#33| zu spät

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Das große Tor vor welchem wir uns befanden ging langsam auf und sowohl mein Vater, als auch der andere Beamte und ich gingen in das riesige Gebäude. Je näher wir dem Hauptraum kamen wo sich die Ältesten befanden, desto nervöser wurden sowohl ich, als auch mein Vater.

Würde mir am liebsten einmal durchs Gesicht fahren, damit die entstanden Schweißperlen auf meiner Stirn verschwanden, jedoch waren meine Hände noch immer mit Handschellen auf meinem Rücken fixiert.
Jedesmal schnitten mir die Handschellen in die Handgelenke und ich wusste jetzt schon, dass ich mir dort einiges zugezogen hatte.
"Ich geh ihn kurz ankündigen", meine Vaters Kollege schwach und mit ernster Miene klopfe er an einer der vielen Türen an, doch war diese anders.
Goldene Muster zierten die Dunkle Tür aus Massivem Holz und nachdem der Mann eingetreten waren, waren mein Vater und ich alleine.

"Ich verstehe es immernoch nicht. Dennis... warum? Ich hätte mit jedem gerechnet, aber nicht mit dir", ich sank meinen Kopf. Konnte es nicht ertragen ihm in die Augen zu schauen.
"Das erste mal war es nur neugierde und eigentlich wollte ich auch nie wieder zurück, aber dann war da Mik und-", "und du hast dich in ihn verliebt...", ich nickte schwach. Biss mir auf die Lippe und versuchte dieses mal meine Tränen zu verhindern, als ich an den Jungen dachte, den ich so sehr liebte.

"Papa?", mein Blick ging trotz meiner Angst dennoch zu ihm. Als Bestätigung weiter zu reden nickte er und ich atmete laut aus.
"Ich bitte dich... verrate Mik nicht. Ich liebe ihn wirklich und er wird schon so sehr am Boden zerstört sein, wenn er erfährt was mit mir geschehen ist","Dennis...", "versprich es mir!", forderte ich und merkte, wie meine Augen glasig wurden.

Es entstand eine Minute voller Stille in der er mich nur musterte. Flehend ergriff ich seinen Blick und mit einem fast schon lautlosen seufzten nickte er schwach.
"Ich werde nichts sagen, weil ich gesehen habe wie sehr deine Augen geglänzt haben, als er bei uns war."
Ein schwachen Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich nickte.
Hoffnung die in mir war, dass zumindest Mik diesen Fehler überstehen würde, denn genau das war es gewesen. Ein Fehler von uns beiden.

Leon hatte uns gewarnt, er hatte es vorausgesagt und so ist es auch eingetroffen. Das gleiche wie bei ihm und Tommy... wieso waren wir nur so dumm? Wieso war ICH so dumm und habe mich überhaupt am Anfang auf Mik eingelassen? Wieso habe ich mich von ihm um den Finger wickeln lassen und wieso war ich so scheiße Naiv?!

So viele Fragen die sich gegen Mik und mich wandten und erst das öffnen der Tür ließ mich aus meinen Gedankengängen verschwinden.
"Ihr könnt rein. Der Rat ist bereit für ihn", sowohl mein Vater als auch ich nickten und er führte mich in den Saal wo ich auf dem Stuhl in der Mitte des Raumes Platz nehmen sollte.
Die Handschellen nahm er mir ab.

"Kostas Dennis Weiß", ich nickte benommen und fühlte mich auf einmal wie beflügelt und auf Drogen. Der ganze Ablauf der Fragen und meinen Antworten rauschte an mir vorbei und konnte mich auf nichts weiteres Konzentieren, als der Gedanke, dass dies mein Ende wäre.
Merklich zuckte mein Körper zusammen, als sich der älteste von seinem Stuhl erhob und auf mich zu ging. Auf seiner Stirn war ein Vollmond eingebrant und mit Strengen Blick stellte er dich dicht hinter mich.
"Bringen wir das zu Ende. Das war der zuvielte Vorfall diese Woche!", raunte er und legte seine Eiskalte Hand auf meinen Hals. Genau auf mein Sonnenzeichen.

Mein Körper zitterte auf und es fühlte sich an als würden Blitze durch meinen Körper sausen. Mir wurde kurzzeitig schwarz vor Augen und ich wollte mich vor den Schmerzen wehren, doch hielt man mich fest.
War unfähig zu sprechen oder generell einen Laut aus meinem Mund zu bekommen. Alle meine Muskeln spannten sich schmerzvoll an und ein Leuchten erschien an meinem Hals, was von dem Mann ausging.
Es war, als wurde etwas von mir genommen, etwas, was ich zum Atmen brauchte und vergeblich schnappte ich nach Luft, als mich nach Sekunden, Minuten oder doch Stunden alle loßließen und ich vorne auf den Boden kippte.
Eine Hitze durchfuhr jeden einzelnen Knochen in meinem Körper, ehe alles mit einem Ruck verschwand.

Fühlte mich leer und ohne jegliche Wärme in meinem Körper. Wusste das mir was fehlte und nach einigen Sekunden die ich zum realisieren brauchte, riss ich die Augen auf und griff mir an den Hals.

Ich war ein Niemand...

•Kostory• Rebels of the NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt