Kapitel 18

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"Du hast einen Verweis bekommen!" Nach gerade Mal drei Tagen."
Sie schlug sich frustriert gegen die Stirn und schaut mich nur entnervt an.
"Sorry" Murmel ich bloß.
Wir saßen wieder auf der Couch, zumindest ich saß auf ihr und Jenny tigert nervös vor mir her.
"Ich sagte du sollst auf dich aufpassen, hast du schonmal in den Spiegel geschaut?!"
Ich antworte nicht, es hat kein Sinn. Ich war zu müde, zu erschöpft. Diese bleiernde schwere hat immer noch nicht nachgelassen, so das ich merke nicht einmal mehr wie ich zu Seite auf die Couch kippe und sich meine Augen langsam schließen.
"Hey, Luke?" Sie rüttelt ein wenig an meiner Schulter weshalb ich zu Grummeln beginne.
"Luke!" Ihre Stimme war leicht schrill, von der sorge Verzehrt.
"Es geht schon. Ich bin nur müde Jen." Ich gähnte und konnte es nicht mehr aufhalten das meine Augen zu fielen.
"Dann ruh dich aus." Kam es erschöpft von ihr und  war somit das letzte was ich wahrnahm.

Ich nahm keine Geräusche war, um mich herum war es komplett still. Doch schlafen konnte ich auch nicht mehr da mein Kopf meint randalieren zu müssen. Eigentlich alles an meinen Körper schmerzt. Ich grummel und knurre vor mich her doch meine Augen konnte und wollte ich nicht öffnen.

