Kapitel 35

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"Du hast ihn fast umgebracht!"
Ketten klirren, weshalb mein Kopf zu dröhnen begann.
Schmerzhaft stöhne ich auf.
"Luke!"
Musste sie so schreien.
"Ich weiß das wir hier in Gefangenschaft sind, aber es würde helfen wenn du ein kleinen wenig leiser wärst." Meine stimme war gebrochen und hohl.
"Sorry." Murmelt sie.
"Schon gut, wie lange war ich weg." Ich hatte bestimmt schon Stunden nichts mehr getrunken, meine Lippen war ausgetrocknet und rissig und auch mein Hals kratzte unerträglich.
"Ungefähr drei Stunden."
Müde nickte ich.
Cassy saß immer noch auf dem Stuhl, unverändert. Immerhin sah sie nicht krank aus sondern Recht, wenn man die Tatsache Ignoriert das wir entführt wurden und sie seit fast zwölf Stunden an einen Stuhl gefesselt ist, ja Recht gut würde ich sagen.
Mittlerweile lag ich seitlich an der Wand gelehnt,  nicht fähig mich zu bewegen.
Ich hustete einmal kräftig was sie mich nur noch sorgenvoller Anschauen ließ.
Sie sah auch nicht mehr ganz so fit aus, tiefe Augenringe, eingefallene Wangen, blass und verstrubeltes verschwitztes Haar.
"Unser Schneewittchen ist aufgewacht."
Sie hob meinen Kopf und versorgte wie es scheint ein kleine Wunde.
"Du hast dich Zwischenzeitlich manchmal wirklich hart gewährt, so das du dir paar Verletzungen, so wie hier die, zugezogen hast."
Sie verzog keine Miene, denn auch sie sah langsam aber sicher fertig und ausgelaugt aus.
Ich hustete erneut und sank langsam wieder auf den Boden.
"Das Portal ließ sich nicht öffnen, deine Augen haben zwar stärker geglüht und um dich herum hat es ein wenig geschimmert, doch mehr war nicht drinnen, du solltest mir also langsam verraten wie man diesen Trigger betätigt, denn wenn du mir wegstirbst, sterben auch sie!"
Giftete sie, was ihre Augen nur noch kälter und bedrohlicher erscheinen ließ.
"Luke, sag es nicht!"
Das Biest dreht sich um und stolziert lächelnd auf Jenny zu.
"Du weißt es also auch." Sie packte sie grob am Schopf und zog Sie dann auf Augenhöhe.
Jenny schrie Schmerzerfüllt auf da die Ketten sich in ihre Haut schneideten
"Halt! Lass sie los." Mein stimme ging in Husten unter.
"Bitte, ich flehe dich an." Nun wimmerte ich wie ein kleiner Welpe.
"Ich werde reden." Ich zappelte wie ein fisch auf den trockenen, während Tränen in meinen Augen brannten.
Ich war echt ein Trauerklos.
"Ach ist das so?"
Der Schlafmangel und der Zeitdruck ließen sie noch Aggressiver Handeln.
Sie ließ das Mädchen was ich so liebte wieder los, diese sank sofort zu Boden.
Nun kam sie auf mich zu und packte mich am T-Shirt, worauf sie mich ebenso hoch zog, weshalb ich aufzichte, da die Ketten sich nun ebenfalls in meine Handgelenke schnitten.
"Spucks schon aus, Luki!"
Sie war nur Zentimeter von meinen gesicht entfernt, in ihren Augen tobte ein Sturm.
"Wut."
Doch sie lacht.
"Hatten wir schon ausprobiert."
Doch ich Schüttelte den Kopf.
"Gemischt mit Schmerz und Panik."
Röchelnd glitt ich wieder zu Boden, die Anstrengungen bei solch einer Kleinigkeit war beängstigend.
Meine Augen schlossen sich, da schlug sie mir ins Gesicht.
"Ausruhn kannst du wenn du Tod bist, also halte noch ein wenig aus."
"Mhm."
Ich war zu schwach, einfach zu schwach, konnte niemanden schützen, niemanden raushalten und niemanden das geben was er verdiente.
Denn diese Menschen werden wegen mir immer verletzt, weil ich nichts anderes kann außer sie zu verletzen.
"Luke, du bist stark."
Neben mir stand Jay.
Die Halluzinationen hatten wieder angefangen, es würde nicht mehr lange dauern dann war es vorbei.
"Jen."
Ihr Blick Hob sich.
"Die Jungs sind von der Schule geflogen, so wie ich es geplant habe."
Ich wollte das sie es weiß, ich wollte das sie mich als guten Menschen in Erinnerung behält.
"Als ich damals die Mädchen verpfiffen hab, hab ich gewusst das sie mich Aufsuchen und außerhalb der Schule verprügeln werden würden."
Ich erinnerte mich selber ein wenig Zurück.
"Du hättest Hannahs Blick sehen müssen als ich sie darum gebeten hab mir ihr Handy zu borgen um die Polizei zu informieren. Ich hab mich nämlich extra von ihnen verprügeln lassen, mich kein Stück gewehrt, als sie auf mich eingetreten haben, während das Handy samt Polizeistation am Hörer war und alles mithören konnte..."
Ich musste ein wenig schmunzeln.
"Ich hab dafür gesorgt das niemals jemand mehr wagt dich noch einmal so zu verletzen."
Meine stimme klang für derzeitige Verhältnisse, Fest.
"Ich weiß jetzt warum du das gemacht hast, dich so schwach gestellt hast. Du hast dich der falschen Person untergeordnet obwohl du selbst so ein starker Charakter bist. Bleib so wie du bist. Das würde ich mir für dich wünschen, Unabhängigkeit und Glück" Ihr Gesicht war von ihren Tränen durchnässt und dennoch zierte ein schwaches lächeln ihre Lippen.
"Ich will das du es weißt, ich liebe dich Luke! Du bist das beste was mir seit langen geschehen ist und ich hasse es das wir so viel Zeit mit Streiten verschwendet haben."
Schluchzer, ihre und meine vermischt.
"Ich liebe dich auch Jen."
Das Leben war nicht fair, es Verband zwei Menschen nur um sie wieder zu trennen.
"Es tut mir leid euren Moment zu ruinieren, aber es war der richtige Zeitpunkt jetzt Abschied zu nehmen."
Ihre Stimme klang außerordentlich sanft.
Sie kam auf mich zu, es war ein Wunder das ich noch lebensfähig war, so Schwach wie mein Herz in meiner Brust schlug.
Sie Kniete sich vor mich und löste die Ketten, denn sie war sich bewusst das ich zu schwach war mich zu Wehren.
"Ich hab über deine Worte nachgedacht, es war der Schmerz und die Wut die dich hier her gebracht haben, nun denn, dieser Schmerz wird dich auch wieder zurück bringen."
Sie zog mich ein von der Wand weg genau vor meine Schwester und kettete mich erneut an.
Ich dachte ich durfte mich nun auch von ihr verabschieden, bevor das nun alles sein hoffentlich schnelles Ende nehmen würde.
"Ich verspreche das es ihr nicht weh tun wird."
Ich würde hellhörig.
"Was haben sie vor!?"
In meiner Stimme war plötzlich so viel Kraft wie vor Stunden, Kraft pulsierte langsam und stetig durch meine Adern, vermischt mit Wut und Sorge.
"Etwas das uns das ganze hier erspart hätte."
Traurig lächelte sie, als hätte sie gerade ihr Gewissen wiedergefunden.
Sie zog ein Messer aus ihrer Tasche, auch Jenny fing nervös zu zappeln an.
"Wie gesagt, sie war nur Mittel zum Zweck, mein lieber Luke." Ich schrie, es ist als würde alles in Zeitlupe vergehn.
Die plötzliche Wut, die Angst, der Schmerz vermischt mit der Panik wieder zu Versagen, sie ließ mich kräftig werden, das ich selbstständig stehn konnte. Seelisches leid überdeckt körperliches leid. Nur im Augenwinkel bemerkte ich wie sich eine Art Portal langsam öffnet, mir mein Leben aus dem Körper Sog mich wieder schwächer Werden lässt, doch all dies war Vergessen als ich dieses messer mitten in ihr herz sausen sah, wie sie einen Moment zuckte und schmerzhaft stöhnte und dann wieder reglos und Schlaff auf den Stuhl saß.
Wie das Blut ihr hübschen Pullover Dunkel verfärbte und auch der Boden sich in diesem rot schmückte. Dann war es um mich geschehen, es war wie eine Explosion in mitten meinen Seele, noch nie spürte ich so viel Schmerz wie jetzt, selbst der Horrortrip war dagegen nichts.
Ich hab versagt. So versagt. Das Blut lief immer weiter aus ihrem kleinen Körper.
Ich hab sie umgebracht.
Ich war schuld.
Sie regte sich nicht eine Sekunde lang.
Sie war Tod.
Schonwieder.
Schonwieder wegen mir.
Tränen liefen mir im strömen über mein Gesicht.
Und dann schrie ich, ich schrie alles aus was es in mir nur drinnen gab, alles um mich wurde grell weiß, selbst der Boden unter meinen Füßen verschwand und somit auch ich in hellen weißen Licht.
Es tut mir leid Cassy, ich hab versagt, Mal Wieder.

The shine of Hope (Wattys2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt