuten einfach an wie dumm es doch von mir war, zu Wort kommen um mich zu verteidigen lässt sie mich auch nicht. Typisch Mädchen, bekommen den Mund nie voll genug.
"Hörst du mir überhaupt noch zu?!"
Ich schaue sie wieder an, "Nachdem du dich tausend Mal wiederholt hast und ich eigentlich alles wichtige mitbekommen habe, habe ich irgendwann abgeschaltet, sorry." Unschuldig lächel ich sie an.
Für eine Millisekunde Funkeln ihre Augen verräterisch, bevor sie erböst aufschnaubt.
"Du machst nichts als Probleme! Ich gebe dir ein Dach über den Kopf, Kleidung und eine Identität, so dankst du es mir? Fick dich Luke!" Ich hebe die hand um sie zu verbessern. "Fick dich überhaupt und deine scheiß Persönlichkeit!" Ich meinte doch sie hat einen Stimmungsring in sich, ich Glaube entweder ist der geplatzt vor lauter Eindrücken oder sie ist schwanger, eins von beiden ist jedenfalls gerade eingetroffen.
Lustigerweise nehme ich es ihr gar nicht übel, denn sie hat Recht, ohne sie hätte ich die letzen Wochen nicht überlebt.
"Es tut mir leid." Entschuldige ich mich ehrlich bei ihr.
"Du brauchst mir jetzt ga- Warte was?!"
Beleidigt über ihre Reaktion drehe ich trotzig wie ein kleiner Junge meinen Kopf weg damit ich sie nicht mehr Anschaue. "Du hast in dem Teil Recht, ich hätte die letzten Wochen ohne dich keinesfalls überstanden." Nuschel ich vor mich her.
"Was?" Sie scheint immernoch baff zu sein.
"Jetzt übertreibst du aber."
Müde Gähne ich und erhob mich aus der schmudeligen Couch, im Türrahmen blieb ich aber trotzdem einen Moment stehn.
Ich nahm all meinen Mut zusammen, "würdest du mir eigentlich endlich auch etwas über dich erzählen?" Als ich keine Reaktion ihre Seits bekomme, atme ich resigniert aus und ging schon auf die Treppe zu.
"Vielleicht irgendwann." Ich nicke bloß und war auch schon auf der Treppe verschwunden.Das Klingeln meines Weckers ignoriere ich gewissenhaft, ich hab keine Lust mir in der Schule weiter Mist andrehen zu Lassen, das hab ich schon an meiner eigentlichen gehasst.
"Ich sehs schon, du willst nicht?"
Das "ja" ging in einem gähnen unter.
"Dir ist klar das du gehen musst." Das schmunzeln klar herauszuhören.
"Wir können doch gemeinsam blau machen." Murmel ich wieder, meine Augen weiterhin geschlossen.
"Und den wundervoll Interessanten Unterricht verpassen?" Kam es prompt sarkastisch.
"Du hast Recht, Zuhause gammeln ist langweilig."
"Dann-"
"Lass trinken gehen."
"Um." Kurze Stille. "6:30 Uhr?"
Ich nicke verschlafen.
"Du träumst Wohl." Ein Glockenhelles lachen ertönt, ihr lachen.
"Wenn du nicht willst gehe ich allein."
Ich höre ein genervtes aufstöhnen.
"Ok, Wir gehen nicht in die Schule." Kurz bevor ich aufjubeln konnte spricht sie weiter. "Wir gehen dir einen Job suchen." Redet sie euphorisch weiter.
"Erst schule, dann arbeiten, ich gehöre doch nicht in diese Welt also lass mich noch ein wenig Harzen..." Jammere ich und drehe mich auf die Seite um sie aus meinen müden Augen betrachten zu können.
"Das was du Harzen nennst, ist auf meine Kosten rum gammeln und wenn du ein wenig mehr nachdenken würdest wüsstest du das es hier in den Staaten sowas wie Harz-4 nicht gibt."
"Mir doch egal."
Man hört ein lautes klatschen als ihre Hand mit ihrer stirn Zusammen prallt.
"Selbst mein Bruder bekam ich leichter aus dem Bett!" Ihre Augen weiten sich, als sie realisiert was sie da gerade gesagt hat.