Irgendwie war ich wieder eingeschlafen, wie weiß ich auch nicht.
Doch ein feuchtes Handtuch das behutsam auf meine Schläfe gelegt wurde, entriss mich erneut meinen Traumlosen schlaf. Ich musste wohl heftiger zusammen gezuckt sein als ich es selber wahrgenommen habe,
denn eine Hand legt sich beruhigend auf meine Schulter.
"Ich wollte dir nicht weh tun." Murmelt sie.
Ich nicke vorsichtig.
"Oh man, Luke. Du siehst schrecklich aus." Sorge. Ihre Stimme war voller von ihr.
Und dennoch dachte ich mir belustigt "danke, so fühle ich mich auch." Ich bringe der Person wohl mehr kummer als sie sowieso schon hatte, dachte ich auf einmal betrübt. Und da waren sie wieder, diese Stimmungsschwankungen.
"Du erinnerst mich sehr an jemanden"
Hat sie das gerade wirklich gesagt, hat sie gerade von sich aus über etwas aus ihrem Leben erzählt? An wen ich sie wohl Erinnere und ob ich ihn kenne? Fragen über Fragen und keine Antworten, das brachte meinen Kopf nur mehr zum pochen.
"Er war wirklich jemand tolles, selbst wenn er genauso ein Idiot war wie du es bist."
Hey! Dachte ich beleidigte. Sie müsste wohl denken ich sei wieder eingeschlafen, aber Warum erzählt sie mir erst dann was und wenn ich wach bin, nicht?
"Er war mit mir groß geworden, doch dann."
Sie brach ab, ihre Stimme hat gegen Ende gezittert, es muss sie echt belasten. Wer es wohl war, das das sonst so starke Mädchen wegen dieser fast in Tränen ausbrach?
"Was machst du nur mit mir, ich hab schon so lange nicht mehr darüber nachgedacht, und jetzt?" Ein kleinen wenig Wut schwingt in ihrer Stimme mit, genauso wie sorge und Trauer. Sie hat sich wohl selbst eines besseren belehrt, sonst würde sie nicht so plötzlich abbrechen.
"Ich bereite dir wohl wirklich so viel Kummer." Krächzte ich.
Und ihr schweigen war mir antwort genug.
"Ich glaube wir sollten den Plan umkrempeln."
Wieder schweigt sie.
"Wie ich hier endlich weg komme."
Beichte ich ihr. Sie schweigt weiterhin, weshalb sich etwas in mir Zusammenzog, war ich ihr wirklich so sehr zu Last gefallen?
Ich konnte ihre Reaktion nicht sehen oder überhaupt einschätzen.
"Erhol dich erstmal und wir reden dann weiter." Ihre Stimme war kühl und distanziert, war es nun wirklich das ende?
"Es tut mir so leid Jennifer." Krächzte ich erneut, meiner Schwäche die ich gerade zu lassen bewusst, doch war sie mir im Moment mehr als egal. Aber sie schwieg erneut und als Ihre Schritte sich langsam entfernten brach es mir fast das herz, sie hasst mich. Das dachte ich zumindestens denn gegen all meiner Erwartungen  kam sie wieder.
"Du musst dich jetzt ein wenig Hinsetzen."
Meint sie dann und stützte mich dann ein wenig
Als ich wieder aufrecht saß öffnete ich meine Augen wo das etwas zu helle Licht mich blendete.
Ich schaue genau in ihre bezaubernden Augen, ich hatte nicht einmal gemerkt wie nah wir uns waren.
"Hallo Schönheit." Murmel ich verschlafen, was sie rot werden ließ, weshalb sie den Blick abbricht und mir das Glas mit Wasser vor die Nase hält. Auch der Abstand zwischen uns hat sich wieder vergrößert.
"Hier ein Glas Wasser." Dankend nahm ich es an und trank es mit einem zug leer.
"Es tut mir wirklich leid." Meine ich erneut beschämt. Ich hab mich glaube ich noch nie so oft an einem Tag bei der selben Person entschuldigt.
"Ich bin aber froh das du hier bist." Ihre Stimme war so leise, ich hatte schon das Gefühl das es nur eine Einbildung meines müden Verstandes war.
"Ich bin auch froh dich zu haben." Erwiderte ich dennoch.
Ihr Kopf lehnt an meiner Schulter und unsere Blicke gingen ins leere. Wir genossen beide die Ruhe, denn es kann jederzeit ein Sturm aufziehen wie vor nicht allzulanger Zeit.
"Ich bin dir nicht böse, sondern eher enttäuscht und besorgt um dich." Sprach sie es dann aus was alle Abspannung von mir Abfallen ließ.
Mir fehlten die Worte, ich brachte ihr Leben so durcheinander und trotzdem machte sie sich immer wieder Sorgen um mich.
"Wie kann ich dir nur für alles danken."
Sie hebt ihren Kopf leicht an und schaut mir wieder direkt in die Augen. Orange trifft auf Grün, kam mir der Satz in den Sinn den man fast in jedem Kitsch Roman finden konnte. Über meine eigenen Gedanken Schmunzelnd merke ich fast nicht wie sich unsere Köpfe immer näher kamen und unser Atem sich vermischt. Es waren nur noch wenige Zentimeter die uns trennen.
Mich erschleicht die leise Vermutung das ich nicht nur wegen Cassy hier bin, denn auch diese kleine Seele hat jemanden gebraucht der sie rettet.
"Du bist was besonderes." Flüstere ich, was die Situation noch kitschiger machte.
Bevor sich unsere Lippen dann doch trafen klopft es an der Tür und wir wichen auseinander. Unser beider atem ging stockend und zumindest in ihren Augen lag ein Verräterischer Glanz.
"Du solltest an die Tür gehen." Meine ich als es erneut klopft.
"Es ist bestimmt Cassy" lächelt sie verschmilzt und auch mir Schlich sich eins über die Lippen.

