"Und du kannst da echt nichts gegen tun?", seit einer Stunde versuchte ich Jannik zu überreden, doch vergebens. Immer wieder schüttelte er mit dem Kopf und verneinte dies.
Verzweifelt ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen wo ich sofort auf die harte Rinde der großen Eiche traf. Mir wurde ein wenig unwohl. Was, wenn heute Nacht doch was passieren würde? Ich wäre ganz alleine...
"Du willst doch wohl nicht etwa kneifen oder?", schnell hob ich wieder meinen Kopf und sah in Janniks Ungläubiges Gesicht. Seine Augenbrauen hatte er hochgezogen und rasch schüttelte ich mit dem Kopf. "Nicht, dass ich keine Angst hätte, aber ich will wissen wie diese Welt ist und ob sich die andere Hälfte wirklich so sehr von unserer unterscheidet.", vorsichtig nickte Jannik und schaute auf den Boden. Fuhr mit seinen Fingern über das Grüne, frische Gras.
"Glaub mir... ich würde so gerne mitkommen, aber ich kann das Risiko nicht eingehen und ich will auch nicht das dir was passiert. Deshalb geh bitte ohne mich", ich sagte nichts, sondern betrachtete den Stein in meiner Hand. Vorsichtig fuhr ich mit meinem Daumen über das Harte Material.
"Nächstes mal kommst du aber mit... oder?", sofort und ohne zu zögern nickte mein Gegenüber was mich Lächeln ließ. "Auf jeden fall und wehe du erzählst mir dann übermorgen nicht alles was du gesehen hast!", lachend bejahte ich dies und hielt meinen ihm meinen kleinen Finger entgegen. "Ich verspreche es", auch auf seinen Lippen umspielte sich ein zufriedenes lächelnd und er ging den Fingerschwur ein.
"Das erinnert mich so sehr an früher... mit Tommy...", ich verstummte. Tommy, Jannik und ich waren bis vor zwei Jahren noch DAS Trio auf der Schule. Jeder wusste was für ein starkes Band wir drei teilten, doch Tommy hatte sich verliebt. In ein Mondkind...
Während ihres zweiten treffens als Paar, wurden sie erwischt. Keiner wusste was mit ihnen passiert ist und niemand hat ihn auch nur erwähnt. Bis jetzt..."Glaubst du das was die Leute sagen stimmt?", "was meinst du?", fragend schaute ich ihn an und er seufzte. Sein Blick ging zu den Baumwipfeln.
"In der Schule meinten alle doch Tommy wäre ein Niemand geworden und wurde verbannt.", mir blieb die Luft weg.Ein Niemand...
Ein Niemand waren die Leute welche keine Markierung am Hals haben. Es gibt Geschichten darüber, dass der höchste Rat die Fähigkeit dazu hat, das Zeichen auszulöschen, die Person ungeschehen zu machen, so, dass man denken könnte derjenige hätte nie gelebt.
Jedes Elternteil hatte Angst davor das ihr Kind ein Niemand wird, so auch meine.Es sollte schrecklich sein, ein Niemand zu sein und das war auch einer meiner größten Ängste.
"Ich weiß nicht... glaubst du es denn?", Jannik zuckte mit den Schultern. "In unserer Gesellschaft weiß ich überhaupt nicht mehr was ich glauben soll und was nicht...", abwesend nickte ich. Jannik hatte recht. Sie häuften doch nur lügen über Lügen und keiner wusste was richtig und was falsch war. Klar, es gab immernoch diese seltsamen Verschwörungstheoretiker, doch auch im Jahre 2128 sollte es doch klar sein...
Vor ca. 100 Jahren hatte die Erde aufgegeben. Unsere Vorfahren gingen nicht gut genug mit unserem Planeten um und sie setzte dem meisten ein Ende. Naturkatastrophen setzten nacheinader ein und irgendwas lief bei alldem schief. Die Welt hatte sich wegbewegt undzwar letzendlich an einen Punkt wo sie sich langsamer drehte. So kam es das die Tage und die Nächte jeweils 24 Stunden gingen. Ob es nun gut oder schlecht war musste jeder für sich selbst entscheiden...
Es war still und das einzige was man plötzlich hörte war die laute Glocke. Es war halb acht...
"Ich sollte besser gehen...", sowohl Jannik als auch ich standen auf und ich zog ihn in eine kurze Umarmung. "Komm gut nach Hause", leise lachte Jannik. "Du machst dir um mich sorgen? Ich hab eher Angst, dass die Typen dich dort aufschlitzen", "ich kann doch auf mich aufpassen Janni...", der Blondhaarige klammerte sich noch mehr an mich. "Trotzdem Denni. Wenn du weg bist hab ich keinen mehr...", der erneute Klang der Glocken durchströmte den Wald und ich drückte Jannik von mir weg.
"Du solltest echt gehen...", sagte ich und setzte mich wieder. Stumm nickte der kleinere und lief los. Das aber nicht ohne sich nochmal umzudrehen, doch letztendlich verschwand er ganz...Minuten später dämmerte es schon und ein kalter Wind kam auf. Ohne zu zögern, zog ich meine Kaputze über den Kopf und kuschelte mich noch mehr in den dicken Hoodie.
Keine Halbe Stunde später war es eisig draußen und kein Mucks war zu hören. Die Blätter wehten im Wind und ich hielt mich gedeckt. Hatte gehofft irgendwas zu sehen, doch nichts passierte. Vorsichtig stand ich auf und lief weiter in den Wald. Möglich das ich mich vor jedem möglichen Geräusch fürchtete und eine Gänsehaut nach und nach meinen Körper überrollte.
Das Heulen eines Wolfes war zu hören und im Nächsten Moment sah ich die Silhouetten der Tiere der Nacht.
Mein Atem schien für einen kurzen Augenblick stehen zu bleiben, ehe ich anfing zu rennen. Ich hörte die Wölfe weiter hinter mir und ihr geheule, ehe sie mir nachjagten. Ich sprang über Stock und Stein und erneut fragte ich mich, wie ich auf den Dummen Gedanken überhaupt kam.Erschrocken schrie ich auf als mich etwas am Arm zurück zog und im nächsten Moment eine warme Hand auf meinem Mund lag welche meinen Schrei verstummen ließ...
DU LIEST GERADE
•Kostory• Rebels of the Night
Fanfiction(Abgeschlossen, Nicht überarbeitet) 《Erster Teil der RotN Dilogie》 Tag und Nacht, Nacht und Tag. Zwei Städte, ein Wald, Drei Regeln. Aber wer hält sich schon an Regeln, die vor Hunderten von Jahren aufgestellt wurden? Regeln die nach einem Krieg b...