Ich schaue sie weiterhin stumm an, ich wusste das sobald ich den Mund aufmache das Eis, auf den ich stehe, sofort unter mir zerbrechen würde.
"Steh auf." Kam es dann einfach ausdruckslos.
Ich höre wie sich Schritte entfernen,
"Warte."
Sie kamen zum Stillstand.
"Heißt, heißt er Jay?"
Sie schweigt immernoch.
"Vielleicht."
Sie geht einfach weiter.
Langsam fange ich mich zu strecken an und stehe aus den eigentlich viel zu kleinen Bett auf.
Ich mache mir nicht die Mühe mir was anzuziehen, da ich sowieso nicht vorhatte in die Schule zu gehen.
Also Schritt ich bloß in Boxershorts die Treppe runter.
Als ich um die Ecke lugte saß sie da, grübelnd und in sich gekehrt.
"Woher kennst du ihn."
Fragt sie nach wenigen Sekunden.
"Er ist mein Adoptivbruder."
Wieder bildet sich eine unangenehme Stille.
"Hatte er je von einer Schwester gesprochen."
Mein Schweigen war Antwort genug.
"Erzählst du mir was aus ihn geworden ist?"
Ihre Stimme ist leicht brüchig, ein Kloß bildet sich in meinen halz, sie tat mir leid. Es war das erste Mal das sie Emotional wurde.
Ich begab mich ins Wohnzimmer, setze mich auf die Lehne des Sessels worauf sie saß und began ihr einiges zu erzählen.
"Er ist anders als wir beide. Nicht so verschlossen oder distanziert."
Ich merke nicht wie ich beginne mit ihren Haaren zu spielen.
"Er sieht dir eigentlich ziemlich ähnlich, die gleichen stechenden Augen, die gleichen schwarzen haare, die selben Gesichtszüge. Ich habe ihn sofort in dir erkannt, das könnte erklären warum ich mich so schnell auf dich eingelassen habe. Er hat sein Leben vielmehr unter Kontrolle, ist äußerst gut in der Schule,
Eigentlich ein richtiger sunnyboy."
Sie lehnt ihren Kopf an meine Brust, eine Träne Tropft auf meinen Oberkörper.
"Wenn ihr nur annähernd die selbe Vergangenheit hattet, dann weißt du das auch er manchmal seine Schattenmomente hat und sich zurück zieht, doch er hat sich in eine ziemlich gute Richtung entwickelt."
Auch in meinen Augen bilden sich ein Hauch Tränen, als ich mich an meine Kindheit mit ihm und meine Schwester erinnere.
"Er war das Bindeglied in unserer Familie, ohne ihn hätte ich mein Leben komplett gleiten lassen." Beende ich meine Erzählung.
Was ein Trauerspiel das Gerade doch war.
Ein Mädchen, den Heulkrampf ganz nah, gelehnt an einen halbnackten jungen den selber Tränen in den stumpfen Augen Glitzern, beide auf einem schmudeligen alten Sessel Sitzend der jeden Moment einkrachen könnte, wegen des Gewichts und das auch auch noch um 7 Uhr morgens.
"Du vermisst ihn." Es war mehr eine Aussage als eine Frage, stumm laufen ihr die Tränen die Wangen hinab, als sie ihre hand hebt und mit ihr sanft über meine Wange streicht.
"Ja, so ziemlich sogar."
Antworte ich trotzdem betrübt.
"Wir sind nicht dafür da um unser vollständiges Happyend zu bekommen, Luke."
Meint sie plötzlich bitter und dreht ihren Kopf wieder weg und lässt auch ihre hand Wieder Sinken.
Von den Emotionen und dem ganzen Kitsch mitgerissen öffnet sich meine Mund und bevor ich darüber nachdenke haben die worte ihn schon verlassen.
"Wir haben uns."
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The shine of Hope (Wattys2019)
Teen FictionEin Moment, ein einzelner Moment und dein Leben wird aus den Fugen gerissen, dein herz förmlich aus deiner Brust geschnitten und du, du sitz am Abgrund zum tiefen Fall bereit als eine Stimme dich davon abhält. Diese eine Person dessen stimme du eige...