Es war Cassy und wie der kleine Wirbelwind nicht anders kann sprang sie mir in die Arme. Ein Glück das ich die Couch unter meinen Hintern hatte sonst läge ich jetzt wahrscheinlich auf dem dreckigen Parkett.
"LUKIII." Quickt das kleine Mädchen erfreut.
"Hey Engel" bei ihrem Spitznamen vergrößert sich ihr Lächeln nur noch mehr, wenn das überhaupt möglich ist.
Sie kuschelt sich noch mehr an meine Brust, wie eine kleine Katze, dachte ich amüsiert.
"Wir machen fast gar nichts mehr." Wechselt ihre Stimmung zu betrübt.
"Ach kleine, ich hab so viel zutun und eingewöhnen muss ich mich auch immernoch."
Versuche ich sie zu besänftigen was dem Anschein nach auch klappt.
"Wie geht's Mom und Dad?"
Eigentlich hatte es mich nicht sonderlich interessiert, aber ich habe gar nicht daran gedacht das sie ihren ältesten Sohn verloren haben und Cassy nur nicht so traurig wirkt weil sie mich hatte. Wie egoistisch ich doch Mal wieder war.
"Mom ist sehr schweigsam geworden und Dad sehr verschmust." Dabei kichert sie.
"Sie Streiten sich aber öfter."
Es tat mir in der Seele weh sie so deprimiert zu sehen.
"Das legt sich bestimmt wieder, sie brauchen bloß zeit."
Ein kleines Lächeln Schlich sich wieder auf ihre Lippen.
"Wieso zeigst du dich ihnen nicht einfach."
Ruft sie erfreut.
Doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Mom und Dad würde das nicht verstehen kleine, weißt du, ich verstehe es selber noch nicht einmal ganz." Sie nickt.
"Können wir jetzt was Spielen." Ihre Miene erhellt sich als ihr eine bessere Idee gekommen ist. "Können wir Eis essen gehen!?" Sie strahlt so eine Energie aus das sie selbst mich damit ansteckt. Sie scheint es nicht Mal zu stören das ich ein wenig zugerichtet hier vor ihr sitze. Sie ist ganz der Sonnenschein den ich von meiner Welt auch kenne. Mit hoffentlich deutlich weniger Wolken.
Ich stupse sie mit meinen Finger an der nase an.
"Dafür musst du Jenny fragen, sie hat das sagen über uns." Dabei zwinker ich ihr zu.
Die kleine ließ sich das nicht zweimal sagen und sprang mit nur noch mehr Elan von mir runter.
"Jennnyyyyy." Rief sie durch das kleine Häuschen und ich konnte mir bildlich vorstellen wie die angesprochene die Augen verdreht.

Ein paar Hundeblicke später saßen wir in der Eisdiele.
"Ach hier kannst du selber bezahlen." Schnauft sie belustigt.
Frech Strecke ich ihr die Zunge entgegen.
"Für Eis hab ich immer Geld. "
Und bestellte mir dabei zwei Kugeln. Naja es war mein letztes geld, immerhin in wurde es in Etwas gutes investiert.

Zu dritt spazieren wir durch den Park. Alle ein Eis, glücklich und zufrieden.
Der Moment hätte nie enden sollen, es wäre einfach perfekt gewesen.
Doch die Realität sieht nunmal anders aus, grauer. Vielleicht ist sie auch so grau weil ich es zulasse oder einfach weil ich so bin.
Die trostlosen Gedanken abschüttelnd genoss ich einfach die zeit die ich gerade mit Jenny und Cassy hatte und konzentrierte mich wieder auf mein liebstes Eis. Gott wie konnte ich nur solange ohne überleben.

Jenny brachte gerade die kleine Nachhause während ich in meinen Bett lag und den Tag Revue passieren ließ. Er war trotz das er so deprimierend begonnen hatte, so gut geendet. Ich würde sowas gerne immer so haben, doch ich wusste das es nicht ging und das sobald ich wieder das Schulgelände  betrat alles wieder wie vorher war. Es glich einen ekelhaften Fluch und es wundert mich nicht einmal das Schule dieses grauen auslöst, was hätte man denn anderes erwarten sollen.
Das klopfen an meiner Tür riss mich aus meiner trüben Gedankenwelt.
"Was gibt's Jen." Sie stand im Türrahmen, leicht lächelnd.
Sie kam auf mich zu und nahm neben mir auf dem Bett Platz.
"Es war ein schöner Tag." Fing sie verträumt an, worauf Ich nur zustimmend nicken konnte.
"Es ist schade das es nicht immer so sein kann." Ich richte mich auf und setzte mich näher an sie heran.
"Ja schon, aber so bleiben die momente immerhin einzigartig." Wow. Wow. Woooow, das war wirklich poetisch auch Jenny schien über meine Wortwahl ein wenig perplex und trotz das wir uns wieder so nah waren, war die Stimmung alles andere als angespannt.
"Ich glaube du hast nen Schlag zu viel auf den Kopf bekommen." Lacht sie mich aus. Beleidigt Strecke ich ihr die Zunge entgegen.
"Du bist doof."
Sie lächelt milde und stand dann aber auch auf. Sie musste im gegenteil zu mir noch in die Schule
"Gute Nacht Luki." Sie kichert leicht bei dem Spitznamen und auch ich grinste über beide Ohren.
"Gute Nacht Jen." Dann verließ sie das Zimmer und ließ mich somit wieder mit meinen Gedanken alleine.
"Gute Nacht Schönheit." Flüstere ich ein letztes Mal, löschte das Licht und legte mich in eine gemütliche Position hin.
Ein schöner Tag mit einem schönen Ende.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt